Garten & Bauen Drainagerohr verlegen: So klappt es Schritt für Schritt

Staunässe im Garten kann Pflanzen schädigen sowie das Mauerwerk von Häusern gefährden. Eine Drainage hilft – doch worauf ist beim Verlegen zu achten?
Wer regelmäßig mit Staunässe zu kämpfen hat oder feuchte Kellerwände entdeckt, sollte über eine Drainage nachdenken. Denn wenn das Wasser nicht richtig abläuft, führt das langfristig zu Schäden an Pflanzen, Wegen und Gebäuden. Um das Problem mit einem Drainagerohr zu beheben, braucht es etwas Planung, passendes Material und einen klaren Ablauf.
Ziel der Drainage
Eine Drainage hat vor allem ein Ziel: überschüssiges Wasser aus dem Boden abführen. Das ist besonders wichtig bei lehmigen oder verdichteten Böden, in Hanglagen oder rund ums Haus. Drainagerohre leiten das Wasser gezielt ab und schützen so nicht nur Pflanzen, sondern auch Fundamente und Kellerwände vor Durchfeuchtung und Schimmel.
Materialien und Werkzeuge
Für die Verlegung eines Drainagerohrs sind einige Materialien unerlässlich. Darunter:
Planung und Vorbereitung
Bevor der Spaten angesetzt wird, sollte ein genauer Plan vorliegen. Das Rohr muss leicht abschüssig verlaufen – ideal sind etwa zwei Prozent Gefälle, also zwei Zentimeter pro Meter. Auch sollte klar sein, wohin das Wasser abgeleitet werden soll: in einen Sickerschacht, Graben oder das öffentliche Netz – Letzteres ist genehmigungspflichtig.
Wichtig ist außerdem die Lage: Das Rohr sollte mindestens 50 Zentimeter unter der Oberfläche liegen. Bei empfindlichen Flächen empfiehlt sich zusätzlich ein Schutzvlies, das das Rohr umhüllt und so vor Verschlammung schützt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die Verlegung eines Drainagerohrs funktioniert wie folgt:
- Graben ausheben: Etwa 60 - 80 Zentimeter tief, je nach Bodenverhältnissen.
- Kiesbett einfüllen: 10 bis 15 Zentimeter hoch – es dient als Drainageuntergrund.
- Rohr verlegen: Mit dem Gefälle einlegen, gegebenenfalls mit Verbindern arbeiten und Revisionsschacht setzen.
- Rohr mit Vlies umwickeln: Schützt vor Verschlammung.
- Kies auffüllen: Rund um das Rohr mindestens 15 Zentimeter hoch.
- Graben schließen: Mit Mutterboden abdecken und Fläche angleichen.
Tipp: Wer das Gefälle exakt messen will, nutzt eine Richtschnur mit Wasserwaage oder eine Schlauchwaage.
Wichtige Hinweise
- Vorsicht Schimmelgefahr: Keller lüften: Dieser Fehler führt zu Schimmel
Nicht jeder Boden braucht eine Drainage. Bei durchlässigem Sandboden reicht es oft, die Erde aufzulockern. Eine falsch verlegte Drainage hingegen kann das Wasser sogar stauen – etwa wenn das Gefälle fehlt oder das Rohr verstopft ist. Deshalb sollten regelmäßige Kontrollen über Revisionsschächte möglich sein.
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Bei Drainagen rund ums Haus ist zudem die Einhaltung der DIN 4095 wichtig.
Fazit
Eine Drainage ist gewissermaßen die Versicherung gegen Feuchtigkeitsschäden. Wer sich Zeit für die Planung nimmt und sorgfältig arbeitet, kann mit einfachen Mitteln große Wirkung erzielen. Besonders sinnvoll ist ein durchlässiges Filtervlies: Es verhindert, dass sich das Rohr mit Erde zusetzt – ein kleiner Schritt, den viele Heimwerker unterschätzen.
- Eigene Recherche
- OBI.de: "Drainage verlegen"
- Toom.de:"Drainage verlegen"