Modern Moms: Welcher Mutter-Typ sind Sie?
Sind Sie eine Tiger-Mutter oder eine Helikopter-Mutter? Das klassische Mutterbild ist lΓ€ngst ΓΌberholt. Heute stehen MΓΌtter zahllosen neuen MΓΆglichkeiten, aber auch Anforderungen gegenΓΌber. Die ΓΆffentliche Wahrnehmung wird von prominenten MΓΌttern geprΓ€gt. Die meistern alles spielend, sehen dabei toll aus, machen Karriere und verwirklichen sich nebenbei auch noch selbst. Wie aber begegnen "normale" MΓΌtter den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen? Das Ergebnis einer Studie: Immer mehr MΓΌtter sind souverΓ€n und gelassen, das spiegelt sich vor allem in der Kindererziehung wider. Das sind die neuen Muttertypen.
Keine Lust auf Stress
Ist nach der Geburt die berufliche Karriere abgehakt oder will man noch mal richtig durchstarten? Wie frei ist man ΓΌberhaupt in dieser Entscheidung und welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Das Kelkheimer Zukunftsinstitut hat in der Trendstudie "Modern Moms - Lebenswelten zwischen Kindern, Karriere und Konsum" die BedΓΌrfnisse, Werte und Einstellungen von MΓΌttern im Spannungsfeld zwischen Familie, Beruf und Gesellschaft untersucht. Dabei kam heraus, dass moderne MΓΌtter mit einer Explosion von MΓΆglichkeiten und Freiheiten konfrontiert werden. In dieser Situation ihren eigenen Weg zu finden fΓ€llt ihnen nicht immer leicht. "Aus der Mutterschaft als gesellschaftliche Institution ist heute die FamiliengrΓΌndung als Projekt mit dem Ziel des persΓΆnlichen LebensglΓΌcks geworden. Gleichzeitig sind jedoch auch die AnsprΓΌche, denen MΓΌtter heute gegenΓΌber stehen, enorm gestiegen", erklΓ€rt Matthias Horx, renommierter Trendforscher.
Unterschiedliche Lebensstile - gleiche Gelassenheit
Die Untersuchung "Modern Moms - Lebenswelten zwischen Kindern, Karriere und Konsum" analysierte Studien, betrachtete wichtige Trends und wertete unterschiedliche Meinungsumfragen aus. Als Ergebnis kristallisierten sich verschiedene MΓΌtter-Typen heraus, deren Lebensstile sich weitestgehend voneinander unterscheiden.
Das sind die Mutter-Typen
Dazu gehΓΆren die "Mommaddys", also das immer grΓΆΓer werdende Heer alleinerziehender MΓΌtter, die "Profi-Moms", deren Leben allein um das GlΓΌck der Kinder kreist, oder auch die "Yo-Mamas", junge oder jung gebliebene MΓΌtter, die mit einer gesunden Coolness an die Kindererziehung herangehen. Trotz der unterschiedlichen Lebensstile stellte das Zukunftsinstitut einen wichtigen Trend fest, der sich bei allen Mutter-Typen gleichermaΓen abzeichnet: Immer mehr Frauen mit Kindern bleiben unbeeindruckt von dem hochkomplexen und von den Medien gezeichneten Idealbild. Sie lassen sich von der Vielfalt an MΓΆglichkeiten und Anforderungen nicht unter Druck setzen, sondern nehmen es gelassen. Wird das Familien-Ideal extrem umgesetzt, heiΓt das heute "Helicopter Parenting", also stΓ€ndiges Kreisen um das Kind, also das gute alte "Glucken".
- Helikopter-Mutter
- Hidden-Potential-Mom
- Pippi-Langstrumpf-Mutter
- Latte-Macchiato-Mutter
- Mommaddy
- Multi-Handling-Mutter
- Re-Start-Mutter
- Profi-Mami
- Twen-Moms
- Yo-Mama oder Best-Friend-Mom
- Chaos-Mutter
- Tiger-Mutter oder Monster-Mom
Pragmatismus und Rollenvielfalt
"Statt einem unerreichbaren Idealbild hinterherzulaufen, widersetzen sich zahlreiche MΓΌtter bis zu einem gewissen Punkt selbstbewusst vielen neuen AnsprΓΌchen, die ihnen geradezu vorschreiben, wie MΓΌtter heute zu sein haben und was angeblich das Beste fΓΌr den Nachwuchs ist. Sie konzentrieren sich auf andere Bereiche, die ihnen persΓΆnlich besonders wichtig sind", so das Ergebnis der Forscher des Zukunftsinstituts. Dies fΓΌhrt zu Unterschieden in der persΓΆnlichen Lebensgestaltung, in der Kindererziehung und im Konsumverhalten. Die heutigen MΓΌtter nehmen Abstand von starren Vorschriften, extremer Leistungsorientierung, KΓΆrperwahn und ΓΌbermΓ€Γigem BehΓΌten der Kinder, so eine weitere Schlussfolgerung der Studie. Die neue Gelassenheit hat jedoch nichts mit mangelndem Verantwortungsbewusstsein zu tun. Immer mehr MΓΌtter gehen heute lediglich entspannter mit ihrer Rolle um. Bevormundung wird von FreirΓ€umen abgelΓΆst, Kinder sollen ihre eigenen Erfahrungen machen und daraus lernen.
Trotzdem Geburtenflaute
Die positive Stimmung, die die Studie vermittelt, wird von vielen aktuellen negativen Schlagzeilen getrΓΌbt : Sinkende Geburtenraten, Kindesmisshandlungen, Wirtschaftsflaute und drohende Arbeitslosigkeit durch alle Schichten vermitteln ein anderes Bild. NΓ€mlich das verunsicherter Eltern, die sich mehr StabilitΓ€t wΓΌnschen, die ohne Erziehungs-Ratgeber aufgeschmissen wΓ€ren und sparen mΓΌssen. Doch der Blick in die InnenstΓ€dte und StraΓencafΓ©s wiederum zeigt tatsΓ€chlich viele coole, konsumfreudige "Latte-Macchiato-Mamis" und bestΓ€tigt so die Studie.
Konsumklima im Vordergrund
Einer solchen Studie, in Auftrag gegeben von einem Unternehmen der GetrΓ€nke-Industrie geht es natΓΌrlich um das Konsumverhalten. Es soll ein positives Konsumklima vermittelt werden. Es wird aber auch deutlich, dass es immer wichtiger wird, doppelt zu verdienen, um sich die aktuellen Lebensstile ΓΌberhaupt leisten zu kΓΆnnen, dass aber nicht allen Frauen der Spagat zwischen den beiden Rollen - Mutter und Karrierefrau - gelingt. Etwas zu kurz kommt der Frauen-Typ, der gar keine Wahl hat, der arbeiten muss, dem kaum Geld ΓΌbrig bleibt, um Latte Macchiato zu trinken und den Konsum von Luxus-GΓΌtern anzukurbeln.