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Schwimmteich selber bauen: So sparen Heimwerker Kosten


Schwimmteich im Garten: So sparen Sie Kosten

dpa-tmn, t-online, Stephanie Hoenig

Aktualisiert am 01.09.2022Lesedauer: 4 Min.
Schwimmteich: Er sollte in eine Schwimmzone und eine Regenerationszone aufgeteilt werden.Vergrößern des BildesSchwimmteich: Er sollte in eine Schwimmzone und eine Regenerationszone aufgeteilt werden. (Quelle: Schleitzer, Gärtner von Eden/dpa)
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Er sorgt im Sommer für Abkühlung: ein Schwimmteich. Zudem passt er viel harmonischer in den Garten als ein gekachelter Pool. Doch ist der selbst angelegte Teich auch bezahlbar?

Im Sommer ist ein Swimmingpool im Garten natürlich verlockend. Doch außerhalb der Badesaison wirkt so ein eckiges, türkisblaues Becken oft wie ein Fremdkörper im Garten. Schöner, aber auch ambitionierter ist ein Schwimmteich, der in die Gartenarchitektur eingebettet ist. Darauf sollten Sie beim Planen, Bauen und Bepflanzen eines Schwimmteichs achten.

Schwimmteich oder Pool: Was ist der Unterschied?

Beim Schwimmteich werde keine Chemie oder Chlor und allenfalls wenig Technik eingesetzt, nennt Ralph Roufflair als den wesentlichen Unterschied. Er ist Trainer an der Heimwerkerschule DIY Academy in Köln. Eine bepflanzte Klärzone – die Regenerationszone – reinige das Wasser im Schwimmteich wie bei natürlichen Gewässern und bilde mit der angrenzenden tieferen Schwimmzone eine Einheit. Im Idealfall wird nicht einmal ein Filter fällig, erklärt der Experte.

Wie viel kostet ein Schwimmteich?

Wer für den Bau eines Schwimmteichs einen Profi engagiert, zahlt leicht 50.000 Euro. "Deshalb möchte mancher Hausbesitzer selbst einen solchen Teich anlegen", weiß Roufflair. Ob das gelingen kann, hänge unter anderem vom handwerklichen Geschick, der verfügbaren Zeit und vom Geldbeutel ab. Der Experte ist sich aber sicher: "Ein gutes Heimwerker-Team kann das durchaus schaffen."

Experten-Tipp
Vor dem Bau sollten sich ambitionierte Heimwerker etwas Wissen anlesen, rät Roufflair. Ob der Teich funktioniert, hänge schließlich von vielen technischen und biologischen Zusammenhängen ab. Zunächst einmal sollte es im Garten mindestens 50 Quadratmeter Platz geben. "In kleineren Teichen macht Schwimmen einfach kaum Spaß."

Da ein Schwimmteich individuell auf Gartensituation und Bedürfnisse geplant wird, ist es schwierig, genau zu erwartende Kosten zu nennen. Dennoch sollten Sie sich im Vorhinein folgende Fragen stellen, weil sich verschiedene Faktoren auswirken:

  • Wie ist die Gartenlage (Ebene, Hang)?
  • Woraus besteht das Erdreich (Sand, Lehm, Gestein)?
  • Wie groß und tief soll die Schwimmzone sein?
  • Wie verhält es sich mit dem Grundwasserspiegel?
  • Ist die Baustelle zugänglich für Mini-Bagger?
  • Wie viel Füllwasser wird gebraucht?

Experten schätzen als groben Richtwert Kosten von 150 bis 250 Euro pro Quadratmeter für einen selbst gebauten Schwimmteich. In der folgenden Kalkulation sind die wichtigsten Kostenfaktoren (ohne Filter) aufgeführt:

Material Kosten
Minibagger (Miete) ca. 100 Euro/Tag + Kaution
Rüttelplatte/-stampfer (Miete) ca. 40 Euro/Tag + Kaution
PVC-Folie ab ca. 2,50 Euro/qm
Geo-/Teichvlies ab ca. 1,50 Euro/qm
Teich-/Rollkies ab ca. 150 Euro/Tonne
Füllwasser (etwa 100 Kubikmeter, ohne Abwasserkosten) ab ca. 100 Euro
Wasserpflanzen Seerosen ab 8 Euro, Wasserpflanzen-Mix ab 15 Euro (6 Pflanzen)

Wie wichtig ist die Planung?

Wendelin Jehle warnt jedoch: "Auch wenn sich Laien noch so intensiv in Büchern und im Internet über das durchzuführende Projekt informieren, begehen sie oft schwere Fehler", sagt der ehemalige Präsident der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer (DGfnB). Er rät von einem kompletten Alleingang ab. Nachträgliche Reparaturen und Fehlerkorrekturen verschlängen oft erhebliche Summen.

Jehle empfiehlt, den Teich zumindest von einem erfahrenen Schwimmteichplaner entwerfen zu lassen. "Das kostet etwa 1.000 bis 2.000 Euro." Die professionelle Planung mache es unwahrscheinlich, dass sich später gesundheitsgefährdende Keime wie Koli-Bakterien oder Salmonellen im Teich bilden.

Ist ein Schwimmteich genehmigungspflichtig?

Die gesetzlichen Bestimmungen, ob für den Schwimmteich eine Baugenehmigung erforderlich ist, sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Fragen Sie im Vorfeld unbedingt bei Ihrer zuständigen Baubehörde nach. Sie erteilt jeweils die Bauerlaubnis. Denn unter Umständen gelten besondere Auflagen.

Im Allgemeinen gilt aber, dass ein Schwimmteich genehmigungsfrei ist, wenn er

  • eine Tiefe von 1,50 Meter nicht überschreitet
  • ein Wasservolumen von 100 Kubikmeter nicht übersteigt
  • sich mindestens drei Meter entfernt zur Grundstücksgrenze befindet.

Schwimmteich bauen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Nach einer guten Planung und der Baugenehmigung kann es mit dem Bauen losgehen. Schwimmteiche lassen sich mit

  • Beton
  • Ton oder
  • Folie

gegen das Erdreich abdichten. "Für den Bau in Eigenregie eignen sich Folienteiche", erklärt Peter Himmelhuber, Gärtner und Fachbuchautor aus Regensburg.

Teichfolien verschweißen

Die Folien müssen meist aufgrund der Größe des Teichs miteinander verschweißt werden – eine Arbeit, die Heimwerker nach Ansicht der Experten auf keinen Fall selbst machen sollten. Das Risiko, dass die Folie undicht werde, sei sonst zu groß. Besser ist es, die Folien vom Hersteller zur passenden Größe verschweißen zu lassen. Das setzt zu Baubeginn einen konkreten Bauplan voraus, in dem die Teichgröße festgelegt ist.

Bereiche trennen

"Bewährt hat sich die Trennung in einen von Pflanzen freien Schwimmbereich und eine angrenzende, intensiv mit Pflanzen besetzte Regenerationszone", erklärt Roufflair. Getrennt wird beides durch eine Barriere, die vom Teichboden nach oben bis etwa 30 Zentimeter unter die Wasseroberfläche führt.

Als Faustregel gilt: Die Regenerationszone sollte etwa so groß wie die Schwimmzone sei. Denn je kleiner die Regenerationszone ausfalle, umso mehr Technik sei zum Säubern des Wassers notwendig.

Erdreich ausheben

Vor dem Verlegen der Folie muss die Erde an der geplanten Stelle ausgehoben werden. Der Schwimmbereich sollte mindestens 120 Zentimeter tief sein, sagt Himmelhuber. Die Teichgrube könne der Heimwerker mit einem gemieteten Minibagger selbst ausheben – oder aber eine Baufirma damit beauftragen.

Der Vorteil: Erfahrene Baggerfahrer können den Teichgrund schon beim Ausbaggern in die richtige Form bringen und ihn mit der Schaufel so modellieren, dass der Teich unterschiedlich tief ist.

Teichfolie mit Kies bedecken

Unter die Teichfolie gehört eine Sandschicht als Polster, empfiehlt Himmelhuber. Denn später lastet durch das Wasser ein enormer Druck auf der Folie. Auf den Sand kommt als weiterer Schutz ein sogenanntes Geovlies. Weil Teichfolie schwer ist, sollten beim Auslegen mehrere Helfer anpacken. Das verhindere, dass die Folie einreißt. Der Grund des Schwimmteiches werde mit feinem Rollkies abgedeckt. So bleibt die Folie unsichtbar.

Wasserpflanzen setzen

Pflanzen sind das Geheimnis der natürlichen Gewässerreinigung. "Deshalb muss der Regenerationsbereich unterschiedliche Wassertiefen haben, die den Ansprüchen der Sumpf- und Wasserpflanzen gerecht werden", erläutert Himmelhuber. Die Pflanzen werden am besten in ein nährstoffarmes Substrat eingepflanzt. Körbe verhindern übermäßiges Wuchern.

Leitungswasser einlassen

Zum Füllen des Teiches sei Leitungs- und Brunnenwasser geeignet. Damit sich eine gesunde Struktur an Mikroorganismen bildet, können aus einem intakten Teich einige Eimer Wasser geschöpft und in den neuen Teich gegossen werden.

Damit das Teichwasser möglichst klar bleibt, sollte die Regenerationszone regelmäßig von abgestorbenen Wasserpflanzen befreit werden. Ratsam sind auch Netze, die im Herbst über die Wasseroberfläche gespannt werden und Laub auffangen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Commerzbank: "Was kostet ein Schwimmteich?"
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