SOS-Tipps Erde schimmelt oder wimmelt vor Fliegen: Ursachen und Lösungen

Weiße Flecken auf der Blumenerde und kleine Fliegen im Topf – das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch gesundheitsschädlich sein. Was hilft, um Schimmel und Trauermücken loszuwerden.
Wer Zimmerpflanzen hat, kennt das Problem: Trotz richtiger Pflege breitet sich auf der Erde plötzlich ein weißer Belag aus. Teilweise krabbeln auch kleine Fliegen herum oder steigen beim Gießen in Schwärmen empor. In solchen Fällen sollten Pflanzenliebhaber schnell handeln. Denn Schimmel auf der Blumenerde kann gesundheitsschädlich sein. Und auch die kleinen Fliegen – meist handelt es sich dabei um Trauermücken – sind nicht zu unterschätzen. Ihre Larven schaden den Wurzeln der Pflanzen massiv. Doch die gute Nachricht ist: Mit gezielten Maßnahmen können Sie beide Probleme dauerhaft lösen und Ihre Gesundheit und die Ihrer Pflanzen retten.
Ist es wirklich Schimmel?
Bevor Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen, sollten Sie herausfinden, ob es sich bei der weißen Schicht wirklich um Schimmel handelt. Denn in Regionen mit sehr hartem Leitungswasser können es auch Kalkablagerungen sein. Diese könnten durch das Gießwasser auf die Erde gelangen.
Am besten kratzen Sie mit einem Löffel oder einem Holzstäbchen leicht auf der weißen Ablagerung. Ist sie hart, krümelig und fällt ab, wird es sich um Kalk handeln. Ist sie weich, liegt womöglich ein Schimmelbefall vor.
Schimmelbefall im Blumentopf – das ist jetzt zu tun
In diesem Fall sollten Sie wie folgt vorgehen:
SOS-Tipps: Schimmelbefall im Blumentopf
⊕ Bringen Sie die Pflanze nach draußen.
⊕ Nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf.
⊕ Entfernen Sie die Erde rund um den Wurzelballen gut.
⊕ Reinigen Sie den Pflanztopf gründlich – idealerweise mit einer Essiglösung. Mit einer Bürste schrubben Sie dann die Ablagerungen im Topf ab.
⊕ Setzen Sie die Pflanze mitsamt frischer, qualitativer Blumenerde in den neuen Topf.
⊕ Sind die Wurzeln intakt, können Sie die Pflanze leicht wässern. Sind die Wurzeln bereits sehr feucht, verzichten Sie mehrere Tage auf das Wässern. So können sich die Wurzeln besser von Feuchtigkeitsschäden erholen.
Es ist wichtig, dass Sie die Erde komplett erneuern und die alte, schimmelige Erde entsorgen. Denn der Schimmelpilz hat sich bereits bis tief in die Erde verbreitet, ehe er als weißer Flaum auf der Oberfläche sichtbar wird.
Tipp
Kontrollieren Sie im Laufe der nächsten Tage, ob sich die Schimmelsporen womöglich noch auf anderen Zimmerpflanzen breit gemacht haben. In diesem Fall sollten Sie die Erde ebenfalls zügig austauschen und den Topf reinigen.
Fliegenbefall im Blumentopf – das ist jetzt zu tun
Auch Trauermücken lieben feuchte Blumenerde. Denn sie bietet ihren Eiern und Larven die besten Bedingungen. Und das ist ein Problem: Die Larven fressen sich durch die Wurzeln und schwächen die Pflanze. Erste Maßnahme bei leichtem Befall: Gelbsticker in die Erde stecken. Die klebrigen Tafeln fangen die fliegenden Tiere zuverlässig und verhindern, dass die erwachsenen Tiere noch mehr Eier legen. Eine Schicht Quarzsand auf der Erde verhindert ebenfalls, dass die kleinen, schwarzen Insekten in die Erde krabbeln und dort ihre Eier ablegen.
Bei stärkerem Befall hilft nur eines: die Erde komplett auszutauschen.
Ist Schimmel auf der Blumenerde gefährlich?
Ja. Schimmel schadet sowohl Ihrer Gesundheit als auch Ihrer Pflanzen. Ähnlich wie bei Schimmel an den Wänden. Sie sollten daher möglichst zügig handeln.
Tipp
Geben Sie etwas Zimt auf die Blumenerde. Das Gewürz soll das Einnisten und das Ausbreiten des Schimmelpilzes und auch von Trauermücken unterbinden.
Darum schimmelt günstige Blumenerde schneller
Günstige, qualitativ minderwertige Blumenerde schimmelt besonders schnell. Das liegt an ihrer Zusammensetzung und der Qualität der Inhaltsstoffe. Denn billige Erde besteht meist aus Kompost, Schwarztorf oder minderwertigen Holzfasern. Zwar sind diese Bestandteile alle feuchtigkeitsspeichernd und somit theoretisch gut für die Pflanzen. Doch sie zersetzen sich auch schnell und bieten Schimmelpilzen daher einen idealen Nährboden, um sich zu verbreiten.
Erhalten Sie Antworten aus Tausenden t-online-Artikeln.
Antworten können Fehler enthalten und sind nicht redaktionell geprüft. Bitte keine personenbezogenen Daten eingeben. Mehr Informationen. Bei Nutzung akzeptieren Sie unsere Datenschutzhinweise sowie unsere t-online-Assistent Nutzungsbedingungen.
Hinzu kommt, dass die Bestandteile in sich zusammensacken, sobald sie feucht werden. Durch die fehlenden Hohlräume fehlt es an Sauerstoff – eine Umgebung, die Schimmelpilze gerne mögen. Durch die fehlende Struktur und das hohe Wasserhaltevermögen bleibt die Erde lange feucht. Das ist ein idealer Brutboden für Pilze. Teurere Erden hingegen enthalten Drainagematerialien, die überschüssiges Wasser abführen und die Erde belüften.
Ein weiterer Punkt, der ebenfalls zu erwähnen ist, sind die schlechteren Hygienestandards einiger Hersteller. Muss die Erde möglichst günstig produziert werden, werden wichtige Prozesse wie die Hygienisierung der organischen Bestandteile einfach verkürzt oder weggelassen. Die Folge: Schimmelsporen und Trauermückeneier bleiben in der Erde und können sich dann bei Ihnen zu Hause im Blumentopf ausbreiten.
- mein-schoener-garten.de: "Blumenerde schimmelt: Das hilft gegen Pilzbefall"
- oekotest.de: "Blumenerde von Zimmerpflanzen schimmelt: Diese Tipps können helfen"
- utopia.de: "Blumenerde schimmelt: Dieses Gewürz kann helfen"
- obi.de: "Blumenerde schimmelt – was tun?"