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Kamin richtig anzünden – dieses Anmachholz eignet sich am Besten | Tipp


Schritt-für-Schritt-Anleitung
Kamin anzünden: Diese Fehler sollten Sie vermeiden

dpa-tmn, t-online, sj

Aktualisiert am 01.11.2023Lesedauer: 5 Min.
Kamin anzünden: Nicht jedes Holz eignet sich dafür.Vergrößern des BildesKamin anzünden: Nicht jedes Holz eignet sich dafür. (Quelle: Kerkez/getty-images-bilder)

Wie zündet man einen Kamin richtig an? Welches Holz eignet sich am besten? Und was tun, wenn's qualmt?

Heizen mit Kaminöfen ist beliebt. Ein Grund: Sie spenden wohlige Zusatzwärme mit Romantik-Faktor. Doch viele Kaminbesitzer haben das Anfeuern schlichtweg verlernt: entweder weil sie Kachelöfen nur noch aus ihrer Kindheit kennen oder vorrangig mit Fernheizung und Co. aufgewachsen sind.

Aber gerade beim Anfeuern des Kaminofens ist einiges zu beachten, um Fehler zu vermeiden. Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft Ihnen dabei, den Kamin einfach und schnell anzuzünden.

Welches Anmach- und Kaminholz eignet sich?

Für das Anzünden des Kamins eignet sich dünnes und sehr trockenes Anmachholz. Ideal sind Späne von Nadelhölzern wie Fichte oder Kiefer. Sie haben eine vergleichsweise geringe Dichte und brennen dadurch schneller, aber auch heißer ab.

Ist das Kaminfeuer angezündet, legen Sie das eigentliche Kaminholz nach. Hier eignet sich härteres Laubholz wie Buche und Birke besser als Nadelholz. Ein Grund: Es brennt aufgrund seiner höheren Dichte langsamer ab. Außerdem hinterlassen die in Nadelhölzern enthaltenen Harze mehr Rückstände an Tür und Ofenrohr.

Ohnehin sollte man möglichst trockenes Brennholz verwenden. Je nasser das Holz, desto mehr Qualm entsteht beim Verbrennen. Das Holz sollte eine Restfeuchte von maximal 20 Prozent haben. Dann heizt es am besten und verbrennt schadstoffarm. Um das zu erreichen, muss es – je nach Art – zwei bis drei Jahre trocknen. Dazu sollte das Brennholz vor Regen geschützt und dennoch luftig gelagert werden – am besten ist eine überdachte Holzhütte geeignet.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Kamin anzünden

Wenn Sie den Kamin im Frühherbst das erste Mal wieder nutzen, sollten Sie vorher den Abzug des Kamins kontrollieren. Der Rauch sollte zuverlässig durch den Schornstein nach draußen quellen. Oder anders gesagt: Sie sollten prüfen, ob der Kamin "zieht".

  1. Kaminzug prüfen
    Halten Sie dafür einen brennenden Holzspan in die geöffnete Kamintür. Wird die Flamme nach oben gesogen, ist alles in Ordnung. Brennt die Flamme allerdings nur schwach oder wird diese nach unten gesogen, fehlt der Schornsteinzug oder Kamineffekt. Dann kann es passieren, dass der Kamin beim Anzünden qualmt und sich der Rauch im Zimmer ausbreitet.
  2. Kaminzug herstellen
    Probleme mit dem Kaminzug treten vor allem in der Übergangszeit auf, wenn sich im Schornstein noch kühle Luft befindet. Doch es gibt einen Trick: Mit Hilfe eines Föhns können Sie Warmluft in den Kaminabzug blasen, um damit die sich hier noch befindliche kühle Luft zu verdrängen. Oder Sie zünden einen langen Span schnell brennender Holzarten an, zum Beispiel Pappel, Kiefer, Weide oder Erle. Bald entwickelt sich ein warmer Luftstrom im Schornstein, sodass der Kamin einen ausreichenden Zug entwickelt.
  3. Kaminholz und Anzünder schichten
    Für ein schnelles und warmes Feuer legen Sie zwei flache Holzscheite in den Ofen: am besten parallel im Abstand von zehn Zentimetern längs zur Öffnung. Darauf kommt der Kaminanzünder. Die Späne des Anzündholzes werden wie ein Indianerzelt darüber gebaut.
  4. Kamin anzünden ohne Anzündholz
    Haben Sie kein Anmachholz vorrätig, versuchen Sie es ausschließlich mit Kaminanzünder. Fehlt Ihnen gerade dieser, funktioniert es ausnahmsweise und im absoluten Notfall auch mit Pappe oder Eierkartons als Ersatz für den Anzünder. Der Nachteil: Pappe brennt nur unter starker Rauchentwicklung und belastet damit die Umwelt.
  5. Kamin anzünden
    Mit langen, sogenannten Kaminzündhölzern können Sie Anmachholz und Anzünder anbrennen. Von kurzen Streichhölzern oder herkömmlichen Feuerzeugen ist abzuraten, weil sie zu klein sowie unpraktisch sind. Mit der Zeit sollte das Anmachholz brennen.
  6. Kaminofen von oben anzünden
    Jetzt brennt das Kaminfeuer von oben (Anmachholz) nach unten (Kaminholz) durch. Der Vorteil dieser Methode: Sie ist umweltfreundlicher als das Anzünden von unten. Ein Großteil der Rauchgase wird direkt im Brennraum verbrannt. Nur geringe Mengen gelangen laut dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks unverbrannt durch den Abzug in die Umwelt und belasten diese.
  7. Luftzufuhr regulieren
    Der Ofen braucht während des Anzündens viel Sauerstoff. Daher sollte die Luftzufuhr in die Position Anzünden oder auf den Maximalwert gestellt sein. Und sind Drosselklappen oder Absperrschieber vorhanden, müssen diese geöffnet sein. Die Luftzufuhr wird wieder vermindert, wenn die Flammen alle Holzscheite erreicht und entzündet haben. Welcher Wert beim jeweiligen Ofen eingestellt werden muss, steht in der Bedienungsanleitung.
  8. Kaminholz nachlegen
    Die kleinen Späne werden zuerst entfacht und sorgen für schnelle Wärme, die großen Holzscheite brennen von oben langsam und gleichmäßig ab. Das erste Mal müssen Ofenbesitzer nachlegen, wenn eine Grundglut entstanden ist und nur noch kleinere Flammen übrig sind. Dann kommen die Holzscheite immer mit der Spaltkante nach unten auf die Glut. Das Holz sollte nachgelegt und nicht in den Ofenraum geworfen werden. Das kann sonst die Auskleidung des Feuerraums beschädigen. Um das Entzünden zu beschleunigen, kann nach dem Nachlegen für kurze Zeit die Luftzufuhr erhöht werden.

Wie viel Holz passt in den Kaminofen?

Brennt der Kamin einmal, legt man besser nur kleinere Mengen Holz oder Briketts nach. Denn ist der Feuerraum des Ofens überfüllt, verbrennt das Material nicht komplett. Die Reststoffe lagern sich im Brennraum ab und ziehen mit dem Rauch in den Schornstein, der dadurch mit der Zeit Schaden nehmen kann. Das erklärt der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik.

Kamintürscheibe: Wie verhindert man Rußrückstände?

Um die Rußrückstände von der Kaminofenscheibe zu entfernen, feuchten Sie geknülltes Papier leicht an und nehmen damit etwas ausgekühlte weiße Asche auf. Damit lässt sich der Belag auf der Kamintür ganz einfach abreiben. Wichtig ist aber, dass sich keine Holzstückchen mehr in der Asche befinden. Sonst könnten Sie damit die Scheibe zerkratzen.

Damit sich erst gar nicht so viel Ruß auf der Scheibe absetzt, legen Sie das Holzscheit am besten parallel zur Scheibe, wobei die Rinde unbedingt in den Ofeninnenraum zeigen sollte. Die Rinde ist der feuchteste Teil des Holzscheits und erzeugt beim Verbrennen Wasserdampf, der sich mit dem Ruß verbindet. Ist die Rinde vom Glas abgewandt, lagert sich nicht so viel Ruß an der Tür ab.

Was gehört nicht in den Kaminofen?

Immer noch nutzen viele den Kamin, um ihr Altpapier zu verfeuern. Das ist aber weder gesund noch erlaubt. Denn Druckerschwärze und Bindemittel des Papiers erzeugen beim Verbrennen gefährliche Schadstoffe wie krebserregende Dioxine. Aber nicht nur der Gesundheit schadet der Verbrennungsvorgang. Die entstehenden Schadstoffe greifen die Metall- und Schamottteile der Öfen an. Auch die Geruchsbelästigung, die durch das Anzünden derartiger Materialien verursacht wird, ist enorm. Selbst zum Anzünden ist Papier nur sehr schlecht geeignet, da es zu schnell verbrennt.

Kann man Asche als Dünger verwenden?

Wer nur unbehandeltes Holz verbrennt, kann die Asche im Garten als Dünger verwenden. Besonders bei sauren Böden kann die basische Asche als Ausgleich wirken. Allerdings sollte man sie nur sehr sparsam einsetzen, da sonst die Gefahr einer Überdüngung besteht. Asche aus unbehandeltem Holz können Sie ebenso dem Kompost zugeben. Aber auch hier sollte man sie nur dünn über den Kompost verteilen.

Ethanol-Kamin anzünden

Mit einem sogenannten Bioethanol-Kamin heizt man nicht. Er hat eher dekorativen Charakter und ist keine Feuerstätte im eigentlichen Sinn. Verbrannt wird nämlich nur der Alkohol Bioethanol. Er setzt sich überwiegend aus pflanzlichen Stoffen zusammen und ist für die Öfen als Flüssigkeit oder Gel erhältlich. Stiftung Warentest rät, sich beim Anzünden des Brennstoffs strikt an die Gebrauchsanleitung zu halten und sich nicht zu nah an die Brennwanne zu stellen.

Offenen Kamin anzünden

Im Unterschied zu einem Kaminofen – mit einer Kamintür – darf ein offener Kamin laut Bundes-Immissionsschutzgesetz "nur gelegentlich betrieben werden". Ein Grund: zu starke Rauch- und Geruchsentwicklung, die gesundheitlich und ökologisch bedenklich ist.

Wenn Sie ein Kaminfeuer anzünden möchten, reinigen Sie die Feuerstelle zunächst von Ascheresten und Kohlestücken. Dann gehen Sie genauso wie beim Anzünden eines geschlossenen Kamins vor.

Verwendete Quellen
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