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Kirschlorbeer pflanzen und pflegen: Das sollten Sie wissen


Kirschlorbeer: Das ist der beste Zeitpunkt zum Pflanzen

dpa-tmn, t-online, sj

Aktualisiert am 24.03.2022Lesedauer: 4 Min.
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Seine Robustheit und Blickdichte machen ihn zur beliebten Hecke.Vergrößern des BildesKirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Seine Robustheit und Blickdichte machen ihn zur beliebten Hecke. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Ob einzeln oder als Hecke: Der Kirschlorbeer ist ein echter Hingucker im Garten. Doch Vorsicht – der immergrüne Zierstrauch ist in Teilen auch giftig. Was Sie beim Pflanzen, Düngen und Schneiden beachten sollten.

Eine Hecke ist als Sichtschutz sehr viel lebendiger und gemütlicher als etwa eine massive Mauer oder ein hoher Holzzaun. Allerdings brauchen Hecken einige Zeit, bis sie so hoch gewachsen sind. Da der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) vergleichsweise schnell wächst und zudem noch recht günstig ist, wird er gern und häufig angepflanzt.

Der Kirschlorbeer heißt richtigerweise auch Lorbeerkirsche, da er ein immergrüner Verwandter der Kirschen und Pflaumen ist. Zudem ähneln seine fleischigen Blätter dem Lorbeergewürz. Die Heimat des Kirschlorbeers ist die Türkei, aus der er als Zierpflanze nach Mitteleuropa gekommen ist.

Standort: Keine Staunässe

Soviel vorweg: Der Kirschlorbeer ist in Bezug auf seinen Standort nicht wählerisch. Er gedeiht an sonnigen, halb-schattigen und schattigen Plätzen. Nur im tiefen Schatten unter hohen Bäumen gefällt es ihm nicht so gut. Auch an den Boden hat der Zierstrauch nur geringe Ansprüche: Er kommt sogar mit sandigen oder lehmigen Böden zurecht. Nur Staunässe verträgt er nicht.

Wuchsfreudige Pflanze

Die meisten Sorten wachsen sehr schnell. Ein Zuwachs von 40 Zentimetern im Jahr ist keine Seltenheit. Langfristig jedoch wird gerade die Wuchsfreudigkeit in so manchem Garten zum Problem. So kann der Kirschlorbeer bis zu vier Meter hoch und drei Meter breit werden. Auf einem 2.000-Quadratmeter-Grundstück mag das kein Thema sein – wohl aber in einem Reihenhaus- oder Vorgarten.

Statt als Heckenpflanze eignet sich der Kirschlorbeer aber auch als Solitärgehölz. So kann er zum Beispiel in die Form einer großen Kugel oder eines Quaders gebracht werden. Auch im Kübel auf der Terrasse kann er gedeihen.

Kirschlorbeer pflanzen

Bei der Planung sollte die Wuchsfreudigkeit unbedingt berücksichtigt werden. Denn: Die letztendliche Ausdehnung des Gehölzes in die Breite bestimmt auch den Pflanzabstand. Dieser sollte zwischen 80 und 100 Zentimetern betragen. Obgleich der Kirschlorbeer ganzjährig gepflanzt werden kann, ist das Frühjahr oder der Herbst zu empfehlen. Auf Folgendes sollten Sie achten.

  • Schritt 1: Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß wie der Wurzelballen selbst ist – sodass der Kirschlorbeer ausreichend Platz findet.
  • Schritt 2: Setzen Sie den Wurzelballen ein und füllen Sie das Pflanzloch mit einem Mix aus Erdaushub und humusreichem Kompost.
  • Schritt 3: Klopfen Sie die Erde um den eingepflanzten Kirschlorbeer gut fest, sodass sich rund um den Wurzelballen keine Hohlräume bilden können.
  • Schritt 4: Gießen Sie den Zierstrauch reichlich an und streuen Sie am Ende noch eine Schicht Rindenmulch darüber. Sie hält die Feuchtigkeit im Erdboden und versorgt den Kirschlorbeer von Beginn an mit wichtigen Nährstoffen.

Kirschlorbeer-Sorten

Im Laufe der Jahrzehnte ist durch Auslese und Züchtung eine große Sortenvielfalt entstanden. Die unterschiedlichen Kirschlorbeer-Exemplare unterscheiden sich sowohl in Gestalt als auch in ihrem Blätterlaub:

Sorte Blattmerkmale
Herbergii schwarzgrün, eiförmig
Mano bronzefarben (später: dunkelgrün), klein, schmal
Mount Vernon mattgrün, elliptisch

Andere sind in ihrem Habitus vielfältig:

Sorte Wuchsform
Cherry Brand, Mount Vernon flach
Rotundifolia dicht, buschig, aufrecht
Zabeliana waagerechte bis leicht übergeneigte Zweige

Kirschlorbeer schneiden

Es empfiehlt sich, den Kirschlorbeer mit einer Handhecken- oder Astschere in Form zu bringen. Der Grund: Motorbetriebene Scheren können zumeist die großen Blätter der Pflanzen nicht sauber durchtrennen. Ein großzügiger Rückschnitt im zeitigen Frühjahr ist ein guter Start in die neue Saison. Zudem verträgt eine Kirschlorbeerhecke einen Rückschnitt Ende Mai bis Anfang Juni und spätestens Anfang August ein letztes Mal.

Unser Tipp
Um Pilzinfektionen oder Sonnenbrand zu vermeiden, sollte der Schnitt weder an zu nassen noch an zu heißen Tagen durchgeführt werden.

Düngen: Ab August nicht mehr

Zum Düngen eignen sich Hornspäne oder Hornmehl. Mit diesen sollten Sie Ende März den Kirschlorbeer versorgen. Ab August sollte nicht mehr gedüngt werden, sonst bildet der Kirschlorbeer kurz vor dem Winter noch mal starke Blätter aus. Deren weiches Gewebe kann leicht erfrieren.

Gießen: Auch im Winter

Kirschlorbeer braucht in der kalten Jahreszeit besondere Aufmerksamkeit. Denn die Pflanze hat auch bei niedrigen Temperaturen Durst, da sie über die immergrünen Blätter ständig Feuchtigkeit verdunstet. Sobald der Erdboden an frostfreien Tagen offen ist, kann der Strauch gegossen werden. Bei langer Trockenheit oder sandigen Böden ist eine Extragabe Wasser sogar unverzichtbar.

Unser Tipp
Spätestens wenn der Kirschlorbeer gelbe oder braune Blätter trägt, ist der Wassermangel offensichtlich. Dann sollten Sie umgehend gegensteuern.

Häufige Krankheiten

Oftmals treten Pilzerkrankungen wie falscher oder echter Mehltau sowie die Schrotschusskrankheit auf. Letztere erkennen Sie an durchlöcherten Blättern mit rot-braunen Flecken. Falscher Mehltau zeigt sich an gelben Flecken auf dem Blattoberseite und weißen Belägen an der Blattunterseite. Echter Mehltau sitzt als Belag nur auf der Blattoberseite.


Befallene Blätter sollten abgeschnitten und entsorgt werden. Auch der Standort entscheidet oft, wie anfällig Pflanzen für Krankheiten sind. Zu viel Feuchtigkeit begünstigt Pilzinfektionen.

Kirschlorbeer vermehren

Der Zierstrauch kann einerseits durch Stecklinge andererseits durch Aussaat vermehrt werden. Die Vermehrung durch Ableger, die zum Beispiel bei einem Rückschnitt anfallen, funktioniert viel schneller und einfacher. Möchten Sie Kirschlorbeer aus Samen ziehen, gehen Sie wie folgt vor:

  • Nehmen Sie im Herbst die Samenkerne aus den reifen Früchten und lassen Sie diese trocknen.
  • Lassen Sie die Kerne für mehrere Wochen bei etwa vier Grad quellen.
  • Setzen Sie diese danach in eine Aussaatschale, die Sie zuvor mit einem Mix aus Sand und Gartenerde befüllen.
  • Stellen Sie die Aussaatschale bei konstant niedrigen Temperaturen am besten in ein ungeheiztes Treppenhaus.
  • Ziehen Sie die Sämlinge nach dem Keimen an einen kühlen, aber hellen Ort um.
  • Wenn die Sämlinge mehrere Zentimeter groß sind, pflanzen Sie diese in mit Blumenerde befüllte kleine Töpfe.
  • Im Herbst setzen Sie die kleinen Kirschlorbeerpflanzen ins Freie.

Vorsicht: Pflanzenteile sind giftig

Kirschlorbeer ist nicht ganz ungefährlich. Alle Pflanzenteile, insbesondere aber die Blätter und Samen, enthalten giftige Glycoside. Wenn Samen oder Blätter zerkaut und heruntergeschluckt werden, wird im Magen Blausäure freigesetzt. Die Früchte hingegen werden in vielen Regionen sogar zubereitet. In der Türkei wird aus Lorbeerkirschen beispielsweise Marmelade hergestellt oder sie werden zu Trockenfrüchten verarbeitet.

Pflanzen-Steckbrief

Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
Standort sonnig, halb-schattig, schattig
Erde sandig, lehmig, keine Staunässe
Düngen im März mit Hornspänen/-mehl
Gießen regelmäßig, auch im Winter
Vermehren Stecklinge und Aussaat
Schneiden im zeitigen Frühjahr mit Handhecken- oder Astschere
Besonderheit alle Pflanzenteile giftig
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Mein schöner Garten: Kirschlorbeer
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