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Grillkohle vor dem Supermarkt: Warum steht sie immer vor dem Eingang?


Von wegen Kaufanreiz
Deshalb steht Grillkohle immer vor dem Supermarkt

Von t-online, ron

Aktualisiert am 06.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Grillholzkohle: Sie ist im Sommer einer der Verkaufsschlager.Vergrößern des BildesGrillholzkohle: Sie ist im Sommer einer der Verkaufsschlager. (Quelle: Joker/imago-images-bilder)
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Jeder kennt es: Direkt im Eingangsbereich des Supermarkts baut sich mit aller Wahrscheinlichkeit entweder Grillkohle oder Blumenerde auf. Ja klar, das soll zum Kauf verleiten. Aber ist das der einzige Grund?

Egal ob spezielle Beleuchtung, gut platzierte Sonderangebote oder eine perfekte Wohlfühltemperatur von exakt 19 Grad Celsius: Discounter und Supermärkte lassen sich einiges einfallen, um Kunden zu bewegen, mehr einzukaufen, als sie ursprünglich vorhatten.

Denn: Wer sich wohlfühlt, bleibt länger im Markt und entdeckt hier und dort noch ein Produkt, das am Ende in seinem Einkaufswagen landet. Dabei folgt der Aufbau von Supermärkten immer einem ähnlichen Muster.

Außenpräsentation als Kaufanreiz

Das fängt schon im Außenbereich an. Hier findet der Kunde direkt vor oder neben dem Haupteingang ganz bestimmte Produkte: Grillkohle und Blumenerde im Sommer. Streusalz und Kaminholz im Winter. Außenpräsentation als Kaufanreiz, denkt man sofort.

Aber sollen schnödes Brennholz oder Streusalz in schweren Plastiksäcken wirklich mehr Kunden in den Markt locken? Ein großer Hingucker sind sie jedenfalls nicht.

In gewisser Weise aber schon. Zum einen zählen beide Artikel nicht zum normalen Sortiment. Deshalb müsse man die Kundschaft darauf aufmerksam machen, sagt Hans-Georg Häusel, Experte für Neuromarketing und Autor des Buchs "Kauf mich!" auf Anfrage von t-online.

Regalplätze sind extrem kostbar

Zum anderen stehen Kaminholz und Streusalz deshalb davor, "weil es sich um großvolumige Artikel handelt, die in den normalen Regalen oder Aktionszonen keinen Platz haben." Denn: Die Regalplätze im Markt sind extrem kostbar.

"Da der Einkauf im Supermarkt zu 80 Prozent aus Gewohnheit besteht, erwarten die Kunden, dass die Regalbelegung immer die gleiche ist", erklärt Häusel. Müsste man Brennholz und Streusalz in den normalen Regalen saisonal unterbringen, würde sich das erheblich auf den gesamten Ablauf auswirken. Stehen beide kiloschweren Artikel vor dem Supermarkt, seien zudem die Einkaufswagen nicht weit entfernt, meint Häusel.

"Nicht sehr diebstahlgefährdet"

Und was sagt der Einzelhandel selbst? t-online hat sich bei der Edeka-Zentrale in Hamburg erkundigt. In dem Verbund sind einige Tausend selbstständige Kaufleute organisiert, die allerdings allein bestimmen, welche Waren vor ihren Märkten präsentiert werden – und welche nicht.

Aber: "Grundsätzlich entscheiden sich viele dazu, Kaminholz und Streusalz – ebenso wie Grillkohle und Blumenerde – vor dem Markt oder im Windfang zu platzieren, da diese Produkte nicht sehr diebstahlgefährdet sind", sagt Stefanie Adler vom Edeka-Presseteam. Dafür können sie aber Schmutz produzieren, wenn beispielsweise ein Gebinde defekt sei, ergänzt sie.

Auch deshalb werde Brennholz und Co. in den Außenbereich gestellt. Kaufanreiz hin oder her. Dabei funktioniert dieser doch im Sommer eher bei Beet- und Balkonpflanzen, die oft auch vor dem Eingang zu finden sind. Davon lässt sich der Kunde gern ins Geschäft locken.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Wirtschaftswoche: "Wie uns der Supermarkt zum Kaufen verführt"
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