Nicht auf den Link klicken Vorsicht vor dieser betrügerischen Zoll-SMS
Betrüger nutzen nun auch den Zoll, um ihren Opfern das Geld abzuknöpfen. Wenn Sie per SMS auf eine angebliche UPS-Seite umgeleitet werden, sollten Sie vorsichtig werden. t-online erklärt, warum.
Der Kreativität der Betrüger scheint keine Grenzen gesetzt zu sein: Jetzt nutzen die Kriminellen eine angebliche SMS des Zolls, um sensible Daten ihrer "Smishing"-Opfer zu ergattern.
Der Begriff "Smishing" setzt sich aus SMS und Phishing zusammen – denn immer häufiger werden Links zu nachgebauten Internetseiten von Betrügern nicht mehr nur als E-Mail versendet, sondern kommen per SMS direkt auf die Mobiltelefone der Nutzer.
Bei der folgenden Nachricht sollten Sie als Nutzer misstrauisch werden:
„Ihre Lieferung befindet sich in unserem Zollzentrum. Bitte begleichen Sie hier nicht bezahlte Importgebuhren: http: avezek.com/xxxx.“
Zuerst berichtete das Verbraucherportal Mimimkama über die Betrugsmasche.
Aus 1,50 Euro wird plötzlich ein teures Abo
Wenn Sie auf den Link in der Nachricht klicken, leitet die Betrüger-SMS Sie auf eine nachgebaute mobile Seite des Versanddienstleisters UPS weiter. Wenn Sie genau hinschauen, erkennen Sie allerdings schnell, dass es sich nicht um eine offizielle UPS-Internetseite handelt, sondern um einen Phishing-Versuch. Die URL der Betrüger-Seiten lauten etwa "shop.advancedwebpage.com" oder "parcelpp.redirectmyitem.club".
- Falsche Lastschrift: So fordern Sie Beträge auf Ihr Konto zurück
Auf der Website werden Sie dann zu einer Zahlung von 1,50 Euro aufgerufen – angeblich um Probleme mit der Lieferung zu beheben. Anschließend müssen Sie weitere Fragen beantworten und werden dann auf eine weitere Seite geleitet. Hier fordern die Betrüger Sie nun auf, Ihre Kreditkartendaten einzugeben.
Hier schnappt die Falle zu: Offiziell werden Ihnen nur die 1,50 Euro für die angeblichen Zollschwierigkeiten abgebucht. Wenn Sie aber bis zum Ende der Seite scrollen, erkennen Sie ein verstecktes Abonnement. Satte 49,95 Euro im Monat buchen die Betrüger anschließend von Ihrer Kreditkarte ab.
Das können Geschädigte noch tun
Vielen Nutzern dürfte der Trick zuerst dennoch nicht auffallen, denn zu Beginn ziehen die Betrüger nur 4,95 Euro als "fünftägige Testphase" ein. Wenn Sie innerhalb dieser fünf Tage nicht kündigen, folgen anschließend die monatlichen Abbuchungen in Höhe von 49,95 Euro.
- Phishing: So erkennen Sie Betrugs-Mails sofort
Sollten Sie bereits Opfer dieser Betrugs-SMS geworden sein, muss Ihr Geld noch nicht verloren sein. Sie können sich gegen den Betrug auf mehrere Weisen wehren.
- Kontaktieren Sie den Anbieter des unrechtmäßigen Abonnements fiori.com und fordern Sie diesen zur Kündigung auf sowie zur Rückerstattung der bereits abgebuchten Verträge. Hier können Sie darauf verweisen, dass der Vertrag nicht rechtmäßig zustande gekommen ist.
- Wenn sich der Anbieter nicht meldet, können Sie sich auch an Ihr Kreditkarteninstitut wenden und eine Rückerstattung der nicht genehmigten Beiträge fordern. Verweisen Sie dabei auf das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) §675u "Haftung des Zahlungsdienstleisters für nicht autorisierte Zahlungsvorgänge", das Ihren Zahlungsdienstleister verpflichtet, nicht autorisierte Abbuchungen zu erstatten.
- Sperren Sie anschließend den Abo-Anbieter, damit dieser keine weiteren Abbuchungen von Ihrer Kreditkarte vornehmen kann.
Besondere Vorsicht bei Freigabe per SMS-Tan
Aufpassen sollten Sie besonders bei der Zwei-Faktor-Autorisierung: Betrüger nutzen die Freigabe per SMS oder App, um gleich deutlich höhere Beiträge abzubuchen. Als Nutzer denken Sie also, Sie würden nur die geringe Zahlung in Höhe von 1,50 Euro bestätigen, geben mit Ihrem Code aber tatsächlich eine deutlich höhere Summe frei.
- Kreditkarte sperren lassen: So geht es
Hier wird es für Sie als Verbraucher dann knifflig. Denn durch die Bestätigung haben Sie meist keine Möglichkeit, Ihr Geld zurückzubekommen. Achten Sie daher bei solchen Autorisierungs-SMS oder Apps immer auf den Betrag, der in der SMS angezeigt wird.
Allgemein gilt: Seien Sie bei einer SMS mit angehängten Links sehr vorsichtig – egal, ob diese von Ihren Kontakten oder einer fremden Nummer kommt. Klicken Sie nur bei vertrauenswürdigen Absendern auf den Link und überprüfen Sie stets die URL, bevor Sie persönliche Daten eingeben. Bevor Sie einen Zahlungsvorgang starten oder Ihre Kreditkartendaten ausgeben, sollten Sie das vermeintliche Unternehmen oder die Behörde kontaktieren und noch einmal nachfragen.
- Eigene Recherche
- Mimikama.at: "Ihre Lieferung befindet sich in unserem Zollzentrum"
- dejuris: BGB §675u
- Post.at: Gefahren im Internet
- Watchlist-Internet: Vorsicht vor betrügerischer SMS