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Paypal | Anwalt: Irrer Spartrick mit argentinischen Pesos ist legal


Einkauf bis zu 40 Prozent billiger
Anwalt bestätigt: Paypal-Spartrick ist ganz legal

Von t-online, dom

Aktualisiert am 06.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Das PayPal-Logo steht auf dem Display eines Mobiltelefons: Verbraucherschützer kritisieren die Geschäftsbedingungen von PayPal.Vergrößern des BildesDas PayPal-Logo steht auf dem Display eines Mobiltelefons (Symbolfoto): Zurzeit ist ein Spartrick in aller Munde. (Quelle: Lukas Schulze/dpa-bilder)
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Der Bezahldienst Paypal bietet seine Dienste in vielen Währungen an, und manchmal können Nutzer dabei kräftig sparen. Macht man sich dabei strafbar?

Im Internet macht gerade ein lukrativer Geldtrick die Runde. So sollen Kunden des Bezahldienstes Paypal bei der Abwicklung ihrer Zahlungen übers Internet bis zu 40 Prozent gespart haben, indem sie ihre deutsche Kreditkarte statt in Euro auf den eingebrochenen Argentinische Pesos (ARS) umgestellt haben.

40 Prozent gespart? Das heißt, wenn ich beispielsweise bei einem Online-Händler einen 100-Euro-Gutschein per Paypal kaufe, werden von meinem Konto durch den günstigen Wechselkurs nur 60 Euro abgezogen.

Aber wie kommt die sagenhafte Währungsdifferenz zustande? Und ist es rechtmäßig, diese "Lücke" als deutscher Kreditkartenhalter zu nutzen?

Touristen-Dollar macht Pesos-Trick möglich

Sparfüchse hierzulande machen also clever mit dem argentinischen Pesos Gewinne. Der Grund dafür ist traurig: Die Regierung Argentiniens hatte im Dezember zur Stärkung der maroden Wirtschaft für Zahlungen mit ausländischen Kreditkarten einen sehr attraktiven Wechselkurs eingerichtet. Abfällig wird auch von Touristen-Dollar gesprochen. Dieser Wechselkurs wird jetzt von Paypal-Kunden ausgenutzt.

Das sagt der Anwalt zum Paypal-Trick

Ist das rechtens? Ja, das ist es, sagt Rechtsanwalt Christian Solmecke, der auf die Beratung der Internet und IT-Branche spezialisiert ist. Solmecke zu t-online: "Sofern der Vertrag über die eigene Kreditkarte so etwas zulässt, ist das grundsätzlich möglich. Hier muss man gegebenenfalls bei der eigenen Bank nachfragen, ob so etwas möglich ist. Leichter ist es, die Währung direkt bei Paypal zu ändern. Allerdings geht das nur einmal im Monat."

Kunden, die den Paypal-Trick nutzen, müssen also keine Angst haben, sich in irgendeiner Weise strafbar zu machen. "Es liegt kein Betrug vor, da hier niemand getäuscht, sondern nur eine Lücke im System ausgenutzt wurde. Auch ein Computerbetrug kommt nicht in Betracht. Schließlich könnte man noch an den Kreditkartenmissbrauch denken, falls in schwerem Maß gegen Bestimmungen aus dem Kreditkartenvertrag verstoßen wurde. Hier sehen die Nutzungsbedingungen von Visa aber nicht einmal ein Verbot solcher Transaktionen vor", erklärt Solmecke.

Im Forum von MyDealz diskutieren derweil Nutzer ihre Erfahrungen. Es heißt, der Paypal-Trick funktioniere mit diesen Karten: Vivid, DKB, Barclays, ING, Amazon Visa, Klarna. Einige berichten am Dienstag, dass die abzubuchenden Beträge von ihren Banken nur vorgemerkt seien. Könnte es also sein, dass Shopper ein böses Erwachen aus ihrem Kaufrausch erleben und nachträglich Abbuchungen korrigiert werden?

"Zumindest die Nutzungsbedingungen von Visa sehen kein Verbot solcher Transaktionen vor. Deshalb dürften reine Kreditkartenzahlungen mit Visa auch nicht rückgängig gemacht werden können. Visa muss sich den Differenzbetrag von argentinischen Staat zurückholen. Allerdings berichten Nutzer bereits von Kreditkartensperrungen", erklärt Rechtsanwalt Solmecke.

Geldmacher könnten böses Erwachen erleben

Solmecke warnt aber auch: "Haben Kunden mit einer bei Paypal hinterlegten Visa-Karte gezahlt, könnte es sein, dass zumindest reine Überweisungen, mit denen aus dem 'Nichts' Geld gemacht wurde, rückgängig gemacht werden."

Hintergrund ist, dass man laut der AGB von Paypal "keine Währungen für Spekulationsgeschäfte… oder andere Aktivitäten … umrechnen darf, mit denen primär auf der Grundlage von Wechselkursen Geld verdient oder erwirtschaftet werden soll".

Die Konsequenz eines solches Verstoßes wäre laut AGB das Einbehalten, Stornieren oder Zurückbuchen einer Transaktion. Solmecke: "Das dürfte aber nur reine Überweisungen betreffen und keine Kaufverträge, bei denen nicht primär Geld erwirtschaftet, sondern Güter gekauft werden."

Für alle, die sich doch um nachträgliche Buchungen ihrer Bank Sorgen machen, haben die MyDealz-Nutzer einen Tipp: Einfach online nichts kaufen, was man nicht tatsächlich auch in der vollen Summe bezahlen könnte.

Bild.de und MyDealz hatten zuerst über das Paypal-Thema berichtet.

Verwendete Quellen
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