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Energiesparen: Gefahr für Ihre Gesundheit und Ihr Zuhause


Wasser, Heizung, Strom
Dann kann Energiesparen zur Gefahr werden

  • Jennifer Buchholz
Von Jennifer Buchholz

Aktualisiert am 23.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Stromzähler: Einige Stromsparmaßnahmen können sofort umgesetzt werden.Vergrößern des Bildes
Stromzähler: Nicht alle Stromsparmaßnahmen sollte man sofort umsetzen. (Quelle: imago/insadco)

Energie ist kostbar und teuer – man sollte sie nicht verschwenden. Warum allzu ehrgeiziges Sparen aber auch nicht gut ist.

Die Preise für Strom und Heizen sind zwar gesunken, doch das Niveau bleibt hoch. In vielen Privathaushalten ist daher weiterhin Energiesparen angesagt. Experten warnen allerdings, dass bestimmte Energiesparmaßnahmen zur Gefahr werden könnten. Wir erklären, welche das sind, wie Sie Fehler vermeiden und dennoch Ihren Energieverbrauch gering halten.

Heizkosten sparen – Risiken vermeiden

Die bekannteste negative Folge eines zu geringen Energieverbrauchs ist die Schimmelbildung. Wer aus Angst vor zu hohen Heizkosten die Heiztemperatur zu sehr senkt oder gar komplett auf das Heizen verzichtet, riskiert, dass sich Schimmel in der Wohnung ausbreitet, wie die Experten des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZSHK) t-online erklären. Der Pilz stellt dann nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit dar, er kann auch die Bausubstanz stark angreifen und das Gebäude unbewohnbar machen. (Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel hier.)

Um die Gefahr für Gesundheit und Wohnraum zu minimieren, sollten Sie Ihr Lüftverhalten an das Heizverhalten anpassen, rät der ZSHK auf Nachfrage von t-online. Das bedeutet, dass Sie zwar die Heiztemperatur bis auf eine gewisse Temperatur senken können, dann aber anders lüften sollten (die Anleitung dazu finden Sie hier). Ein Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit, ein sogenanntes Thermohygrometer, kann Ihnen bei der Wahrung eines gesunden Lüft- und Heizverhaltens helfen.

Eine zu geringe Raumtemperatur könnte darüber hinaus Ihre Pflanzen stark in Mitleidenschaft ziehen. Denn viele Zimmerpflanzen fühlen sich bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius am wohlsten. Ist es hingegen zu kalt, verlieren sie ihre Blätter und/oder gehen ein. Einige wiederum verfallen in eine Art Winterschlaf.

Übrigens: Lediglich einen Raum im Winter zu heizen, erhöht das Schimmelrisiko ebenfalls. Die Hintergründe dazu erfahren Sie in diesem Artikel.

Tipp: Bestimmte Maßnahmen können das Schimmelrisiko reduzieren und dazu beitragen, dass es bei Ihnen zu Hause trotz reduzierter Heizenergie warm ist. Mehr dazu hier.

Stromsparen – diese Probleme können auftreten

Das Licht ausschalten, wenn man den Raum verlässt, die Kühlschranktemperatur richtig einstellen und den Stand-by-Modus vermeiden – diese Energiespartipps sind bekannt und sinnvoll. Weniger empfehlenswert ist es hingegen, bestimmte Elektrogeräte vom Stromnetz zu nehmen. Dazu zählen beispielsweise manche moderne OLED-Fernseher. Denn bei ihnen findet nachts ein Regenerationslauf für das Display statt. Auch der Router sollte angeschlossen bleiben, wenn hierüber das Festnetztelefon angeschlossen ist oder Smart-Home-Geräte gesteuert werden. Welchen Geräten die Kappung der Stromzufuhr ebenfalls schadet, erfahren Sie hier.

Ein weiteres Risiko ergibt sich, wenn Sie die Kühlschranktemperatur senken, nur um Strom zu sparen. Dadurch kann es sein, dass die Lebensmittel nicht ausreichend gekühlt werden. Sie können eher verderben, gesundheitsgefährdende Keime können sich schneller vermehren. Welche Kühlschranktemperatur ideal ist, erfahren Sie hier. Und auch das Ausschalten des Kühlschranks oder Gefrierschranks im Winter ist keine gute Idee (mehr dazu hier).

Energiesparen – die richtige Warmwassertemperatur ist entscheidend

Einsparpotenzial gibt es auch beim Warmwasser. Allerdings empfehlen Experten, den Warmwasserverbrauch und nicht die -temperatur zu senken. Denn bei einer Wassertemperatur von 20 bis 45 Grad Celsius fühlen sich gesundheitsschädliche Legionellen sehr wohl. Erst ab über 55 Grad Celsius werden die Krankheitserreger unschädlich gemacht. Daher sollte in einem Gebäude mit zentraler Wassererwärmung und zentralem Speicher die Trinkwassertemperatur auf mindestens 60 Grad Celsius gestellt werden. Nur dadurch ist garantiert, dass die Leitungswassertemperatur im System nicht unter die vorgeschriebenen 55 Grad Celsius sinkt (siehe Trinkwasserverordnung).

Und: Sind einmal Legionellen in Wasser und wasserführendem System, kostet die Bekämpfung Energie. Das Wasser muss für eine gewisse Zeit auf über 70 Grad Celsius erhitzt, die Leitungen müssen durchspült werden. Das kostet mehr Geld, als hätten Sie die Warmwassertemperatur von vorneherein korrekt eingestellt.

Tipp: Wer täglich 6 anstatt 8 Minuten duscht, kann 90 Euro und mehr im Jahr sparen. Wer hingegen die Wassertemperatur um 2 Grad Celsius reduziert, spart lediglich 20 Euro. (Die Berechnungen finden Sie hier.)

Fazit

Wer es mit den Energiesparmaßnahmen übertreibt, erhöht das Schimmelrisiko in der Wohnung und die Gefahr von Legionellen im Trinkwasser. Das schadet nicht nur Ihrer Gesundheit, sondern auch Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung. Wer versucht, zu viel Strom zu sparen, riskiert, dass einige Elektrogeräte beschädigt werden oder nicht mehr richtig funktionieren.

Verwendete Quellen
  • Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V., Pressemitteilung "Heizenergie sparen und Schimmel vermeiden"
  • schimmelnetz-nrw.de "Schimmelberatung NRW"
  • verbraucherzentrale.de "Warmwasser im Alltag sparen: So geht's"
  • Spiegel.de "Experten rechnen mit mehr Schimmelschäden"
  • https://www.spiegel.de/wirtschaft/sparen-beim-heizen-experten-rechnen-mit-mehr-schimmel-schaeden-in-wohnungen-a-a54d68a3-0792-41fc-bad2-228be3ba9794
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