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Sextortion: Polizei warnt vor Erpressung mit Nacktbildern


"Sextortion"
Polizei warnt vor Erpressung mit Nacktbildern

Von dpa, arg

Aktualisiert am 27.10.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 102037737Vergrößern des BildesEin Mann sitzt im Park: Sind junge Männer auf "Sextortion" hereingefallen, ist es vor allem die Scham, die von einer Anzeige bei der Polizei abhält. (Quelle: AntonioGuillem via www.imago-images.de)
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Mit einer speziellen Masche versuchen Kriminelle, an das Geld junger Männer zu kommen. Dabei spielen sie mit ihren Gefühlen und setzen sie emotionaler Erpressung aus.

Immer wieder versuchen Betrüger, junge Männer in Thüringen mit der angedrohten Veröffentlichung von Nacktfotos oder -videos zu erpressen. Zuletzt meldete sich im Oktober etwa ein 19-Jähriger aus Sondershausen bei der Polizei und zeigte eine Erpressung an.

Er erhielt über Instagram die Nachricht, dass ein Video von ihm existiere, auf dem er nackt zu sehen sei. Wolle er nicht, dass dieses geteilt und veröffentlicht werde, sollte er laut Polizei 9.000 Euro zahlen. Auch junge Männer in Bad Salzungen und Hildburghausen sollten im Oktober und September hohe Summen zahlen.

Andernfalls würden heimlich aufgezeichnete Videos veröffentlicht werden. Die Polizei nennt das "Sextortion". Das Kofferwort besteht aus den Begriffen "Sex" und "extortion", was im Englischen für Erpressung steht.

Von nettem Chat zu knallharten Forderungen

In den meisten Fällen, wie auch in Bad Salzungen, lernen die Männer bei Dating- oder anderen Plattformen junge Frauen kennen, die den Kontakt mit ihnen schnell intensivieren. Bald schon bitten die Frauen darum, sensible Fotos zu bekommen oder vor der Webcam sexuelle Handlungen zu teilen.

Dabei zeichnen sie diese sexuellen Handlungen auf. "Sobald dies geschehen ist, wandelt sich der Gesprächsverlauf schnell von sanftem Wortlaut in knallharte Forderungen", heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

Scham spielt entscheidende Rolle

Es ist kein neues Phänomen: In Thüringen wurden im Zeitraum April bis August 2018 bereits 139 Fälle von "Sextortion" zur Anzeige gebracht. Die Polizei warnt eindringlich davor, Geldforderungen nachzugehen. "Die Erpressung hört in den meisten Fällen nach der Zahlung nicht auf", informiert die Thüringer Polizei. Betroffene Männer sollten den Chatverlauf mittels Screenshot sichern und sich bei der Polizei melden.

So schützen Sie sich vor sexueller Erpressung:

  • Keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen annehmen.
  • Regelmäßig Account- und Privatssphäreeinstellungen überprüfen.
  • Vorsichtig mit der Veröffentlichung persönlicher Daten umgehen.
  • Videochats oder dem Austausch von Bildern nicht vorschnell zustimmen. Möglicherweise bei einem ersten Chat die Kamera abkleben oder nicht aktivieren, sondern nur verbal kommunizieren.
  • Keinen Entblößungen oder intimen Handlungen im Videochat zustimmen, wenn Sie die Person erst seit kurzem kennen.

So sollten Sie im Falle einer "Sextortion" vorgehen:

  • Keiner Geldforderung nachgeben. Auch nach Zahlung bleiben Opfer erpressbar.
  • Chatverlauf und sonstige Kommunikation sichern, beispielsweise durch Screenshots.
  • Frühzeitig bei der Polizei vorstellig werden, den Sachverhalt schildern und Screenshots vorzeigen.
  • Opfer, die unter starkem psychischen Druck leiden, sollten sich dringend ärztliche oder psychologische Hilfe suchen.

Der sogenannte Enkeltrickbetrug und die Betrugsmasche mit falschen Chats via Whatsapp kommen nach Angaben einer Polizeisprecherin in Thüringen deutlich häufiger vor. Trotzdem seien hier ähnliche Dynamiken im Spiel. Bei vielen Senioren wie auch vielen jungen Männern spiele die Scham eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, zur Polizei zu gehen. Viele trauten sich einfach nicht, Anzeige zu erstatten. Die Dunkelziffer sei also unklar.

Verwendete Quellen
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