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Europäischer IT-Pionier gestorben


Europäischer IT-Pionier gestorben

Von t-online, avr

Aktualisiert am 04.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Clive Sinclair: Der britische Unternehmer und Erfinder war für viele Produkte bekannt.Vergrößern des BildesClive Sinclair: Der britische Unternehmer und Erfinder mit seinem Mini-Fernseher Sinclair MTV-1B. (Quelle: IMAGO / United Archives International)
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Clive Sinclair gilt als großer britischer Unternehmer und Erfinder. Besonders für ein Produkt wird er vielen Nutzern in Erinnerung bleiben. Nun ist er gestorben. Eine Übersicht über sein Lebenswerk.

Clive Sinclair ist tot: Der bekannte britische Erfinder und Unternehmer ist am Donnerstagmorgen im Alter von 81 Jahren in London gestorben. Sinclair wurde 1940 in Großbritannien geboren und hat im Laufe seines Lebens verschiedene Erfindungen auf den Markt gebracht. Einige davon waren große Erfolge, andere davon Flops.

Am bekanntesten war Sinclair vermutlich für seine Heimcomputer der ZX-Reihe. Dank ihres günstigen Preises waren die Geräte für viele Menschen erschwinglich und förderten so manche Informatiker-Karriere. Auf Twitter hat beispielsweise der Microsoft-CEO Satya Nadella den ZX80 als ein Gerät bezeichnet, das seine Leidenschaft für Technik entfacht habe. "Deine Innovationen haben die Computertechnik demokratisiert und so viele inspiriert", schreibt Nadella. Tesla-CEO Elon Musk twitterte: "Ruhe in Frieden, Sir Sinclair. Ich liebte diesen Computer".

Ein Computer für unter 100 Pfund

Der ZX80 erschien Ende Januar 1980. Das Besondere: Das Gerät gab es fertig für knapp 100 britische Pfund zu kaufen. Heute wären das inflationsbedingt etwa 362 Pfund, also knapp 423 Euro. In Deutschland gab es das Gerät damals für knapp 500 DM.

Wer es noch günstiger wollte, konnte den ZX80 als Bausatz für knapp 80 Pfund kaufen. Andere Computer waren deutlich teuer: Den 1982 erschienenen Commodore 64 gab es zum Start für knapp 600 US-Dollar. Der Apple II von 1977 startete sogar ab etwa 1.300 US-Dollar.

Grund für den niedrigen Preis des ZX80 war unter anderem auch seine vergleichsweise bescheidene technische Ausstattung. So hatte der Rechner keine gesonderte Grafikeinheit: Stattdessen übernahm der schwache Prozessor alle Operationen. Das hatte zur Folge, dass der Chip nicht gleichzeitig rechnen und ein Bild zeigen konnte. Wer also eine Taste auf dem ZX80 druckte, bekam jedes Mal einen kurzen Bildschirmaussetzer.

Dennoch war der Rechner ein Erfolg. Der Nachfolger, der ZX81 verkaufte sich weltweit sogar mehr als 1,5 Millionen Mal. Das Gerät wurde besonders als günstiger Lerncomputer vermarktet. Im Gegensatz zum Vorgänger hatte der ZX81 keine Bildschirmaussetzer. Aber nur, weil das Gerät in einem sogenannten SLOW-Modus arbeitete.

Besonders erfolgreich war der ZX Spectrum, der 1982 erschien: Das Gerät verkaufte sich über fünf Millionen Mal weltweit. Der ZX Spectrum verfügte über deutlich bessere Technik als die Vorgänger: Er hatte beispielsweise auch eine Soundausgabe und konnte Farben darstellen. Der Computer war vor allem für sein großes Spielearsenal bekannt.

Vom Taschenrechner bis zum Elektrofahrzeug

Der Mikrocomputer war allerdings nicht das einzige Projekt Clive Sinclair. Bereits im Kindesalter zeigte Sinclair großes Interesse an Technik und Mathematik. Zunächst arbeitete Sinclair als Autor für einen technischen Verlag und verkaufte Miniaturradios. Der erste große kommerzielle Erfolg seiner damaligen Firma Sinclair Radionics war der Taschenrechner "Sinclair Executive Type 1". Der bestach im Vergleich zu so manchem Konkurrenzprodukt nicht nur durch seine geringe Größe und sein Design, sondern auch seinen geringen Energieverbrauch. Das Gerät erschien 1972 und kostete knapp 80 Pfund.

Weniger erfolgreich war dagegen die Digital-Uhr Black Watch, die 1975 für den unschlagbar günstigen Preis von knapp 25 Pfund auf den Markt kam. Wer sie selbst zusammenbaute, zahlte für den Bausatz sogar nur knapp 18 Pfund. Jedoch hielt die Batterie nur wenige Tage, zudem war die Uhr auch ansonsten sehr fehleranfällig. Viele Geräte wurden zur Reparatur zurückgeschickt und verursachten für das Unternehmen so hohe Kosten.

Auch andere Produkte, für die Sinclair persönlich schwärmte, liefen eher schlecht. Ein Beispiel waren Sinclairs Versuche, einen Miniatur-Fernseher auf den Markt zu bringen. Bereits der 1978 erschienene MTV-1 Micro TV erwies sich als finanzieller Flop. Der 1983 erschienene handflächengroße TV80 scheiterte ebenfalls.

Ein ähnliches Schicksal erlitt der Sinclair C5, ein dreirädriges Elektrofahrzeug für eine Person, das 1985 erschien. Mit dem Gerät wollte Sinclair die Mobilität revolutionieren. Das Fahrzeug fand aber kaum Käufer, Hersteller Sinclair Vehicles ging pleite.

Trotz so mancher Fehlschläge überwogen die Erfolge und Sinclairs Ruf als ehrgeiziger Erfinder. Für seine vielen Erfindungen und technischen Errungenschaften wurde Sinclair deswegen 1983 zum Ritter geschlagen. Er war zweimal verheiratet und hat drei Kinder.

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