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Kleinwindkraftanlage: Sind sie besser als Mini-Solaranlagen?


Verbraucherschützer warnen
Kleinwindkraftanlage: Das machen viele Hausbesitzer falsch

Von t-online, jb

27.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Kleinwindkraftanlage: Auch in privaten Haushalten kann man alternative Energiequellen benutzen.Vergrößern des BildesKleinwindkraftanlage: Sind die Geräte besser als Solaranlagen? (Quelle: Tatiana Stepanishcheva/getty-images-bilder)
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Wer kein Fan von Mini-Solaranlagen ist, greift gerne zu Mini-Windrädern. Ob das wirklich gut ist und welche Gefahren lauern, erklären Verbraucherschützer.

Günstig und klimaneutral den Strom selbst zu erzeugen: Das geht nicht nur mit einer Photovoltaik-Anlage (PV) für den Balkon oder auf dem Dach. Auch mit einer Kleinwindkraftanlage können Sie einen Teil Ihres Energiebedarfs selbst decken. Doch so einfach ist die Inbetriebnahme der Geräte nicht. Und auch beim Kauf gibt es einige Fallstricke, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen berichtet.

These 1: Mini-Windkrafträder sind effizienter als Mini-Solaranlagen

Das ist nicht korrekt. "Im Gegensatz zu großen Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach oder Steckersolar-Geräten eignen sich diese Kleinwindkraftanlagen aktuell in den wenigsten Fällen", erklärt Stefan Hoffmann, Energieexperte von der Verbraucherzentrale NRW.

Vor allem in Wohngebieten sind die vorherrschenden Windbedingungen für handelsübliche Mini-Windräder zu gering. Das liegt zum einen daran, dass die Geräte oftmals nicht hoch genug angebracht werden können, um einem ausreichend intensiven Luftzug ausgesetzt zu sein. Zum anderen verhindern "Verwirbelungen in der Nähe von Gebäuden, dass ausreichend Wind auf die Rotorflächen gelangt", erklärt der Energieexperte.

These 2: Die Installation eines Kleinwindkraftrads ist einfach

Wie auch bei Mini-PV-Anlagen muss bei Mini-Windkrafträdern der Ort für die Montage sehr gut gewählt werden. Wer sein Kleinwindkraftrad einfach auf dem Dach montiert, riskiert, dass die Ziegel und die Bausubstanz durch dauerhafte dynamische Bewegungen beschädigt werden. Darüber hinaus ist der Betrieb des Geräts nicht geräuscharm (Vibrationen und Rotorgeräusche), was wiederum zu Streitigkeiten mit den Nachbarn führen kann.

Wer dennoch ein Kleinwindkraftrad betreiben möchte, sollte es an einem Mast befestigen und diesen in ausreichendem Abstand zu den Nachbarn aufstellen.

These 3: Es kommt auf die Leistung an

Bei der Wahl der richtigen Kleinwindkraftanlage sollten Sie auf den Rotordurchmesser achten. Denn dieser beeinflusst eher, wie viel Strom produziert werden könnte. Die Verbraucherzentrale nennt dabei folgende Faustformel als Orientierungshilfe: "Doppelter Rotordurchmesser gleich vierfache Erntefläche."

Bei dieser Umrechnung wird laut Verbraucherschützern allerdings ebenfalls wieder deutlich, dass die Investition in eine Solaranlage anstatt in ein Mini-Windkraftrad wesentlich sinnvoller ist. Denn eine PV-Anlage auf dem Dach würde bei vergleichbarer Fläche ähnlich viel oder sogar mehr Strom erzeugen, so die Experten. "Und das bei deutlich geringerer Investition und ohne dynamische Beanspruchung der Bausubstanz."

Das ist beim Kauf zu beachten

Wer dennoch auf eine Kleinwindkraftanlage setzen möchte, sollte beim Kauf einiges beachten. So sollten Interessierte nicht den Herstellerangaben vertrauen, warnt die Verbraucherzentrale.

"Die errechneten Energieerträge basieren oft auf unrealistisch guten, weil in Wohngebieten selten vorkommenden Windgeschwindigkeiten. Zudem existiert in vielen Fällen keine von unabhängigen Institutionen vermessene Leistungskennlinie der angebotenen Windkraftanlage." Besser sei es, sich selbst über einen Referenzstandort in unmittelbarer Nähe zu erkundigen, um so den in etwa zu erwartenden Ertrag im Jahr besser abschätzen zu können.

Zudem sollten sich Interessierte auch nicht vom Preis beeinflussen lassen. "Die aktuell sehr preiswerten Angebote, die sich vornehmlich in Onlineshops finden lassen, sind oft technisch nicht ausgereift und meist nicht langlebig genug, um die Erwartungen von interessierten Verbraucher:innen langfristig zu erfüllen", warnen die Verbraucherschützer. Wirklich gute Modelle, die auch auf Almhütten und Schiffen zum Einsatz kommen, seien für Verbraucher aktuell noch zu teuer.

Verwendete Quellen
  • Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.
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