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Esa-Studie: Frauen billiger und für Raumfahrt besser geeignet als Männer


Esa-Studie zeigt
Darum sind Frauen besser für die Raumfahrt geeignet als Männer

Von t-online, dom

Aktualisiert am 15.06.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 69816010Vergrößern des BildesEin Foto aus dem Jahr 2010: Damals waren vier Frauen gleichzeitig auf der ISS im Einsatz: Stephanie Wilson, Naoko Yamazak, Tracy Caldwell Dyson und Dorothy Metcalf-Lindenburger (im Uhrzeigersinn von rechts unten). (Quelle: imago stock&people)
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Für lange Raumfahrtmissionen könnten in der Zukunft mehr Frauen ausgewählt werden. Sie sind besser geeignet, sagt die Esa. Und im Endeffekt auch billiger.

Fast 600 Männer waren schon im Weltall, aber nur 72 Frauen. Dieses Verhältnis könnte sich in der Zukunft ändern – vor allem, wenn es um lange Missionen geht. Eine Studie des raumfahrtmedizinischen Forschungsteams des Europäischen Astronautenzentrums in Köln (EAC) kommt zu dem Schluss, dass Frauen Energie und andere Ressourcen in Raumfahrzeugen besser nutzen können als Männer.

Frauenkörper sind effizienter, heißt es in der Studie der Forscher um Jonathan Scott, die in der Fachzeitschrift "Scientific Reports" erschien. So verbrauchen Frauen weniger Kalorien, Sauerstoff und Wasser als Männer. Und das liegt nicht nur an der meist geringeren Körpergröße. Frauen jedweder Körpergröße haben den Angaben zufolge einen effizienteren Stoffwechsel als Männer.

Wie die EAC-Forscher zu diesem überraschenden Ergebnis gelangten? Für die Studie verglichen sie Daten zum Stoffwechsel von Raumfahrerinnen mit einem neuen Modell zur Energiebilanz von Astronauten.

Frauen-Mission wäre viele Millionen Dollar billiger

Für Raumfahrtunternehmen können mit Frauen bemannte, lange Missionen demnach einen klaren Kostenvorteil darstellen. Ein Beispiel aus der Studie betrifft die Nahrungsmenge, die auf eine solche Reise mitgeführt werden müsste. So würde eine 1080-Tage-Mission mit weiblicher Besatzung 1695 Kilogramm (entspricht 2,3 Kubikmetern Ladung) weniger wiegen als eine mit männlicher Besatzung. Das entspräche einer Ersparnis von 158 Millionen US-Dollar (144 Millionen Euro).

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Das Model einer Trainingshalle für Mondmissionen (LUNA Simulator) steht im im EAC in Köln. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)

Was macht das EAC?

Das Europäische Astronautenzentrum (EAC) ist die zentrale Einrichtung der Europäischen Weltraumorganisation Esa für die Ausbildung von Raumfahrern und Raumfahrerinnen. Es befindet sich auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Köln-Lind.
Das EAC wurde 1990 gegründet und zählt 100 Mitarbeiter. Zum Personal gehören auch Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Französischen Raumfahrtorganisation (CNES) und der Industrie.
Im EAC findet auch die Auswahl und das vorbereitende Training von Raumfahrern statt. Darüber hinaus hat es sich als medizinisches und physiologisches Fachzentrum für Weltraummissionen einen Namen gemacht. Während der Flugvorbereitung und der eigentlichen Mission leistet das EAC Unterstützung für die Astronauten und ihre Familien.

Wettlauf zum Mars ist eröffnet

Die Raumfahrt ist noch immer sehr männlich. Die Erkenntnisse der EAC-Forscher werden die Branche jedoch aufrütteln, denn es geht ums bare Geld. So plant die Esa eine mit einem Astronauten (oder Astronautin) bemannte 450 Tage dauernde Mars-Mission für das Jahr 2040 (hier lesen Sie mehr zur Mars-Mission). Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX will noch in diesem Jahrzehnt Menschen auf den Mars bringen. Die Nasa plant die erste bemannte Mars-Mission ebenfalls in den Jahren um 2040.

Der Wettlauf zum Mars ist also eröffnet und verschlingt schon in der Vorbereitung viele Milliarden Dollar. Sicherlich wird es eine Rolle spielen, ob und wie viel bei der eigentlichen Mission gespart werden kann.

Verwendete Quellen
  • Scientifc Reports, Esa-Studie: "Effects of body size and countermeasure exercise on estimates of life support resources during all-female crewed exploration missions" (englisch)
  • Berliner Zeitung: "Studie: Warum sich Frauen besser für die Raumfahrt eignen als Männer"
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