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Wohnwelten und Wohnideen


Wohnen
Das ist mein Stil: Wohnwelten und Wohnideen für (fast) jeden Geschmack

Karin Henjes

Aktualisiert am 09.11.2012Lesedauer: 4 Min.
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Lifestyle für den Wohnraum der Zukunft. (Vergrößern des Bildes
Lifestyle für den Wohnraum der Zukunft. (Quelle: Esprit))

Ethno und Vintage, Bauhaus und Belle Epoque, Futurismus und Romantik: Wie in der Fashionwelt gibt es heute auch fürs Einrichten hunderte Stile und Wohnideen, die selbst eingefleischte Trendexperten schwindeln lassen. Noch mehr als in der Damenmode gilt beim Raumstyling aber: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Für das tägliche Wohlbefinden sind zeitlosere Wohnideen meist passender als kurzlebige, starke Reize. Natürlich bleiben die Möbeldesigner und Innenarchitekten ständig in Bewegung. Doch die folgenden vier grundlegenden Wohnwelten haben auch mittelfristig Bestand.

Vielfältiger Landhausstil

Sehr alte kulturelle Wurzeln hat der Landhausstil. Er umfasst rustikale Tische, Betten, Bänke, Hocker, Sofas und Stühle, die je nach Herkunftsregion sanfte oder üppige Rundungen, einfache Schnitzereien, bunte Farbanstriche oder auch folkloristische Malereien aufweisen. Wer sich für den Landhausstil entscheidet, wählt Materialien wie Ast- und Wurzelholz, Eisengeschmiedetes, Leinen, Fell und Terrakotta. Als Muster für Vorhänge, Kissen oder Tischdecken kommen karierte Stoffe und Textilien mit stilisierten Blumen in Frage. Die Farbwelt ist pastellig oder, den Materialien entsprechend, in Natur- und Erdtönen gehalten.

Wie alle maßgeblichen Wohnwelten, kann der Landhausstil zahlreiche Untergruppierungen bieten. So unterscheiden Kenner zum einen nach Regionen zwischen nordischen, mediterranen oder angloamerikanischen Ausprägungen. Zum anderen gibt es aber auch – innerhalb dieser Stile und übergreifend – weitere wichtige Strömungen. Als globaler Trend hat sich unter anderem der "Shabby Chic" durchgesetzt, mit naturweiß bemalten Möbeln und abblätternder Farbe, ausgeblichenen Stoffen und ausdrucksvollen Flohmarktfunden. Im romantischen Landhausstil hingegen finden sich Wohnideen wie geschwungene Eisenmöbel, weiße alte Spitzenwäsche, Rosenstoffe, gerüschte Lampenschirme oder zarte Blumenbilder. Die bäuerliche Geschmacksrichtung umfasst rustikale Holzmöbel, dicke Wollteppiche und karierte Tischdecken.

Klassische Wohnideen

Eine lange Herkunftsgeschichte verzeichnet auch die klassische Wohnwelt. Sie lässt sich in zwei Richtungen unterteilen: in den klassisch-traditionellen und den klassisch-modernen Geschmack. Fans des eleganten traditionellen Wohnens wählen Stil-Polstermöbel und leicht schimmernde Textilien, mit Vorliebe gestreifte oder florale Jacquards. Als Materialien kommen güldenes Messing, blinkender Stahl, ein sorgfältig bearbeitetes, oft lackiertes Holz oder auch Glas zum Einsatz. Die Farbpalette umfasst edle, gedeckte Töne von Bronze und Kupfer bis zu einem vornehmen Schwarz und Weiß.

Beliebter ist inzwischen das klassische Wohnen im modernen Sinn. Für einen klassisch-modernen Raum kombinieren Wohnfreunde klar geformte Polstermöbel und ebensolche Wohn- und Schlafraummöbel, aktuell gerne wieder in dunklerem Holz, aber auch matt oder hochglänzend lackiert. Ornamente findet man im klassisch-modernen Wohnen nur selten – wenn überhaupt, dann auf Sofakissen, Bett- oder Tischwäsche. Was die Farben betrifft, werden meist ruhige und neutrale Töne wie ein dunkles Blau, ein mattes Schwarz, ein vornehmes Grau oder ein wohnliches Weiß gewählt.

Bei aller Klassik ist dieser Wohnstil jedoch durchaus für die farblichen Geschmacksströmungen seiner Zeit offen. Dies beweisen unter anderem die subtilen Farbwelten, welche die Designerin Jette Joop kürzlich für einen namhaften Hersteller entworfen hat. Bei ihr darf die klassisch-moderne Wand ruhig einmal fliederfarben sein – eine gewisse optische Haltbarkeit schafft Joop dadurch, dass sie Hobby-Einrichtern einen Farbfächer dazu liefert, mit dessen Hilfe passend und harmonisierend kombiniert werden kann.

Leben mit Bauhaus und Design 2.0

Wer seine Wohnung gekonnt im Stil des "Bauhaus" einrichten möchte, zieht am besten einen Experten zu Rate. Da kann es dann aber schon einmal passieren, dass dieser Begriff in der Luft zerpflückt wird. Denn das Bauhaus selbst, jene ganzheitliche Kunstschule in Weimar, Dessau und Berlin, existierte ja nur von 1919 bis 1933.

"Was allgemein unter Bauhaus verstanden wird, sind eigentlich die wertbeständigen zeitlosen Designermöbel aus der gesamten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts", weiß Wilfried Lembert, CEO von Minimum Einrichten in Berlin. "Die haben teilweise gar nichts mit dem Bauhaus zu tun". Charakteristisch für diese Einrichtungswelten von Marcel Breuer, Le Corbusier, Thonet oder Charlotte Perriand sind langlebige edle Materialien wie gebogenes Holz, geformtes Stahlrohr, Glas oder stabiles Kernleder. Als vorherrschende Farben gelten Schwarz und Weiß sowie sehr eigenwillige, gedeckte Farbfolgen, wie sie etwa in den Teppichen von Eileen Gray gefunden werden können.

Es gibt auch neue internationale Designer, die mit ihren Entwürfen Wertbeständigkeit anstreben. Dieses Design 2.0 ist von ungewöhnlichen Materialverbindungen und neuen technischen Herstellungsverfahren geprägt. Es weist vorwiegend eckige, facettierte Formen und sorgsam ausgesuchte, modernistische Farben auf. Da auch die Hersteller der lizensierten Bauhaus-Klassiker ihre Farbpaletten aktualisiert haben, können Wohnsinnige die Klassiker der Moderne oft sehr schön mit den neuen Klassikern von Designern wie Konstantin Grcic, Stefan Diez oder Hella Jongerius kombinieren.

Modern-futuristisches Styling

Man möchte es kaum glauben, aber auch das modern-futuristische Wohnen hat längst seine eigene Geschichte. Fließende organische Formen, Kunststoff, poppige Farben, Metall, technisch anmutende Deko-Accessoires und ein Raumschiff- oder Fabrikambiente kennzeichnen diesen exzentrischen Wohnstil, der bis zu Verner Pantons poppigen Möbeln in den 1950er Jahren oder – im deutschen Sprachraum – zur "spherical kitchen" des Designers Luigi Colani von 1968 zurückreicht. Wer sich diesem Style verschreibt, muss allerdings dauerhaft Freude an starken Farben und Künstlichkeit haben – und den Mut, seine Wohnvision auszuleben.

Dieser Mut ist auch allen anderen Einrichtungsliebhabern zu wünschen! Wilfried Lembert, der sich auf seiner Internetseite minimum.de in aktuelle Wohndiskussionen einmischt, plädiert dafür, dass jeder Mensch sein Wohnumfeld so gestaltet wie sein Leben. "Eigentlich ist das Leben ja eine Collage", sinniert der leidenschaftliche Wohnexperte im Telefoninterview. "Jeder Lebensweg sieht anders aus. Das sollte sich auch im Einrichten widerspiegeln. Trauen Sie sich einfach, Ihre ganz persönliche Collage zu gestalten!"

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