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Müllgebühren: Wird der Gelbe Sack künftig kostenpflichtig?


Was dafür spricht
Wird der Gelbe Sack künftig Geld kosten?

  • Jennifer Buchholz
Von Jennifer Buchholz

Aktualisiert am 07.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Gelbe Säcke: Die Müllbeutel gibt es derzeit noch gratis. (Quelle: IMAGO/Weingartner-Foto)

Noch fallen beim Gelben Sack oder der Gelben Tonne keine Müllgebühren an. Doch einige Punkte würden durchaus dafür sprechen, wie unsere Recherche zeigt.

Haushalte, die keine Gelbe Tonne haben, entsorgen ihren Verpackungsmüll meist über den Gelben Sack. Diese sind an speziellen Ausgabestellen wie Wertstoffhöfen oder Kiosken erhältlich. Momentan ist das kostenlos. Doch bleibt das so? Oder wird der Gelbe Sack künftig Geld kosten?

Darum ist der Gelbe Sack noch kostenlos

Die Rohstoffpreise, die Energiekosten und die Löhne steigen – dementsprechend erhöhen sich auch die Preise für zahlreiche Produkte. Doch trotz dieser Faktoren müssen Verbraucher aktuell noch nicht für ihre Gelben Säcke zahlen. Das hat einen einfachen Grund: In Deutschland sind die Händler und die Hersteller für die Entsorgung und das Recycling ihres Verpackungsmülls verantwortlich. Das bedeutet auch, dass sie für die Kosten aufkommen müssen, die sich durch das Sammeln, Entsorgen und Wiederverwerten ergeben. Demnach müssen Haushalte auch keine Gebühren für die Entsorgung der Gelben Tonne zahlen – im Gegensatz zur Abfuhr der Restmüll- oder Biotonne.

Info

In einigen Kommunen und Städte müssen Haushalte für die Anschaffung der Gelben Tonne Geld zahlen. Sie kaufen das Behältnis sozusagen. Die Preise liegen bei etwa 100 Euro für ein Füllvolumen in Höhe von 240 Liter.

Das spricht für einen kostenpflichtigen Gelben Sack

Mehrere Faktoren sprechen theoretisch dafür, den Gelben Sack künftig nicht mehr ganz kostenlos abzugeben:

Da die Gelben Säcke kostenlos sind, kommt es immer wieder vor, dass sie zweckentfremdet werden. Sie dienen als Regenschutz, als Sammeltüte für Altkleider oder einfach als Gratis-Alternative zum Restmüllsack in der Wohnung. Diese Zweckentfremdung führt laut Dr. Raffaela David, Head of Marketing vom dualen System Landbell AG für Rückholsysteme, "zu einer übermäßigen Produktion von Säcken". Die wiederum sei teuer, genauso wie der Versand an die Ausgabestellen, der dementsprechend häufiger vorkomme, erklärt sie im Gespräch mit dem Onlineportal "EM". Einigen Unternehmen, die an den dualen Systemen teilnehmen, stößt die Zweckentfremdung daher negativ auf.

Auch die bereits erwähnten gestiegenen Rohstoffpreise und Energie- sowie Lohnkosten könnten dazu führen, dass Sie künftig einen Obolus für den Gelben Sack bezahlen müssen. Zudem ist auch der Sprit für die Entsorgungsfahrzeuge in den vergangenen Monaten erheblich teurer geworden.

Ein weiterer Punkt, der für die Einführung einer Gebühr sprechen könnte, ist die unzureichende Qualität des Verpackungsmülls im Gelben Sack. Viele Haushalte entsorgen in ihm Gegenstände, die nicht dort hineingehören: von Essensresten über Windeln bis hin zu Haushaltsgegenständen aus Kunststoff. Auch das richtige Trennen – etwa den Aludeckel vom Joghurtbecher vollständig abziehen – ist wichtig, damit die Qualität des Plastikmülls steigt und dieser in der Anlage besser sortiert und verwertet werden kann.

Wie wir schon jetzt für den Gelben Sack zahlen

Die dualen Systeme haben auf die Nachfrage von t-online, ob mit einer Gebühr für den Gelben Sack zu rechnen sei, noch nicht geantwortet. Es ist daher weiterhin unklar, ob der Gelbe Sack künftig lediglich Geld kosten oder sogar vollkommen durch die Gelbe Tonne oder Wertstofftonne ersetzt werden wird.

Fakt ist jedoch, dass Endverbraucher schon heute für ihre Gelben Säcke bezahlen. Und zwar indirekt durch den Kauf von Produkten in Verpackungen aus Kunststoff, Metall, Aluminium oder Verbundstoffen. Denn mit den daraus gewonnenen Einnahmen finanzieren die Hersteller ja die Entsorgung.

Wenn die Kosten für die Produktion und die Entsorgung allerdings weiterhin derart drastisch steigen, könnten diese Mehrausgaben auch über andere Wege an den Endverbraucher weitergegeben werden. Das ist jedoch bisher nur eine Vermutung.

Wie teuer wäre der Gelbe Sack?

Verbraucher haben die Möglichkeit, Gelbe Säcke bei Privathändlern zu kaufen. Pro Mülltüte fallen dafür Kosten zwischen 0,05 und 0,15 Euro an. Dementsprechend hoch könnten auch die Preise sein, wenn für den Gelben Sack künftig Geld gezahlt werden müsste.

Verwendete Quellen
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