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Niedersachsen: Telekom kündigt 30.000 VDSL-Kunden


Telekom rechtfertigt sich
Darum wurden die VDSL-Anschlüsse in Niedersachsen gekündigt

Von t-online, hd, str

Aktualisiert am 15.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Internetstecker und Glasfaser: Streit um schnelles Internet in NiedersachsenVergrößern des BildesInternetstecker und Glasfaser: Streit um schnelles Internet in Niedersachsen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Viele Kunden der Deutschen Telekom in Niedersachsen bekommen in Zukunft kein VDSL mehr. Hintergrund ist ein Streit der Anbieter um die Mietverträge der Leitungen. Von der Kündigung könnten auch andere Telekom-Dienste betroffen sein.

Rund 30.000 Kunden sollen auf deutlich weniger Bandbreite herabgestuft werden, berichtet "heise online". Die Telekom spricht von rund 10.000 Haushalten.

Die Telekom teilte den betroffenen Kunden mit: "Wir können auch bereits bestehende VDSL-Angebote nicht mehr aufrechterhalten." Es sei nötig, "an Ihrem Wohnort die entsprechende Technik zu entfernen." Bestehende Verträge würden zum Ende der Laufzeit gekündigt, falls die Betroffenen nicht auf einen anderen "Breitbandanschluss im Festnetz" umsteigen würden.

Für viele Nutzer bedeutet dies, dass sie nun statt 50 nur noch 16 Megabit pro Sekunde Internetgeschwindigkeit bekommen. Rückbau statt Ausbau.

Auslöser ist Streit mit EWE

Dahinter steckt ein Streit um den Zugang zu den Leitungen, die für VDSL nötig sind, mit der örtlichen Telekom-Konkurrenz EWE, die diese Leitungen vermietet. Der Anbieter ist in Niedersachsen für den Netzausbau zuständig; beide Seiten könnten sich nicht auf einen Vertrag einigen.

Die Telekom kann daher seinen Kunden in Zukunft nur noch die langsamere ADSL-Technik anbieten. Diese Variante der alten Kupferkabeltechnik ist auch über weitere Strecken von zentralen Punkten aus lieferbar.

Damit die Nutzer in den betroffenen Gebieten nicht gänzlich vom Telefonnetz abgeschnitten werden, müssen sie aber der Geschwindigkeitsherabstufung auf ADSL erst zustimmen. Die bestehenden Verträge müssen entsprechend angepasst werden.

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In einer Erklärung vom Mittwoch rechtfertigt die Telekom die Kündigungen als letztes Mittel, als notwendige Maßnahme, wenn man sich mit den angeschriebenen Kunden nicht auf eine Vertragsänderung habe einigen können. Demnach würden die Anschlüsse erst gekündigt, wenn die angesprochenen Kunden nicht auf Alternativ-Angebote reagiert hätten.

Eine Hotline für Betroffene

Man wolle gemeinsam eine Lösung für alle Betroffenen finden und habe eine Hotline eingerichtet. Tatsächlich habe sich der Großteil der angeschriebenen Kunden bereits auf eine "Übergangslösung" mit einem langsameren ADSL-Anschluss eingelassen.

Gleichzeitig deutet die Telekom an, dass es auch im Falle einer Einigung mit dem Wettbewerber zu Problemen kommen könnte. Auf gemieteten Leitungen könne das Unternehmen nämlich möglicherweise nicht alle seine Produkte abbilden. Das heißt: Die Kunden in dem betroffenen Gebiet würden in Zukunft nicht das TV-Angebot "Entertain" empfangen können. Auch in diesen Fällen würden neue Verträge fällig.

Einige Nutzer weisen zudem darauf hin, dass auch die Mobilfunktarife der Telekom teilweise an den Festnetzanschluss gekoppelt sind. Somit würden die gekündigten Nutzer nicht nur den Festnetzanschluss verlieren, sondern auch ihre Vorteile beim Handytarif. Wie die Telekom damit umgehen will, ist noch unklar. Betroffene sollten sich an die erwähnte Hotline wenden. (Die Nummer finden Sie am Ende des Artikels)

10.000 Haushalte sind betroffen

Betroffen sind von der Rückstufung nach Telekom-Angaben etwa 10.000 Haushalte in Niedersachsen. Ähnliche Fälle soll es bereits in Rheinland-Pfalz und Thüringen gegeben haben.

Die Telekom und EWE wollen gemeinsam bis zu zwei Milliarden Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes im Nordwesten investieren und diese auch für andere Anbieter öffnen. Die Bundesregierung will die Förderung der "Vectoring"-Technik beenden, bei der Kupferkabel die letzten Meter zum Hausanschluss führen, und in Zukunft nur noch den Glasfaserausbau fördern.

Telekom will Vectoring weiter ausbauen

Die Telekom betonte dagegen, der Vectoring-Ausbau gehe auch 2018 "mit großer Kraft" weiter. Bis heute seien fast 200.000 Haushalte in 209 Städten und Gemeinden mit 50 bis 100 Megabit pro Sekunde für Downloads und 40 Megabit pro Sekunde für Uploads im Netz.

Tim Höttges, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, erklärte: "Für uns zählt jeder Anschluss. In Berlin, Erfurt und Nürnberg genauso wie in Hirschaid, Kranenburg und Stutensee. Kein anderes Unternehmen investiert so stark in den Breitbandausbau im ländlichen Raum wie die Telekom."

Hotline für Betroffene: 0800 55 33 555

Hinweis: t-online.de ist ein unabhängiges Nachrichtenportal und wird von der Ströer Digital Publishing GmbH betrieben.

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