Dieses Gewächs besser nicht im Garten lassen
Seine unterirdischen Wurzelausläufer können bis zu 15 Meter weit austreiben. Seine geflügelten Samen werden über größere Distanzen verbreitet. Wie lässt sich der Götterbaum vertreiben?
Um das Ausbreiten von Ailanthus altissima, so der lateinische Name des Götterbaums, zu verhindern, sollten Hobbygärtner die Fruchtstände und Jungtriebe von bestehenden Bäumen entfernen. Unterirdische Wurzelausläufer können bis zu 15 Meter vom Stamm entfernt austreiben. Auch die geflügelten Samen werden über größere Distanzen verbreitet. Wer die Schößlinge nicht konsequent entfernt, wird ihnen irgendwann schon wegen der großen Anzahl nur noch schwer Herr.
Beseitigen des Götterbaums schwierig
Um die Verbreitung einzudämmen, müssen auch die Fruchtstände entfernt werden. Die entfernten Triebe und Fruchtstände sollte man daher auch besser nicht in den Kompost geben, sondern im Restmüll entsorgen. Den Baum einfach abzusägen löst das Problem nur vorübergehend, da er noch jahrelang weiter austreibt. Man müsste schon den kompletten Stumpf entfernen.
Götterbaum wächst besonders schnell
Den Baum zieren im Juni und Juli gelblich-grüne Blüten, die reich an Nektar sind und daher viele Insekten anlocken. Das Gehölz bildet im Anschluss geflügelte Nüsschen, deren Farbe zwischen Sommer und Herbst von Grün über Gelb ins Rot wechselt. Ausgereift sind sie braun und schmücken das Gehölz den Winter über. Bis zu 30 Meter wird der Götterbaum hoch, zwischen 80 und 300 Zentimeter gewinnt er pro Jahr und wächst damit besonders schnell. Dabei ist er sehr genügsam.
Der Götterbaum zählt wie der Riesen-Bärenklau oder Ambrosia zu den gefährlichen invasiven Pflanzen. Als invasiv bezeichnet man gebietsfremde Arten, die unerwünschte Auswirkungen haben. Nicht zuletzt kann der Baum bei Kontakt schwere allergische Reaktionen auf der Haut hervorrufen. In Verbindung mit dem Sonnenlicht können sich diese sogar noch verschlimmern.
Aufgrund seines schnellen Wachstums und seiner scheinbaren Unverwüstlichkeit bezeichnet das Bundesamt für Naturschutz (BfN) den Götterbaum auch als Zukunftsbaum. Er kommt mit den schwierigsten Witterungsbedingungen, hohen Temperaturen klar und wächst auch auf unwegsamen Gelände – und das innerhalb kürzester Zeit.
Kontakt mit Götterbaum ist gefährlich
Da er so schnell wächst, wird das eigentlich aus China stammende Ziergehölz gerne als Straßenbaum gesetzt. Er kommt auch mit Streusalz, Trockenheit, Abgasen und Nährstoffmangel zurecht.
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Man kann ihn leicht mit dem Essigbaum (Rhus hirta), oder auch Hirschkolbensumach genannt, verwechseln, der allerdings gezahnte Teilblätter hat. Für den Menschen ist der Kontakt aber gesundheitsschädlich: Die Blätter und das Holz enthalten Stoffe, die allergische Reaktionen auslösen. Deshalb sollten Gärtner auch bei Vernichtungsaktionen immer Handschuhe tragen.
Es muss nicht immer ein Götterbaum sein
Dekorative Alternativen sind zum Beispiel
- Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
- Esche (Fraxinus excelsior) oder
- Spitzahorn (Acer platanoides).
Übrigens: Der Name Götterbaum stammt von den Bewohnern einer indonesischen Inselgruppe. Für sie wuchs die Pflanze bis in den Himmeln beziehungsweise bis zu den Göttern. Von Vietnam und China aus wurde die Pflanze dann in Europa verbreitet. Hier galt sie Mitte des 18. Jahrhunderts als Zierpflanze.
Eine weitere, invasive Art, die dem Götterbaum stark ähnelt ist der Blauglockenbaum. Dieser breitet sich zunehmend in Deutschland aus und könnte dem Götterbaum sozusagen Konkurrenz machen.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- eigene Recherche