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Nach dem Datenskandal | Darum fällt es so schwer, sich von Facebook zu trennen


Nach dem Datenskandal
Darum fällt es so schwer, sich von Facebook zu trennen

MeinungVon Helge Denker

Aktualisiert am 06.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Facebook-Logo und -Emojis: Ein Datenkrake, von uns gefüttert.Vergrößern des Bildes
Facebook-Logo und -Emojis: Ein Datenkrake, von uns gefüttert. (Quelle: imago-images-bilder)

Ein Datenskandal mit 87 Millionen Betroffenen, möglicherweise mehr, darunter rund 310.000 Deutsche. Trotzdem fällt der Abschied von Facebook vielen schwer. Ich als Dauernutzer ahne zumindest, warum das so ist.

Aktuelle Umfragen zeigen: Die meisten Internetnutzer machen sich nach dem Skandal Sorgen um ihre Daten. Trotzdem wollen nur die Wenigsten in Zukunft ganz auf Facebook verzichten.

Denn der Internet-Gigant, der zu den erfolgreichsten Unternehmen weltweit gehört, bietet einfach einen verdammt praktischen Dienst an. Er dockt nahezu perfekt an menschliche Bedürfnisse an, befriedigt unsere Eitelkeit, unser Mitteilungs- und Geltungsbedürfnis. Und es zeigt, wer wir sind – oder gern sein wollen.

Allein die Geburtstagserinnerungsfunktion wäre für mich ein Grund, bei Facebook zu bleiben. Viele alte Freunde habe ich "auf Facebook" wiedergefunden – und neue Gemeinsamkeiten entdeckt. Sich davon zu verabschieden, wäre in etwa so, als würde man seinen Telefonanschluss kündigen, weil man ab und zu nervige Werbeanrufe erhält.

Es gibt keine guten Alternativen

Und noch ein Argument spricht für Facebook: Es gibt schlicht keine guten, vergleichbaren Alternativen. Klar gibt es längst abhörsichere Messenger und soziale Netze ohne Werbung, aber die benutzt kaum jemand. Auf Nummer sicher, aber einsam? Nein, danke!

Als Nutzer hat man sich mit Facebooks Schwächen arrangiert, wie der oft unpassenden Werbung. Und man hat es geahnt, dass all die Apps, die Persönlichkeitstests und "Welche Person warst Du im Mittelalter"-Tests es nur auf unsere Daten abgesehen haben. Überraschend kam der Datenskandal um Cambridge Analytica, der den Weltkonzern in seine bisher größte Krise gestürzt hat, nun wirklich nicht.

Wir füttern fleißig den Datenkraken

Und wir Nutzer haben den "Datenkraken" fleißig gefüttert, ihn mit unseren Informationen groß und mächtig gemacht. Bei mir als Facebook-Dauernutzer ist bei Kinderfotos die Grenze des Privaten überschritten. Viele andere Nutzer sehen das anders. Facebook hat dabei geholfen, diese Grenzen zu verschieben. Das Private ist nicht mehr privat.

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Wir Nutzer tragen zwar keine Mitschuld an dem Skandal, aber können die Verantwortung auch nicht auf den "bösen Großkonzern" schieben, der uns hinters Licht geführt hat. Es liegt auch an uns, was und wie viel wir von uns preisgeben. Denn Daten, die Facebook von uns nicht hat, können auch nicht abgefischt werden. Wir haben Facebook groß gemacht und wir können dem Giganten auch wieder die Luft rauslassen. Spätestens, wenn es eine bessere Lösung gibt, die auch unsere Bedürfnisse nach Sicherheit und Schutz befriedigt.

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