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Negativpreis: "Big Brother Awards" an Lieferando und Klarna


"Big Brother Awards" an Lieferando und Klarna

Von dpa
29.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Angestellte des Essenslieferdienstes Lieferando.
Eine Angestellte des Essenslieferdienstes Lieferando. Der "Big Brother Awards" wurde an den Lieferdienst sowie an Klarna vergeben. (Quelle: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa./dpa)
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Bielefeld (dpa) - Der Negativpreis "Big Brother Award" geht in diesem Jahr an den Bringdienst Lieferando und das schwedische Unternehmen Klarna. Nach Ansicht des Bielefelder Datenschutzvereins Digitalcourage sorgt Lieferando mit einer App fΓΌr eine "unzulΓ€ssige Totalkontrolle seiner Fahrer".

Dabei werde im Detail und sekundengenau das Verhalten der Mitarbeiter erfasst, heißt es in der Begründung. Bei dem schwedischen Zahlungsdienstleister kritisieren die Datenschützer, dass "intransparent" Daten aus den Bereichen Einkauf, Preisvergleich, persânliches Finanzmanagement, BonitÀtskontrolle und Banking gebündelt werden. Beide Unternehmen wiesen die Vorwürfe gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zurück und betonten, sie würden sich an alle gesetzlichen Regeln und Vorgaben halten.

Die Preise sollten in unterschiedlichen Kategorien am Abend in Bielefeld im Rahmen einer Gala verliehen werden. Lieferando sollte die "Auszeichnung" in der Kategorie Arbeitswelt erhalten, Klarna im Bereich Verbraucherschutz.

ErlΓ€uterungen abgelehnt?

Ein Sprecher der Lieferando-Mutter kritisierte, das Unternehmen hÀtte der Jury die kritisierte App gerne erlÀutert. Das Angebot habe Digitalcourage aber abgelehnt. "Wie andere Dienste betreiben auch wir eine GPS-basierte Logistik. Die Fahrer-App entspricht den geltenden Datenschutzbestimmungen, und die ermittelten Orte und Zeiten sind unerlÀsslich für einen ordnungsgemÀßen Betrieb unseres Lieferservices", sagte Sprecher Oliver Klug der dpa. Dabei gehe es darum, Fahrern Bestellungen zuzuweisen, ihnen die integrierte Navigation bereitzustellen, und Gastronomen und Konsumenten die Mâglichkeit zu geben, den Status der Bestellung prüfen zu kânnen. "Wir kânnen nicht per Fax mit unseren Fahrern kommunizieren", teilte das Unternehmen mit.

Ein weiterer "Big Brother Award" geht an die irische DatenschutzbehΓΆrde (DPC - Data Protection Commissioner). Digitalcourage wirft ihr vor, europΓ€isches Datenschutzrecht dauerhaft zu sabotieren und so Irland zur Oase fΓΌr Unternehmen wie Facebook, Google und Apple gemacht zu haben. DPC reagierte nicht auf eine Anfrage der dpa.

Zu den weiteren PreistrΓ€ger zΓ€hlt das Bundeskriminalamt (BehΓΆrden und Verwaltung), stellvertretend fΓΌr die deutsche Polizei, fΓΌr das Speichern und Nutzen von personenbezogenen Daten. Der Vorwurf lautet, dass die Ermittler entgegen der Vorgaben des Europarechts die Daten nicht oder unzureichend kennzeichneten. Dadurch bestehe die Gefahr, dass die BΓΌrger ungerechtfertigterweise als GefΓ€hrder oder StraftΓ€ter behandelt wΓΌrden. In der Kategorie Technik erhΓ€lt die Bundesdruckerei die Auszeichnung. Ihr werfen die DatenschΓΌtzer die in ihren Augen unsinnige Verwendung und FΓΆrderung von der Blockchain-Technik bei der Authentifizierung von Schulzeugnissen vor.

In der Jury des "Oscars fΓΌr Datenkraken" sitzen unter anderen Frank Rosengart vom Chaos Computer Club oder der ehemalige Datenschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Thilo Weichert.

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