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Das Familienbett wird immer beliebter

t-online, Simone Blaß

Aktualisiert am 08.11.2012Lesedauer: 3 Min.
Elternbett: Die ganze Familie unter einer Decke.
Elternbett: Die ganze Familie unter einer Decke. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Zeiten, in denen man ein Kind in seinem eigenen Zimmer schreien ließ, bis es sich in den Schlaf geweint hat, sind vorbei. Der Trend geht in eine andere Richtung: Immer mehr Eltern entscheiden sich für ein Familienbett und werden von der Schlafforschung bestÀtigt. Die kuschelige NÀhe hat nicht für Mutter und Kind viele Vorteile, auch dem Vater beschert sie ruhigere NÀchte.

Jede Familie muss fΓΌr sich entscheiden

Drei Paare haben der Elternredaktion von t-online einen kleinen Einblick in ihr Schlafzimmer gewÀhrt. Sie stehen dafür, dass jede Familie für sich ihren eigenen Weg finden muss und kann. Das heißt, auf die Bedürfnisse der Kleinen eingehen, aber auch die eigenen nicht aus den Augen verlieren. Wo für die einen nur das klassische Familienbett infrage kommt, haben sich die anderen für eine Mischform entschieden.

Schlafrhythmus von Mama und Baby gleichen sich an

Schlafforscher haben herausgefunden, dass sich die Schlafrhythmen von Mutter und Kind im gemeinsamen Bett angleichen. Die Mutter bekommt deutlich mehr Erholung in der Nacht, wenn das Baby sie nicht mehr aus dem Tiefschlaf reißt, wenn es seine Bedürfnisse anmeldet.

Das ist nicht der einzige Vorteil einer Schlafsituation, die bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei uns ΓΌblich war. Durch das gemeinsame Schlafen bekommt das Kind zusΓ€tzliche NΓ€he, seine BedΓΌrfnisse werden sofort gestillt - oft im wahrsten Sinne des Wortes - und das nΓ€chtliche Herumtragen eines schreienden SΓ€uglings reduziert sich deutlich, denn die Mutter reagiert automatisch sehr frΓΌh auf ein Unwohlsein des Kindes.

Psychologische Bedeutung eines Familienbetts

Die Psychotherapeutin Jean Liedloff berichtet in ihrem 1980 erschienenen Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen GlΓΌck" vom Leben der Yequana-Indianer im Dschungel Venezuelas, bei denen sie zweieinhalb Jahre verbrachte. Dort konnte sie beobachten, welche positiven Auswirkungen ein dauernder KΓΆrper- und Sozialkontakt auf die Entwicklung eines Kindes haben kann.

Aus diesen Beobachtungen entwickelte Liedloff das "Continuum Concept", dem zufolge Menschen vor allem im SΓ€uglings- und Kleinkindalter positive NΓ€he-Erfahrungen brauchen, um sich kΓΆrperlich und seelisch gesund entwickeln zu kΓΆnnen. Dazu gehΓΆrt nicht nur das dauernde Tragen am KΓΆrper zumindest im ersten Jahr und das Stillen nach Bedarf. Dazu gehΓΆrt eben auch das gemeinsame Schlafen im Familienbett. "Nachts schlΓ€ft seine Mutter an seiner Seite, ihre Haut wie immer an der seinen, wΓ€hrend sie atmet und sich bewegt (…) Erwacht er hungrig in der Nacht, gibt er vielleicht sanftes Grunzen von sich, wenn er die Brust nicht gleich findet; dann wird sie sie ihm geben und sein Wohlbefinden wird wieder hergestellt sein."

NΓ€chtliches Auftanken beim Co-Sleeping

Auch Bindungstheoretiker halten viel vom so genannten Co-Sleeping. Es stΓ€rke die Eltern-Kind-Bindung und helfe gerade auch einem Kleinkind, sich nachts so viel NΓ€he zu holen, dass es seinem UnabhΓ€ngigkeitsbestreben tagsΓΌber problemlos nachgehen kΓΆnne. Sozusagen ein nΓ€chtliches Auftanken.

Gegenwind von den Omas

Doch noch heute stoßen gerade Erstlingsmütter hÀufig auf Ablehnung, wenn sie ein Familienbett planen. Nicht zuletzt deswegen, weil ihre Mütter und Schwiegermütter meist noch aus der Generation stammen, in der es verpânt war, sein Kind dauernd bei sich zu haben. Denen die Kinder direkt nach der Geburt weggenommen wurden, damit sich die Mutter mal ausruhen kânne und die immer wieder zu hâren bekamen, dass man ein Baby nur ja nicht verwâhnen solle. Sich hier zur Wehr zu setzen und seinen eigenen Weg zu gehen, verlangt heutigen Müttern oft einiges ab.

Langsam setzt sich aber auch in unserer Gesellschaft immer mehr der Gedanke durch, dass Kinder deutlich mehr NΓ€he brauchen, als man ihnen jahrzehntelang - zumindest vonseiten der Theoretiker - zugestehen wollte. Das zeigt sich unter anderem im inzwischen durchaus ΓΌblichen Familienzimmer nach der Geburt, aber auch in der Tatsache, dass es Eltern erlaubt wird, bei ihrem Kind zu schlafen, wenn dieses ins Krankenhaus muss.

Die Voraussetzungen mΓΌssen stimmen

Doch noch immer wird die Angst vor dem Familienbett geschΓΌrt - vor allem im Hinblick auf den plΓΆtzlichen Kindstod. Der natΓΌrliche Wunsch nach NΓ€he wird bei frischgebackenen Eltern damit verstΓ€ndlicherweise ΓΌberlagert von der Besorgnis. Es ist keine Frage, dass es Faktoren gibt, die das Schlafen im Familienbett gefΓ€hrlich machen. Dazu gehΓΆrt die Einnahme von starken Medikamenten, Drogen oder Alkohol. Rauchenden Eltern wird in diesem Zusammenhang grundsΓ€tzlich abgeraten, das Bett mit dem Kind zu teilen. Bestimmte BettwΓ€sche oder Wasserbetten stehen ebenfalls im Verdacht, das Risiko von SIDS zu erhΓΆhen.

Wer zu besorgt ist, sein Kind aber trotzdem bei sich haben mΓΆchte, greift heute oft auf ein Beistellbettchen zurΓΌck, das so konstruiert wurde, dass man es mit einem direkten MatratzenΓΌbergang an das Elternbett heran schieben kann. So kann das Kind erstens nicht herausfallen und hat zweitens einen eigenen Schlafplatz in Griffweite zur Mutter.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Γ„rzte. Die Inhalte von t-online kΓΆnnen und dΓΌrfen nicht verwendet werden, um eigenstΓ€ndig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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