Schädlinge in Lebensmitteln Mittel gegen Motten: Von diesen rät "Öko-Test" ab
Manchmal schleppen Verbraucher sie durch gekaufte Waren ein, manchmal kommen sie durchs geöffnete Fenster: Lebensmittelmotten. "Öko-Test" hat nun Mittel gegen die Plagegeister geprüft. Was ist sinnvoll?
Die Zeitschrift "Öko-Test" rät von der Verwendung von Sprays gegen Lebensmittelmotten ab (Heft 5/2021). Demnach ist es unnötig, befallene Stellen mit Spray zu behandeln, da man sie ohnehin gründlich reinigen muss. Zudem enthielten solche Mittel manchmal Insektizide, die auch für den Menschen giftig seien.
Drei Sprays gegen Motten mit Pestiziden belastet
In drei von sieben getesteten Sprays stecken laut Laboranalyse etwa die Pestizide Permethrin und Esbiothrin, die nervengiftig sind. Sie können Benommenheit, Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen.
Sie sind zu finden in
- "DFNT Anti-Motten Spray" von We Fix
- "Mottenspray" von Envira
- "Patronus Anti Motten Spray" von BVS Visions
Diese Sprays erhalten deshalb das Urteil "ungenügend".
Bei einem Mottenbefall sei es wirksamer, rigoros zu reinigen. Hierfür sollten alle befallenen Lebensmittel weggeworfen und alle Oberflächen und Ritzen mit Putz- oder Spülmittel gesäubert werden. Ob und wo ein Befall besteht, könne mithilfe von Mottenfallen bestimmt werden. Sie locken Motten in der Regel mit Pheromonen an – diese haben laut "Öko-Test" bei einer Anwendung gemäß Anleitung keinerlei gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen.
Mottenfallen können helfen
Sieben von 25 getesteten Klebefallen bewertet "Öko-Test" mit "sehr gut". Ihre Wirksamkeit sei ausreichend belegt. Günstige gibt es bereits ab 2,45 Euro (für zwei Fallen), etwa die "Profissimo Lebensmittelmotten-Falle" von der Drogeriekette dm.
17 weitere Fallen erhielten die Note "befriedigend" oder "ausreichend", weil nicht belegt sei, dass sie wirken. Die "Dr. Stähler Lebensmittel-Motten-Falle" von Schopf Hygiene fällt mit "mangelhaft" durch den Test, da diese Falle keine Pheromone beinhaltet. Sie setzt auf das Wirkprinzip gelbe Farbe, das die Tester nicht überzeugt.
Die Experten überprüften insgesamt 25 Klebefallen und sieben Sprays. Alle Hersteller wurden aufgefordert, Studien oder andere Dokumente vorzulegen, die die Wirksamkeit ihrer Produkte belegen. Darüber hinaus wurden die Auslobungen kontrolliert und die Verpackungen auf chlorierte Verbindungen untersucht. Für die Wirkstoffe in den Sprays ließ "Öko-Test" zudem Gutachten zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen erstellen.
In der Mai-Ausgabe von "Öko-Test" lesen Sie das ausführliche Testergebnis.