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Telekom stellt De-Mail-Dienst ab


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Telekom stellt De-Mail-Dienst ab

Von t-online, avr

Aktualisiert am 04.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Das Logo der Telekom (Symbolbild): Das Unternehmens stellt ihren De-Mail-Dienst ein.Vergrößern des BildesDas Logo der Telekom (Symbolbild): Das Unternehmens stellt ihren De-Mail-Dienst ein. (Quelle: MARC JOHN via www.imago-images.de)
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Der E-Mail-Service De-Mail sollte sichere Mail-Kommunikation zwischen Behörden, Unternehmen und Bürgern garantieren. Doch die Nutzerzahlen waren enttäuschend. Nun hat die Telekom verkündet, De-Mail einzustellen.

Die Deutsche Telekom plant, ihr De-Mail-Angebot für Geschäfts- und Privatkunden zum 31. August 2022 einzustellen. Das verkündet die Telekom in einem Kündigungsschreiben an Unternehmen und Behörden, das dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorliegt.

Als Grund für die Einstellung wurde fehlende Wirtschaftlichkeit genannt. Laut dem "Spiegel" habe die Telekom durch den Service dreistellige Millionenverluste erlitten.

Die Bundesregierung hatte De-Mail 2011 gestartet. Es sollte einen "sicheren, vertraulichen und nachweisbaren Geschäftsverkehr für jedermann im Internet sicherstellen", heißt es in einem extra dafür eingeführten Gesetz. Neben der Telekom bieten auch die United Internet AG und die Mentana Claimsoft GmbH De-Mail an.

"Bullshit made in Germany"

Nutzer müssen sich für De-Mail identifizieren, beispielsweise mit ihrem Ausweis. De-Mail dient vor allem zur Kommunikation mit Unternehmen oder Behörden und soll einen "rechtsicheren Nachweis" bieten. Der Dienst sollte als Alternative zum Brief dienen. Er bot verschiedene Dienste ähnlich wie ein Briefversand. Neben dem Standardversand waren auch De-Mail-Einschreiben möglich. Je nach Service wurden verschiedene Kosten erhoben, die für gewöhnlich aber günstiger als ein gleichwertiger Briefversand waren.

Für Privatnutzer waren Teile des Dienstes aber kostenlos. "Web.de" wirbt beispielsweise damit, dass Standard De-Mails gratis sind. Der Service konnte sich jedoch nie auf dem Markt durchsetzen. Genaue Nutzerzahlen sind aber nicht bekannt, auf einer Informationsseite zum Dienst wird lediglich die Zahl von "mehr als eine[r] Millionen De-Mail Teilnehmerinnen und Teilnehmer" genannt. Experten kritisierten den Dienst bereits von Anfang an. Der renommierte Hacker-Verein Chaos Computer Club bezeichnete ihn beispielsweise in einem Vortrag als "Bullshit made in Germany".

United Internet könne Telekom-Kunden übernehmen

Telekom-Chef Tim Höttges hatte De-Mail bereits im März 2021 als "toten Gaul" und "überkompliziert" bezeichnet. In einem Interview mit dem Journalisten Tilo Jung sagte Höttges, dass es trotz einer Investition in dreistelliger Millionenhöhe niemanden gegeben habe, "der dieses Produkt genutzt hat".

Wie der "Spiegel" berichtet, heißt der Ausstieg der Telekom aber nicht, dass De-Mail für alle Nutzer eingestellt wird. Laut dem Nachrichtenmagazin verhandele die United Internet AG darüber, ob das Unternehmen die De-Mail-Kunden der Telekom übernehme. Man sei im Gespräch und prüfe Optionen, den bisherigen Telekom-Kunden Angebote für eine "unterbrechungsfreie Fortführung ihrer De-Mail-Konten zu machen", sagte der Geschäftsführer von WEB.DE und GMX, Jan Oetjen, dem "Spiegel". Wichtig dafür seien allerdings "die weitere staatliche Unterstützung sowie die Ausweitung der Nutzung".

Hinweis: Das Portal t-online ist ein unabhängiges Nachrichtenportal und wird von der Ströer Digital Publishing GmbH betrieben.

Verwendete Quellen
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