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Google Pixel Buds im Test: Smarte Kopfhörer übersetzen live


Google Pixel Buds im Test
Diese smarten Kopfhörer übersetzen auch Ihr Lachen

MeinungVon t-online, str

Aktualisiert am 23.12.2017Lesedauer: 4 Min.
Die Pixel Buds von Google: Die Bluetooth-Kopfhörer sind mit einer Kordel verbunden, damit sie nicht verloren gehen.Vergrößern des BildesDie Pixel Buds von Google: Die Bluetooth-Kopfhörer sind mit einer Kordel verbunden, damit sie nicht verloren gehen. (Quelle: Google LLC/Hersteller-bilder)
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Der Wirbel um die neuen Bluetooth-Ohrstöpsel von Google beruhte auf der Werbeaussage, man könne sie zur Echtzeit-Übersetzung von Sprache nutzen. Muss man aber nicht. Wozu also diese Spezial-Kopfhörer?

Die "Pixel Buds" wurden von Google als eine Art Universalübersetzer oder "Babelfisch" beworben, in Anlehnung an den Science Fiction-Klassiker "Per Anhalter durch die Galaxis". Genau wie das von Douglas Adams erdachte Wesen ist auch Googles Sprachassistent inzwischen so schnell und schlau, dass er mit Hilfe der Google Translate-App 40 Sprachen simultan übersetzen soll. Die zum neuen Smartphone "Pixel 2" passenden "Pixel Buds" können dabei als kabelloses Headset dienen, das gesprochene Sätze mithört, sie blitzschnell per Funk an das Handy schickt, weiter in die Cloud, sie dort übersetzt und wieder als gesprochenen Satz in die Ohren flüstert.

Wir haben es mit verschiedenen Sprachen getestet und fanden das Ergebnis im Großen und Ganzen überzeugend. Natürlich gibt es gelegentlich Ungenauigkeiten. So verwechselt die App in mehreren Sprachen die höfliche Anrede "Sie" mit den Fürwörtern "sie" oder "ihnen". Aber woher sollte die Künstliche Intelligenz auch wissen, mit wie vielen Personen ich sprechen und in welchem Verhältnis wir zueinander stehen?

Dass sich die KI weigert, Schimpfwörter wörtlich zu übernehmen und sich in der Übersetzung stattdessen deutlich höflicher ausdrückt, muss in der zwischenmenschlichen Kommunikation ja kein Nachteil sein.

Die Künstliche Intelligenz hat spürbare Fortschritte gemacht

Das Vokabular der Übersetzungs-App geht jedenfalls nachweislich über Basis-Kenntnisse hinaus. Hier hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Nur mit verschachtelten Sätzen oder im Umgangston vorgetragenen Sätzen tut sich die Software noch schwer. Man sollte sich also gut überlegen, was man sagt und sich möglichst kurz fassen. Wenn man einfach drauf los quasselt, kommt Google schnell durcheinander.

Für einfache Gespräche reichen die Fähigkeiten aber aus und können zum Beispiel im Urlaub praktisch sein. Allerdings braucht man für den Google Assistenten eine schnelle Internetverbindung, am besten über Wlan, denn es werden ziemlich viele Daten hin- und hergeschickt.

Lost in Translation? Einfach drüber lachen!

Mit den Pixel Buds wird aus der Simultan-Übersetzung außerdem ein netter Showeffekt. Denn um mit dem Google Assistenten Kontakt aufzunehmen, muss man nur den rechten Ohrknopf berühren. Dann sagt man zum Beispiel: "Hey Google, hilf mir Griechisch zu sprechen." Während man in seiner Muttersprache spricht, hält man den rechten Ohrknopf gedrückt. Die Übersetzung ertönt dann aus den Smartphone-Lautsprechern.

So können sich tatsächlich zwei Menschen in verschiedenen Sprachen unterhalten. Missverständnisse und Übersetzungsfehler sind dabei kein echtes Problem, sondern eher Anlass für Gelächter. Keine schlechte Basis für die Völkerverständigung. Und, kein Witz: Die App übersetzt sogar Ihr Lachen!

Man kann den Google Assistenten natürlich auch nach dem Weg fragen, sich den Wetterbericht oder Nachrichten vorlesen lassen und vieles mehr. Der Sprachassistent versteht auch aufeinanderfolgende Fragen. Bei einigen Funktionen wie dem Abrufen und Verfassen von Nachrichten entwickelt sich fast eine richtige Unterhaltung. Die Pixel Buds sind dafür nicht unbedingt notwendig, aber ein nettes und gut funktionierendes Extra: Man muss das Smartphone für viele Dinge gar nicht mehr aus der Tasche holen.

Und wie klingen die Pixel Buds?

Wer 180 Euro für ein Paar Kopfhörer hinlegt, erwartet aber auch noch andere Qualitäten – Komfort, Klangqualität und gute Bedienbarkeit zum Beispiel. Die Pixel Buds schneiden auf diesen Gebieten unterschiedlich gut ab.

Die Funktionen sind recht überschaubar: Ein Tippen auf den rechten Ohrknopf und es wird Musik abgespielt oder pausiert. Das funktioniert sowohl mit der Google-eigenen Musik-App als auch mit Spotfiy oder Amazon Music. Die Touchbedienung ist allerdings so sensibel, dass man Gefahr läuft, schon beim Anfassen der Kopfhörer Musik anzumachen. Leider schaltet diese sich nicht automatisch wieder ab. Es könnte also passieren, dass die Kopfhörer stundenlang unbemerkt vor sich hin dudeln.

Der Klang ist für ein Paar In-Ear-Knöpfe ziemlich klar und kräftig. Die Lautstärke lässt sich durch Wischen nach vorne oder nach hinten regulieren. Zwischen den Titeln vor und zurückspringen ist leider nicht möglich.

Über die Buds wird man auch über eingehende Nachrichten und Anrufe informiert. Textnachrichten kann man sich dann durch zweimaliges Tippen vorlesen lassen und gleich darauf antworten. Das ist ziemlich praktisch.

Google wollte die Kopfhörer neu erfinden – ein Fehler

Die Kopfhörer sind kabellos, aber mit einer Kordel verbunden. So kann man die einzelnen Knöpfe nicht verlieren und die Kopfhörer, wenn man sie gerade nicht braucht, um den Nacken baumeln lassen. Dort kann man sie aber leicht vergessen (und verlieren).

Dank einer Schlaufe sitzen die Knöpfe fest in der Ohrmuschel und fallen nicht so leicht heraus wie andere In-Ear-Kopfhörer. Die grobe Kordel reibt allerdings ein wenig im Inneren der Ohrmuschel. Das macht die Pixel Buds auf Dauer wenig bequem.

Das mitgelieferte Lade-Döschen liegt umso besser in der Hand und sieht auch noch schick aus. Darin verstaut man die Kopfhörer nach dem Gebrauch, damit sie unterwegs aufgeladen werden können. Die Akkubox selbst lässt sich zum Laden per USB-C-Kabel an den Computer anschließen. Zusammen soll das Duo eine Spielzeit von bis zu 24 Stunden ermöglichen.

Das Koppeln und Verstauen der Kopfhörer ist ein wenig umständlich. Vor allem am Anfang braucht es ein bisschen, bis man den Bogen raus hat. In dem Versuch, etwas Neues zu erschaffen, ist Google ein wenig zu weit gegangen. Für den Nutzer ist das neue Konzept eine ziemliche Umstellung.

Fazit:

Zugegeben, das Pixel 2 ist eines der besten Smartphones auf dem Markt. Über die dazugehörenden Kopfhörer kann man das leider nicht sagen. Google hat hier offenbar sehr viel Wert auf die Optik gelegt und dabei den praktischen Nutzen vernachlässigt. Für kurze Zeit hat das funktioniert: Das Medienecho auf den angeblichen "Babelfisch" war groß.

Aus Nutzersicht sind die Pixel Buds eher eine Enttäuschung. Klassische Bluetooth-Kopfhörer würden es auch tun und haben in Sachen Komfort und Sound mehr zu bieten, zum Beispiel Noise-Cancelling-Technik.

Und nicht jeder Kopfhörer ist mit dem Pixel 2 kompatibel und es gibt keine Klinke mehr, um ein Kopfhörer per Kabel anzuschließen.

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