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Statt Autowerkstatt: Das können Sie am Auto selbst reparieren


Kosten und Zeit sparen
Das können Sie am Auto einfach selbst reparieren


Aktualisiert am 09.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Blick unter die Haube: Nicht für alle Arbeiten am Auto braucht es einen Werkstattbesuch. (Quelle: IMAGO/Oleksandra Troian)

Die Scheibenwischer quietschen, der Ölwechsel ist fällig und neue Reifen müssen auch ans Auto: Manchen Arbeiten können und dürfen sie selbst machen – andere nicht.

Am Auto schrauben und Schäden reparieren – das war bis vor einigen Jahren noch weit verbreitet. Doch die Technik wird immer komplizierter, viele Arbeiten sind ohne Fachwissen und Spezialwerkzeug gar nicht mehr möglich. Dennoch: Es gibt sie noch, die Dinge, die Sie selbst am Auto erledigen können. Damit sparen Sie nicht nur Geld, sondern Sie umgehen auch die Terminvereinbarung mit der Werkstatt. Für t-online hat der Automobilclub von Deutschland (AvD) die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

Was kann ich selbst machen?

"Als Faustregel kann gelten: Eine Reparatur mechanischer Bauteile ist in der Regel einfacher umzusetzen, als Störungen der Elektronik zu beheben. Bei Letzteren sollte daher besser eine Fachwerkstatt ran", heißt es vom AvD. Ansonsten ist die Spanne breit, mit Klick auf die unterlegten Punkte erfahren Sie mehr zu den einzelnen Themen:

Die Zahl der Möglichkeiten hängt stark von Ihrem handwerklichem Geschick und Ihren Werkzeugen ab. Im Bordbuch Ihres Autos finden Sie Hinweise, was Sie wie selbst reparieren können.

Wie gern schrauben die Deutschen selbst?

45,7 Prozent der Deutschen gaben in einer Umfrage von YouGov im Auftrag von mobile.de an, selbst Hand an ihrem Auto anzulegen. Das sind 7,3 Prozent mehr als noch 2021. Besonders häufige Tätigkeiten: Reifenwechsel (62 Prozent), Batterietausch (50 Prozent), Polituren (44,6 Prozent), Wechsel von Sicherungen und Relais (36,8 Prozent) sowie Ölwechsel (38 Prozent).

Gründe fürs Selberschrauben: Finanzielle Gründe (69,3 Prozent), Wege sparen (48,4 Prozent), Spaß am Werkeln (39,6 Prozent). Zudem gaben 32 Prozent an, sich im Zuge steigender Lebenshaltungskosten vermehrt mit dem Thema „Selbstbau und Optimierung am eigenen Auto” beschäftigt zu haben.

Fast die Hälfte (43,1 Prozent) der Befragten eignet sich das notwendige Wissen über Internet-Tutorials an, 39,6 Prozent setzen auf Ratschläge von Freunden.

Welche Werkzeuge benötige ich?

Es kommt immer auf die Arbeiten an und auf Ihr Auto; insbesondere, wenn es um spezielle Schraubenschlüssel und andere Werkzeuge geht. Folgende Teile sollten Sie auf alle Fälle immer griffbereit haben:

  • Wagenheber
  • Radmutternschlüssel
  • Schraubendreher
  • Kombizange
  • Draht
  • Isolierband
  • Ersatzglühlampen
  • Passendes Motoröl
  • Taschenlampe

Auto selbst reparieren: Wovon sollte man besser die Finger lassen?

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie sich etwas nicht zutrauen oder Sicherheitsbedenken haben, kontaktieren Sie besser Ihre Werkstatt! Bei sicherheitsrelevanten Bauteilen wie beispielsweise der Steuerkette sollten Sie grundsätzlich Profis ranlassen.

Vorsichtig sein sollten Sie auch dann, wenn Sie bei Ihrem Auto noch Garantie- oder Gewährleistungsansprüche haben. Hier gilt: Wenn Sie selber schrauben, verlieren Sie jegliche Ansprüche, Hoffnung auf Kulanz brauchen Sie sich dann keine mehr zu machen, so der AvD.

Besonders vom "Herumwerkeln" an elektronischen Bauteilen rät der Automobilclub ab. Denn bei den komplexen Systemen moderner Autos lassen sich viele Probleme nur lokalisieren, wenn per Diagnose-Computer zunächst der Fehlerspeicher ausgelesen wird. Solch ein Gerät haben meist nur Fachwerkstätten.

Wenn Teile der Bordelektronik oder gar komplette Steuergeräte ausgetauscht werden müssen: Finger weg, heißt es vom AvD. Hier sind Profis gefragt: "Die Gefahr, dass die Funtionstüchtigkeit nicht wiederhergestellt wird oder sich das Problem sogar weiter verschlimmert, ist andernfalls zu groß", heißt es.

Reparieren statt ersetzen: Gut für Umwelt und Geldbeutel

Ein häufigerer Verzicht auf neue Ersatzteile könnte Autoreparaturen nach Einschätzung der Versicherung Allianz billiger und umweltfreundlicher machen. Je nach Bauteil könnte dabei nach Berechnungen des Unternehmens ein Großteil der CO2-Emissionen eingespart werden. Viele Werkstätten würden jedoch lieber ganze Teile ersetzen, um mehr Gewinn zu machen (lesen Sie hier mehr zu der Abzocke der Werkstätten)

Eine deutschlandweite Erhöhung der Reparaturquote um zwei Prozentpunkte würde jährlich etwa 5.000 Tonnen CO2 einsparen, das entspricht laut Allianz dem Energieverbrauch von 860 Haushalten.

Worauf muss ich bei Ersatzteilen achten?

Beim Kauf von Betriebsmitteln und Ersatzteilen sollten Sie auf die Qualität der Produkte achten und nicht allein auf einen günstigen Preis. Nachvollziehbare Angaben, dass die Original- oder Identteile zum Fahrzeug passen, sollten vorhanden sein. Beim Kauf sollten daher mindestens die Hersteller-Schlüssel-Nummer (HSN) und die Typ-Schlüssel-Nummer (TSN) zur Hand sein. Beides findet sich in der "Zulassungsbescheinigung Teil II", dem Kfz-Schein.

Wo darf ich überhaupt mein Auto selbst reparieren?

Wenn Ihnen beispielsweise ein Reifen platzt und Sie sich somit in einer Notfallsituation befinden, dürfen Sie natürlich an einem sicheren Straßenrand halten, um das Rad zu wechseln. Hier gilt: Warnblinker an, Warndreieck aufstellen, gelbe Warnweste überziehen.

Ansonsten dürfen Sie Ihr Auto auf öffentlichen Verkehrsflächen nur dann reparieren, wenn Sie andere Verkehrsteilnehmer nicht stören, heißt es vom AvD. Andernfalls handelt es sich laut Straßenverkehrsordnung um eine "unzulässige Sondernutzung des öffentlichen Verkehrsraums". Wenn Sie also dringend Ihre Reifen wechseln müssen, dann am ehesten auf öffentlichen Parkplätzen – vorausgesetzt, Sie halten sich an die Parkzeiten und an die dort geltenden Regeln Ihrer Kommune oder des Parkplatzbetreibers.

Auf Privatgelände, also zum Beispiel in Ihrer Einfahrt oder in Ihrer Garage, sind Reparaturen unter bestimmten Bedingungen kein Problem.

Achtung, Umweltschutz!

Bei allen Reparaturen müssen Sie die geltenden Umweltschutz-Bestimmungen einhalten. Ein Ölwechsel in Eigenregie ist beispielsweise nur dann erlaubt, wenn eine zertifizierte Auffangvorrichtung für das abgelassene Öl zum Einsatz kommt und es von dort einen spezielle Transportbehälter umgefüllt wird, um es am Ende entsorgen zu können. Ein Eimer ist dafür tabu, warnt der AvD – somit soll sichergestellt werden, dass kein Altöl ins Erdreich gelangen kann.

Eine gute Alternative, um sowohl bei Unsicherheiten und beim Umweltschutz einen Ansprechpartner zu haben, sind Selbsthilfewerkstätten. Hier arbeiten fachkundige Angestellte, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen, zudem können Sie sich notwendiges Werkzeug ganz einfach ausleihen und beim Schrauben dazulernen. Nachteil: Es kostet mehr, als es allein zu versuchen – ist aber häufig günstiger als eine herkömmliche Werkstatt.

Verwendete Quellen
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