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Kräuter anbauen und pflegen: Blumenerde meist ungeeignet


Blumenerde für Kräuter ungeeignet

Bernd Lothringer/Raufeld

Aktualisiert am 28.06.2017Lesedauer: 3 Min.
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Kräuter im eigenen GartenVergrößern des Bildes
Kräuter im eigenen Garten benötigen die richtige Erde (Quelle: StephanieFrey/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Mit frischen Kräutern wie Schnittlauch und Petersilie lassen sich selbst einfache Speisen zu wahren Gaumenfreuden veredeln. Immer stärker wächst deshalb die Nachfrage nach entsprechendem Saatgut.

Inzwischen bietet fast jeder Supermarkt die kleinen Tütchen mit Kräutersamen an – und das zum Teil zum äußerst geringen Preis. Doch Experten halten wenig von den Billig-Samen. Und auch der Aussaat und der Wahl der Erde kann man einiges falsch machen. Der eigene Kräutergarten braucht wenig Platz – aber gute Pflege.

Die Nachfrage nach Kräutern für Garten und Balkon ist 2011 deutlich gestiegen. Nicht nur die Gewürzklassiker Rosmarin, Thymian und Oregano stehen hoch im Kurs, gerade auch exotische Gewürze wie Zitronengras, Schoko- oder Mandarinenminze sieht man immer häufiger in Deutschen Gartencentern.

Billiges Saatgut aus Südeuropa

Der Trend hat inzwischen auch Super- und Baumärkte erreicht: "Hier sollte man sich aber nicht von allzu günstigen Angeboten ködern lassen", mahnt Thorsten Laute vom Botanischen Garten Berlin. Die Kräuter würden oft als billige Exportware in Südeuropa hochgezogen und entsprächen selten unseren klimatischen Bedingungen. "Man kann Glück haben, aber oft erfrieren sie in unseren Gärten." Ratsamer sei der Kauf einheimischer Züchtungen in guten Gartencentern, Baumschulen oder auf Staudenmärkten in Botanischen Gärten.

Blumenerde für Kräuter ungeeignet

Wer dagegen die eigene Züchtung mit Saatgut bevorzuge, müsse viel Pflege und Zeit investieren. "Viele wissen zum Beispiel nicht, dass Blumenerde für Kräuter gar nicht geeignet ist. Sie enthält zu viel Stickstoff, Phosphor und Kalium. Samen sollten besser in spezielle Aussaaterde gesetzt werden." Doch auch das will gelernt sein. "Idealerweise sollte man erst drei bis vier Samen in ein flaches Saatbeet setzen, nach der Keimung sucht man die besten aus und setzt sie in einen Topf." Ebenso sollten die Hinweise auf den Samentüten zu den Wachstumsbedingungen genau beachtet werden. "Samen müssen dauerhaft feucht gehalten werden. Lichtkeimer wie Basilikum wollen nur von ein bisschen Sand bedeckt sein, Dunkelkeimer brauchen einen guten Zentimeter Erde über sich. Kaltkeimer wie den Bärlauch sollte man besser im Herbst einsäen."

Ob selbst gezogen oder gekauft: Die letzte Bewährungsprobe erwartet die Kräuter im Freiland. Laute empfiehlt, Kräuter anfangs nur ein paar Stunden nach draußen zu stellen. Will man sie dauerhaft umsetzen, sollte dies keinesfalls mittags in der prallen Sonne geschehen.

Die Kräuterspirale – dekorativ und effektiv

Besonders dekorativ und ökologisch effektiv sei die Anlage einer sogenannten Kräuterspirale. Hierbei werden die Kräuter umfriedet von einer Steinspirale auf einem Hügel aus wasserdurchlässigem Schutt angeordnet. "Oben platziert man in sandreicher Erde die Mittelmeerkräuter, in der halbschattigen Normalzone zum Beispiel Dill und unten in der Feuchtzone mit humoser Erde Petersilie oder Schnittlauch." Experten könnten auch eine Wasserzone mit Teich anlegen und dort feuchtigkeitsverliebte Kräuter wie die Wasserminze pflanzen. Für Klassiker wie Thymian, Rosmarin oder Oregano reicht jedoch auch ein sonniges Plätzchen auf dem Balkon.

Standortwechsel tut den Pflanzen gut

Petersilie hat Probleme mit dem früheren Standort seiner Artgenossen. Daher muss beim Ersatz einer Pflanze durch eine neue unbedingt ein anderer Platz gesucht werden, erklärt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Erst nach vier bis fünf Jahren darf die Stelle im Beet wieder mit Petersilie oder anderen Doldengewächsen wie Möhren, Sellerie, Fenchel oder Dill belegt werden.

Diese Pflanzen konkurrieren um die gleichen Nährstoffe in Boden – der Nachfolger hat also Probleme, sich gut zu versorgen. Und sie werden von ähnlichen Krankheiten und Schaderregern befallen.

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