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Corona-Warn-App: Darum werden jetzt weniger Risikokontakte angezeigt


Weniger Risikokontakte
Corona-Warn-App: Update sorgt für Verwirrung

Von t-online, str

18.12.2020Lesedauer: 3 Min.
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Im Video erklärt: So funktioniert die Corona-Warn-App. (Quelle: t-online)
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Auf iPhones scheinen die in der Corona-Warn-App erfassten Risikokontakte derzeit reihenweise zu verschwinden. Schuld ist ein überfälliges Update, auf das sich auch Android-Nutzer einstellen müssen.

Wenn die Corona-Warn-App von einer Sekunde zur anderen weniger Risikokontakte anzeigt als zuvor, muss doch etwas faul sein, oder? Viele iPhone-Nutzer stellen derzeit fest, dass ihre App nach einem Update nicht mehr alle Begegnungen zählt. Zum Teil springt die Status-Anzeige sogar zurück auf Null. Begegnungen mit "hohem Risiko" werden auf ein "niedriges Risiko" zurückgestuft. Das muss jedoch niemanden verunsichern.

Dahinter steckt nämlich das Update auf die neue iOS-Version der Corona-Warn-App (Versionsnummer 1.9.1), mit der einige wesentliche Änderungen in dem von Apple und Google bereitgestellten Framework umgesetzt wurden. Die neue Version ist seit Mittwochabend verfügbar und wird nach und nach auf den Geräten installiert – zuerst sind die iPhones dran.

Begegnungen werden nun anders gewichtet

Nach der Aktualisierung werden Risikobegegnungen anders berechnet und bewertet. Das Kontaktprotokoll ist aber weiterhin vollständig hinterlegt. Das heißt: Die Begegnungen der vergangenen 14 Tage sind nach wie vor auf dem Gerät gespeichert und nicht etwa "verschwunden". Sie werden nur anders gewichtet. SAP und Deutsche Telekom haben den Algorithmus in der Corona-Warn-App Änderungen im sogenannten Exposure Notification Framework (ENF) angepasst. Die App soll dadurch genauer bestimmen können, ob von einem bestimmten Kontakt tatsächlich ein Infektionsrisiko ausgeht oder nicht.

Die Corona-Warn-App – beziehungsweise das von Google und Apple entwickelte Kontaktprotokoll – nutzt verschlüsselte Bluetooth-Signale, um den Abstand zwischen zwei Geräten zu bestimmen und die Dauer einer Begegnung zu messen. Aus diesen verschiedenen Variablen wird anschließend in der App ein Übertragungsrisiko berechnet und als "hoch" oder "niedrig" eingestuft. Wenn sich später eine Person in der App als infiziert meldet, erhalten die Kontakte einen entsprechenden Hinweis. Wie genau das funktioniert, erklärt dieses Video.

Anpassungen im Framework waren notwendig

Die Schwierigkeit besteht darin, eine Anwendung zu entwickeln, die nicht zu viele Fehlalarme ausgibt, aber dennoch sensibel genug ist, um alle relevanten Begegnungen korrekt zu erfassen. So kann es sein, dass eine Begegnung anhand der Bluetooth-Signale als riskant eingestuft wird, obwohl die Gerätebesitzer ausreichend Abstand eingehalten haben oder eine physische Barriere zwischen sich hatten.

Experten haben wiederholt darauf hingewiesen, dass sich die Bluetooth-Technologie nur bedingt zur Kontakterfassung eignet und sehr ungenau sein kann. Solche Schwächen sollen durch Erfahrungswerte und regelmäßige Anpassungen im Exposure Notification Frameworks (ENF) nach und nach ausgeglichen werden.

Bereits Ende Juli haben Google und Apple eine solche Anpassung vorgenommen. Die Corona-Warn-App war aber noch nicht auf das neue, verbesserte Protokoll eingestellt. Die Änderungen mussten erst noch implementiert werden.

Für Nutzer sieht es wie ein Fehler aus

Mit dem Update auf Version 1.9.1 werden die Verbesserungen nun in der Corona-Warn-App wirksam und machen sich dadurch bemerkbar, dass bereits erfasste Kontakte nun neu bewertet werden: Einige fallen unter die Relevanzschwelle und werden gar nicht mehr mitgezählt, andere werden herabgestuft.

Allerdings werden die Nutzer in der App nicht über diese Hintergründe aufgeklärt. Im App Store findet sich in der App-Beschreibung lediglich ein Hinweis, dass "die App auf die Version 2.0 des von Apple bereitgestellten Exposure Notification Frameworks (ENF) umgestellt" wurde. Die meisten Nutzer können mit dieser Beschreibung, die auch noch leicht zu übersehen ist, wenig anfangen. Für viele dürfte der plötzliche Abfall in der Zahl der erfassten Risikokontakte wie ein Fehler aussehen und das Vertrauen in die Funktionsweise der App erneut erschüttern. Auch Android-Nutzer müssen sich auf die Umstellung gefasst machen.

Das Update auf Version 1.9.1 bringt neben der Anpassung an das neue Framework auch kleinere Änderungen im Text und zusätzliche Informationen bei Hochrisikokontakten. Betroffene erfahren nun, an welchem Tag und an wie vielen Tagen insgesamt die Begegnungen stattgefunden haben. Außerdem werden Nutzer nach einem Corona-Test jetzt daran erinnert, ihr Ergebnis in der App zu teilen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass positive Testergebnisse häufig nicht hinterlegt werden, wodurch auch keine Warnungen möglich sind.

Hinweis: Das Portal t-online ist ein unabhängiges Nachrichtenportal und wird von der Ströer Digital Publishing GmbH betrieben.

Verwendete Quellen
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