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Digitale Fernsehsendungen aufnehmen - so geht's


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Digitale Fernsehsendungen richtig aufzeichnen

fen / t-online.de

Aktualisiert am 20.06.2012Lesedauer: 4 Min.
Digital-TV aufnehmen und wiedergebenVergrößern des Bildes
Digital-TV aufnehmen und wiedergeben (Quelle: T-Online-bilder)

Mit der Umstellung auf Digital-TV ist das Aufnehmen von TV-Sendungen komplizierter geworden. Der alte VHS-Videorekorder kommt als Aufzeichnungsgerät kaum noch in Frage, denn sein Analogempfänger kann mit den digitalen TV-Signalen nichts mehr anfangen – von der mauen Bildqualität ganz zu schweigen. Es wird Zeit, sich nach anderen Möglichkeiten umzusehen. Wir zeigen die verschiedenen Wege, digitale TV-Signale aufzuzeichnen.

DVD-Rekorder: ein Auslaufmodell

Als günstiger Ersatz für den Videorekorder bietet sich zunächst ein DVD-Rekorder an. Diese Geräte zeichnen TV-Sendungen auf handelsübliche DVD-Rohlinge auf. Die Aufzeichnungen lassen sich auf jedem beliebigen DVD-Player oder am PC abspielen. Allerdings reicht die Kapazität eines DVD-Rohlings kaum für mehr als zwei Stunden Programm, so dass sich in den vergangenen Jahren DVD-Rekorder mit integrierter Festplatte durchgesetzt haben. Bei Plattenkapazitäten von mehreren Hundert Gigabyte lassen sich so etliche Stunden Programm digital speichern. Festplattenrekorder bieten zudem auch beim Abspielen mehr Komfort.

Obwohl DVD-Rekorder einen klaren Fortschritt gegenüber den VHS-Band-Rekordern darstellen, sind die meisten Geräte nur bedingt für Digital-TV-Nutzer geeignet. Längst nicht alle DVD-Rekorder sind mit einem eigenen Digital-TV-Tuner ausgestattet, analog ist noch die Regel. Manche Hersteller bauen immerhin einen DVB-T-Tuner für das digitale Antennenfernsehen ein, doch Kabel- und Sat-Zuschauer können damit nichts anfangen. Ohne eigenen Digitaltuner sind DVD-Rekorder nicht "schlauer" als ein alter VHS-Videorekorder: Sie können nur das Signal aufzeichnen, das ihnen ein Fernseher oder ein anderes Abspielgerät über dessen Ausgang anliefert. Ein Programm am Fernseher verfolgen und zugleich ein anderes aufzeichnen ist so nicht möglich. Die wenigsten DVD-Rekorder sind zudem HD-tauglich.

Blu-ray-Rekorder: gut, aber teuer

Blu-ray-Rekorder mit Festplatte sind daher die konsequente Weiterentwicklung. Sie punkten mit HDTV-Unterstützung und jeder Menge Speicherplatz. Allein: Der Durchbruch dieser Technik lässt noch auf sich warten. Die Modellauswahl ist äußerst übersichtlich. Bei Preisen ab 600 Euro für den Rekorder und etwa 2 bis 3 Euro für einen 25-Gigabyte-Rohling lohnt sich ein Blu-ray-Rekorder selten.

Ideal für HD-Aufnahmen: HD-Receiver mit Festplatte

In den meisten Fällen empfiehlt sich ein separater Digitalreceiver mit eingebauter Festplatte (Festplattenrecorder). Der Media Receiver, den Kunden von Entertain, dem IPTV-Angebot der Deutschen Telekom, erhalten, ist bereits mit einer 500-Gigabyte-Festplatte ausgerüstet, so dass Aufnahmen jederzeit möglich sind. Festplattenrekorder gibt es aber auch für die anderen Empfangsarten Kabel, Antenne und Satellit zu kaufen. Wer sein Programm via Satellit empfängt, sollte direkt zu einem Twin-Sat-Receiver greifen. Damit lässt sich während der Aufnahme ein beliebiges anderes Programm anschauen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Satellitenanlage darauf ausgelegt ist. Je nach Speicherplatz sind Festplattenreceiver ab etwa 250 Euro aufwärts zu bekommen. Top-Geräte können schon mal 600 Euro und mehr kosten.

Günstiger sind Digital-Receiver mit PVR-Funktion (Personal Video Recorder). Sie enthalten keine Festplatte, können aber über USB auf eine externe Festplatte zugreifen. Das bedeutet einerseits mehr Flexibilität. Reicht der Speicher eines Tages nicht aus, lässt sich einfach die Platte austauschen. Bei Festplattenrecordern ist das oft nicht ohne weiteres möglich. Dafür sind viele Festplattenreceiver mit einem Netzwerk- und/oder USB-Anschluss für den Datenaustausch zu einem PC oder einer externen Festplatte ausgerüstet. Zudem kommt es immer wieder vor, dass sich Receiver und externe Festplatte nicht miteinander vertragen.

Festplatte an den Fernseher anschließen

Eine PVR-Funktion bieten auch viele Flachbildfernseher. Die Aufnahmefunktion lässt sich in der Regel gut bedienen, die PVR-Fernseher sind dafür vorbereitet. Das heißt, sie haben die dafür benötigten Bedienelemente schon auf der Fernbedienung. Ein Druck auf den Aufnahmeknopf der mitgelieferten TV-Fernbedienung sollte üblicherweise ausreichen, um direkt eine Aufnahme zu starten. Aufnahmen lassen sich mit dem Fernseher auch programmieren. Hier unterscheiden sich allerdings die Bedienkonzepte der verschiedenen Hersteller und Baureihen. Da die Fernseher den digitalen Datenstrom in der Regel direkt auf der Festplatte speichern, sind keine Qualitätseinschränkungen durch Formatkonvertierungen zu befürchten. Das bedeutet allerdings auch, dass nur digitale Signale aufgenommen werden können – also keine Sendungen über analogen Kabelempfang.

Nicht jeder Fernseher kann mit jeder Festplatte umgehen. Einige erfordern beispielsweise eine Mindestgröße von 250 Gigabyte, andere akzeptieren auch klaglos USB-Sticks. Größer als 2000 Gigabyte sollte das Laufwerk aber keinesfalls sein, denn hier droht Inkompatibilität durch für Fernseher unlesbare Partitionstabellen der Festplatten. Die 2-Terabyte-Grenze ist auch im PC-Bereich vorhanden.

Aufnahmen auf dem PC verwenden – oft schwierig

Wenn der Receiver schon auf Festplatte aufzeichnet, was liegt da näher, als die Aufnahmen auch auf den PC zu übertragen, etwa um sie zu schneiden und auf DVD zu brennen? Doch so einfach ist das meist nicht. Das Programm der Bezahl-Sener ist natürlich verschlüsselt. Aber auch an unverschlüsselte Sendungen ist oft schwer heranzukommen. Fernseher und Receiver verwenden oft ein Dateisystem, das der Windows-PC nicht lesen kann. Über Umwege gelingt es aber meistens doch, die Aufnahmen auf den Computer zu übertragen. Der Aufwand ist vom TV-Geräte-Hersteller abhängig. Manche bieten auf ihren Serviceseiten im Internet Anleitungen oder auch Hilfsprogramme an. Hier ist die Chance größer, wenn die Festplatte an einen Receiver angeschlossen war. Aufzeichnungen über die PVR-Funktion eines Fernsehers lassen sich üblicherweise nicht auf einen PC übertragen.

Fazit: Am besten mit Festplatte

Solange Blu-ray-Festplattenrekorder teuer und rar sind, bilden HD-fähige Digitalreceiver mit eingebauter Festplatte die beste Lösung zum Aufnehmen von digital ausgestrahlten TV-Sendungen. DVD-Rekorder sind eine technische Übergangslösung, sie stammen aus der Vor-HD-Ära und verlieren langsam an Bedeutung. Eine günstige Alternative sind Digitalreceiver mit PVR-Funktionen, allerdings manchmal mit technischen Tücken verbunden. Mitunter reicht aber schon eine einfache externe Festplatte, wenn der Flachbildfernseher PVR unterstützt.

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