Achtung ungenießbar Zucchini schmeckt bitter: Vorsicht, oder kein Grund zur Sorge?
Roh sind Zucchini für die meisten Menschen keine Delikatesse. Gegart mit Gewürzen jedoch umso mehr. Das kann bei Leichtsinn aber Folgen haben.
Zucchini sind nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund. Wenn sie beim Verzehr jedoch einen bitteren Geschmack aufweisen, sollte man die Mahlzeit lieber beiseite schieben. Zucchini, die bitter schmecken, lassen nicht ohne Grund die instinktiven Alarmglocken schrillen. Doch was genau steckt dahinter? Ein Überblick.
Bittere Zucchini gelten als giftig
Zucchini, die einen bitteren Geschmack aufweisen, sind äußerst bedenklich, denn die bittere Komponente weist auf einen Stoff namens Cucurbitacin hin. Dieser Bitterstoff wird als sehr giftig eingestuft. Sowohl in rohen Zucchini als auch in gegarten kann er enthalten sein, da er durch Hitzeeinwirkung nicht zerstört oder verringert wird.
Symptome nach dem Verzehr bitterer Zucchini
Hat man eine größere Menge bitterer Zucchini gegessen, ist schnelles Handeln oberstes Gebot. Bei Unwohlsein sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Zu typischen Symptomen nach dem Verzehr bitterer Zucchini zählen unter anderem:
- Durchfall
- Übelkeit
- Erbrechen
- Magen-Darm-Schmerzen
Sehr große Verzehrmengen können sogar zum Tod führen. Dazu gibt es bereits einen bekannten Fall aus dem Jahr 2015: Ein 79-jähriger Mann starb nach dem Verzehr einer größeren Menge bitterer Zucchini, die er und seine Frau zu Zucchiniauflauf verarbeitet hatten.
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Vor dem Verzehr die Zucchini testen
Um sicherzugehen, dass die Zucchini keine bedenkliche Konzentration an Cucurbitacin enthalten, sollte man von dem Gemüse vor der Zubereitung ein Stück abschneiden und daran riechen. Cucurbitacin riecht bereits bitter. Wird kein ungewöhnlicher Geruch wahrgenommen, kann man als Nächstes an dem Zucchinistück lecken oder ein kleines Stück abbeißen. Es sollte mild und leicht nussig schmecken, keinesfalls bitter.
Zucchini aus dem Garten – Risiko ist größer
Die Zucchini, die im Handel erhältlich sind, sind normalerweise frei von Cucurbitacin. Dort werden nur Zucchinisorten angeboten, bei denen dieser Stoff bereits herausgezüchtet wurde. Eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt es jedoch trotzdem.
Viel größer ist das Risiko bei Zucchini aus dem Garten. Alte Sorten und wilde Kreuzungen neigen dazu, Cucurbitacin zu entwickeln, unter anderem, wenn sie unter Stress stehen. Hitze und Trockenheit bedeuten für Zucchinipflanzen Stress und sie bilden den Abwehrstoff Cucurbitacin aus. Er soll die Pflanze vor dem Verzehr schützen.
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Außerdem bildet sich Cucurbitacin, wenn die Zucchinifrüchte zu lange an der Pflanze verbleiben. Deshalb sollte man Zucchini so jung wie möglich ernten.
Es neigen nicht nur Zucchini dazu, bitter zu werden – Gurken, Melonen und Kürbisse können ebenfalls Cucurbitacin entwickeln.
- mein-schoener-garten.de: "Achtung Cucurbitacin: Warum bittere Zucchini giftig sind"
- plantopedia.de: "Zucchini schmecken bitter: so reagieren Sie richtig"
- Eigene Recherche