"Freiheitszone" errichten Trump erklärt neue Pläne zur US-Übernahme des Gazastreifens

Bei seiner Reise in die Golfstaaten äußert sich Donald Trump auch zum Gazastreifen. Schon im Februar sorgten seine Pläne für scharfe Kritik.
Inmitten verschärfter israelischer Angriffe im Gazastreifen hat US-Präsident Donald Trump am Donnerstag seine Absicht erklärt, das umkämpfte Gebiet "einzunehmen" und in eine "Freiheitszone" zu verwandeln. "Ich wäre stolz darauf, wenn die USA (den Gazastreifen) bekommen, einnehmen, zu einer Freiheitszone machen", sagte der US-Präsident in Katar und bezeichnete dieses Vorgehen als "sehr gutes Konzept".
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Trump hält sich derzeit für einen mehrtägigen Besuch in der Golfregion auf. Weiter sagte er in Katar, dass das Problem der Hamas "angegangen" werden müsste. Er bezeichnete die Angriffe vom 7. Oktober 2023 als eine der "schlimmsten und grausamsten Attacken" der Weltgeschichte. Man müsse die von den Angriffen betroffenen Menschen in Wohnungen unterbringen, wo sie "sicher sein können".
Baerbock bezeichnete Trumps Pläne als "völkerrechtswidrig"
Schon Anfang Februar hatte Donald Trump Pläne für den Gazastreifen vorgestellt – und damit für internationale Kritik gesorgt. Während eines Staatsbesuchs des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu schlug Trump vor, die Bevölkerung des Gazastreifens in Nachbarländer wie Jordanien oder Ägypten umzusiedeln.
Schon damals brachte Trump die USA als Eigentümer des Gazastreifens ins Spiel. Die damalige Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bezeichnete die Pläne als "völkerrechtswidrig".
Katar übernimmt Vermittlerrolle
Netanjahu soll die Pläne nach Angaben aus Sicherheitskreisen weiterhin unterstützen. Anfang der Woche hatte Israels Regierungschef angekündigt, in den nächsten Tagen "mit voller Kraft" im Gazastreifen vorzugehen. Dies bedeute die "Zerschlagung" der radikalislamischen Hamas, erklärte Netanjahu. Seit Anfang März blockiert Israel die humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungerkatastrophe.
Katar gilt als einer der wichtigsten Geldgeber der Hamas – gleichzeitig unterhält das Emirat auch diplomatische Beziehungen zu Israel und hat sich in den vergangenen Jahren stärker auf die USA zubewegt. Nach den Angriffen des 7. Oktobers hat Katar zeitweise eine Vermittlerrolle übernommen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
- tagesschau.de: "Trumps Gaza-Pläne sorgen weltweit für Kritik"
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