Geld sparen, Lebensmittel retten Kaufland bietet jetzt "Rettertüten" an

Nach publik gewordenen Sicherheitsmängeln setzt Kaufland darauf, sein Image aufzubessern. Seit Mai gibt es Rettertüten, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Kaufland war in der vergangenen Zeit nicht gerade wegen positiver Dinge in den Schlagzeilen. Eine Investigativ-Recherche von "Team Wallraff – Reporter undercover" deckte eklatante Hygienemängel in zahlreichen Kaufland-Filialen auf – von Mäusekot bis zu verschimmelten Lebensmitteln.
Inzwischen setzt das Unternehmen alles daran, das angeknackste Image wieder aufzubessern. So wurden etwa neue Führungskräfte ernannt und man gelobte, die Mängel zu beheben. Und eine neue Einführung könnte nun helfen, wieder mehr Kunden zu gewinnen.
Denn seit Mai bietet Kaufland sogenannte Rettertüten an. Diese enthalten bis zu fünf Kilogramm Obst und Gemüse, das zwar optisch nicht mehr ganz einwandfrei, aber noch gut genießbar ist. Es handelt sich also um Lebensmittel mit beschädigter Verpackung oder die an den Tagen zuvor nicht verkauft wurden. Die Tüten kosten drei Euro und sind in der Obst- und Gemüseabteilung unter dem Hinweis "Ich bin noch gut" zu finden.
Weniger Lebensmittelverschwendung
Die Idee dahinter: Lebensmittel, die andernfalls entsorgt würden, sollen so doch noch Verwendung finden. Kaufland verkauft sein Obst und Gemüse nach eigenen Angaben "grundsätzlich tagesfrisch". Bleiben am Abend Produkte übrig, kommen sie in die Rettertüten für den folgenden Tag, wie es auf der Webseite des Lebensmittelhändlers heißt.
Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Menge der im eigenen Betrieb anfallenden Lebensmittelabfälle bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2018 zu halbieren. Nach eigenen Angaben arbeiten dafür verschiedene Bereiche – etwa Einkauf, Logistik und Filialteams – eng zusammen. Dazu gehören unter anderem bedarfsorientierte Bestellungen, stabilere Transportlösungen wie eine spezielle Klapp-Palette sowie regelmäßige Abgaben von Lebensmitteln an gemeinnützige Organisationen wie die Tafeln.
Der Discounter Lidl, der ebenso wie Kaufland zur Schwarz-Gruppe gehört, bietet schon länger Rettertüten an. Auch hier kostet sie drei Euro und enthält fünf Kilogramm Obst und Gemüse.