Beinwell Verwechslung: Diese Pflanzen sind besonders tückisch

Heilkraut mit giftigem Doppelgänger

Beinwell Verwechslung: Diese Pflanzen sind besonders tückisch

Beinwell wird wegen seiner wundheilenden Eigenschaften geschätzt. Doch in der Natur lauert Gefahr. Sammler müssen vorsichtig sein.

Wer in Wald und Wiese nach Heilkräutern sucht, muss ein geschultes Auge haben. Gerade bei echtem Beinwell (Symphytum officinale) ist Vorsicht geboten, denn die Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen ist groß. Die traditionelle Heilpflanze wird seit Jahrhunderten äußerlich bei Prellungen, Zerrungen und Knochenbrüchen eingesetzt – daher auch der Name "Beinwell". Doch falsch identifizierte Pflanzen können statt Heilung sogar Schaden anrichten.

Welche Pflanzen werden oft mit Beinwell verwechselt?

Optisch ähnelt Beinwell auf den ersten Blick gleich mehreren Pflanzen – darunter Borretsch (Gurkenkraut), Natternkopf oder auch roter Fingerhut (Digitalis purpurea). Die Herausforderung: Viele dieser Gewächse wachsen in ähnlichen Regionen wie Beinwell, etwa an Waldrändern, Wiesen oder Bachläufen.

Vor allem der rote Fingerhut kann zum Verhängnis werden. Er sieht nicht nur dem Beinwell ähnlich, sondern enthält auch hochtoxische Inhaltsstoffe. Eine Verwechslung beim Sammeln kann schwere Vergiftungen zur Folge haben mit Symptomen wie Übelkeit, Herzrhythmusstörungen oder Kreislaufversagen. Im schlimmsten Fall endet der Verzehr tödlich.

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Doch auch der Beinwell selbst ist umstritten, da er Pyrrolizidinalkaloide enthält, die leberschädigend und krebserregend sind. Deshalb sollte von einer inneren Anwendung abgesehen werden. Äußerlich hingegen kann er kurzzeitig in Form von Cremes, Salben oder warmen Wickeln aufgetragen werden, jedoch nicht auf offene Wunden.

Symphytum azureum: der blaue Verwandte

Selbst innerhalb der Beinwell-Familie gibt es Verwechslungsmöglichkeiten. Die Sorte Symphytum azureum, auch als blauer Beinwell bekannt, wird besonders häufig mit dem gewöhnlichen Beinwell verwechselt. Mit seinen intensiv himmelblauen Blüten ist er optisch sehr attraktiv und wird daher gerne als Zierpflanze kultiviert.

Wie lassen sich Beinwell und Fingerhut voneinander unterscheiden?

Beinwell besitzt raue, abstehende Haare auf den Blättern, die am Stängel entlang bis zum nächsten Blatt herablaufen. Die Blätter sind breit lanzettlich, enden spitz und haben glatte Ränder – im Gegensatz zum Fingerhut, dessen Blattränder feine, unregelmäßige Einkerbungen zeigen.

Besonders beim roten Fingerhut fällt zudem die runzelige, dunkelgrüne Oberseite der Blätter auf, während die Unterseite grau und filzig ist. Sobald die Pflanzen blühen, bieten auch die Blüten ein gutes Unterscheidungsmerkmal: Beim Beinwell sind die Blütenstände eingerollt, die Blüten selbst hängen nach unten. Der Fingerhut hingegen bildet eine lange Blütentraube, bei der alle Blüten in eine Richtung zeigen.

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Wer beim Sammeln von Wildkräutern auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich einem geführten Kräuterspaziergang anschließen oder spezielle Bestimmungsbücher zurate ziehen. So lässt sich die heilsame Kraft des echten Beinwells nutzen, ohne gesundheitliche Risiken einzugehen.