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Fasten: Trend-Diäten helfen nicht beim Abnehmen


Körper bloß nicht hungern lassen
Ernährungsexperte verrät, warum wir Diäten vergessen sollten

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 27.01.2016Lesedauer: 3 Min.
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Darf es beim Abnehmen nur noch Gemüse sein? Radikale Diäten haben ihre Schattenseiten.Vergrößern des Bildes
Darf es beim Abnehmen nur noch Gemüse sein? Radikale Diäten haben ihre Schattenseiten. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Manch einer versucht, mit der Teilzeitdiät Pfunde zu verlieren und fastet jeden zweiten Tag. Ein Anderer verzichtet auf Kohlenhydrate oder hofft, mit dem Obst-Tag abzunehmen. Doch all diese Diätformen bringen uns unserem Wunschgewicht nicht näher. Ein Ernährungsexperte verrät, warum das so ist.

Die Teilzeitdiät ist im Trend. Immer mehr Abnehmwillige versuchen, mit Fastentagen ihr Gewicht zu reduzieren. Die Idee dahinter: An einem Tag isst man normal, am nächsten Tag höchstens 500 Kilokalorien. Was sich vielversprechend anhört, kann unseren Körper ordentlich aus der Balance bringen.

Unregelmäßiges Essen macht alles nur noch schlimmer

"Die Teilzeitdiät ist eine Diät wie viele andere auch und somit an den Körper ein Signal des Mangels – vorausgesetzt, man versucht über einen längeren Zeitraum, damit Gewicht zu reduzieren", warnt Lars Selig, Leiter des Ernährungsteams am Universitätsklinikum Leipzig und staatlich anerkannter Diätassistent. "Wenn Sie ständig den Wechsel zwischen essen und fasten haben, fährt Ihr Stoffwechsel herunter und Sie verbrennen kaum noch Kalorien. Allerdings nimmt der Hunger aufgrund der vorgetäuschten Mangelsituation zu." Das Ergebnis: Bekommt der Körper wieder mehr Nahrung zugeführt, speichert er erst mal alles in den Fettdepots ab, um die vorangegangene Mangelsituation auszugleichen.

Fastentage: Besser nicht zu oft einlegen

Die Teilzeitdiät sei lediglich eine Möglichkeit, kurzfristig ein Zuviel an Kalorien wieder auszugleichen, etwa wenn man zu bestimmten Anlässen über die Stränge geschlagen hat. "Dann kann Ihnen ein Fastentag helfen, in Ihrem kalorischen Wochenschnitt zu bleiben. Aber es sollten Ausnahmen sein", rät Selig.

Tägliche Energiezufuhr maximal um 500 Kilokalorien reduzieren

Laut Selig ist es für den Körper am gesündesten, täglich auf eine normale Kalorienzufuhr zu achten und den Körper nicht ständig mit Schwankungen zu konfrontieren. Wer abnehmen möchte, ohne den Jo-Jo-Effekt zu riskieren, sollte pro Tag maximal 500 Kilokalorien einsparen. Nur so kann man umgehen, dass der Körper eine Hungersnot befürchtet und Kalorien hortet.

"Der Verzicht auf Essen bedeutet nicht nur Stress für den Körper. Es fehlt ihm zudem wichtige Energie für den Tag", warnt Selig. Die Faustregel beim Abnehmen: Immer in kleinen Schritten.

Reine Obst-Tage? Besser nicht

Neben der Teilzeitdiät versuchen viele auch mit sogenannten Obst-Tagen abzunehmen. Zwar ist Obst gesund, doch es enthält auch viel Fruchtzucker. Tagelang nur Obst zu essen und Säfte zu trinken, ist im Rahmen einer Diät nicht zu empfehlen. "Der hohe Fruchtzuckeranteil lässt den Blutzucker rasant in die Höhe schnellen und das kann zu Heißhunger führen", erklärt Selig. "Man läuft Gefahr, mehr zu essen." Sein Tipp: Obst in Maßen verzehren und als Zwischenmahlzeit öfter auch mal zu Gemüse wie Karotten, Gurken oder Tomaten greifen. So bleibt der Blutzuckerspiegel in Balance.

Unser Gehirn braucht Kohlenhydrate

Und wie sieht es mit den oft verteufelten Kohlenhydraten aus? Low Carb nennen sich die Diäten, die auf Kartoffeln, Reis, Nudeln und Brot verzichten. "Unser Gehirn braucht Kohlenhydrate. Auf sie komplett zu verzichten, ist keine gute Idee", findet Selig. Er rät, zu gesunden Kohlenhydraten zu greifen, um die Energiespeicher aufzuladen. Dazu gehören beispielsweise Vollkornprodukte. Sie machen lange satt und sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht bleibt. Auch Kartoffeln werden zu Unrecht verdächtigt, Dickmacher zu sein, solange sie nicht als Pommes, Chips und Bratkartoffeln im Magen landen.

Diäten vergessen, ausgewogen essen

Und wie funktioniert der Kampf gegen die Kilos nun wirklich? "Vergessen Sie die ganzen Diät-Trends wie Teilzeitfasten, High-Carb, Low-Carb und wie sie alle heißen. Was zählt, ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche gesunde Ernährung und dass Sie am Tag nicht mehr Kalorien aufnehmen als Sie brauchen", sagt Selig und empfiehlt, möglichst frische und unverarbeitete Lebensmittel zu verwenden und selbst zu kochen, damit man weiß, was im Essen enthalten ist.

Wichtig ist außerdem: "Achten Sie auf die Zufuhr von Eiweiß zum Beispiel aus Geflügel oder Hülsenfrüchten und machen Sie Sport, um Ihren Stoffwechsel anzufeuern. Das ist der beste Weg, um das Normalgewicht zu erreichen und halten zu können. Nehmen Sie sich zudem Zeit für das Essen, essen Sie bewusst und ohne Ablenkung und hören Sie auf, wenn Sie satt sind."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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