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Auto | Nordische Winterreifen: Vorsicht, Finger weg von diesen Modellen


Gefährliche Wintervariante
Finger weg von nordischen Reifen

Von Markus Abrahamczyk

Aktualisiert am 27.10.2023Lesedauer: 2 Min.
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Zeit für Winterreifen: So genannte nordische Reifen sind in Deutschland aber eine schlechte Wahl.Vergrößern des Bildes
Zeit für Winterreifen: Sogenannte nordische Reifen sind in Deutschland aber eine schlechte Wahl. (Quelle: McPHOTO/B. Leitner via www.imago-images.de)

Bei Schnee und Eis gehören Winterreifen ans Auto. Bestimmte Modelle sollten Sie aber unbedingt meiden. Woran man sie leicht erkennt.

Neben Ganzjahresreifen und dem klassischen Winterreifen gibt es einen eher unbekannten Spezialisten für tiefsten Frost und Dauerschnee: den sogenannten nordischen Reifen. Er ist perfekt ausgerüstet für gefrorene, vereiste Straßen. Trotzdem sollten Sie die Finger von diesem Reifen lassen.

Denn nordische Reifen sind zwar ideal für Temperaturen weit unter null Grad – aber nicht für den feuchteren und deutlich milderen Winter, der in Mitteleuropa herrscht. Mit den typisch deutschen Bedingungen kommen sie schlecht zurecht. Das zeigte bereits in der vergangenen Schnee-Saison ein Test von "Auto Straßenverkehr". Darin verglich die Zeitschrift beispielhaft einen nordischen Reifen mit drei Schwestermodellen:

  • Pirelli Cinturato Ice (Nordischer Reifen)
  • Pirelli Cinturato Winter
  • Pirelli Cinturato All Season (Ganzjahresreifen)
  • Pirelli Cinturato Sommerreifen

So erkennen Sie nordische Reifen

Nordische Reifen sind spezialisiert auf extremen Winter mit tiefem Frost und vereisten oder mit festgefahrenem Schnee bedeckten Straßen (etwa in den Ländern Skandinaviens). Für den mitteleuropäischen Winter sind sie deshalb ungeeignet. Beim Kauf darauf achten: Sie werden auch als Reibungsreifen, Eisreifen oder Kontaktreifen bezeichnet.

Das Ergebnis ist eindeutig. Der nordische Reifen schneidet teils deutlich schlechter ab als alle übrigen Modelle. Beim Bremsen auf kalter Nässe aus Tempo 80 etwa steht das Auto auf nordischen Reifen erst rund zehn Meter später. Selbst der Sommerreifen (allerdings ein Breitreifen) liefert ein besseres Ergebnis. Bei Aquaplaning schwimmt das Auto schon ab 63 km/h auf; mit dem mitteleuropäischen Winterreifen erst bei 85 km/h.

Umgekehrte Ergebnisse bei minus 15 Grad: Bei der Vollbremsung aus Tempo 80 steht das Auto auf nordischen Reifen nach 67,8 Metern. Auf normalen Winterreifen misst der Bremsweg hingegen 79,5 m. Solche Temperaturen liegen dem nordischen Reifen offensichtlich. Allerdings wird es in den meisten Gegenden Deutschlands nur sehr selten so kalt. Deshalb ist der Reifen hierzulande eine schlechte Wahl.

Bloß nicht täuschen lassen

Nordische Winterreifen tragen das gleiche Schneeflockensymbol wie alle anderen Winterreifen. Und derzeit werden sie recht günstig angeboten. Das verführt zum Kauf.

Wie der Test zeigt, kann dieser Reifen mit seiner extrem kälteflexiblen Gummimischung seine Stärken aber fast nur auf den vereisten Strecken des hohen Nordens ausspielen. Auf Wasser versagt er, bei Wärme schmilzt gar sein Gummi. Das Ergebnis: lange Bremswege und hoher Verschleiß. Beides macht den Reifen letztlich teuer und gefährlich.

Verwendete Quellen
  • Auto Straßenverkehr: Pressemitteilung
  • reifenleader.de: Nordische Reifen
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