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9-Euro-Ticket-Nachfolge: "Ich bin für eine ÖPNV-Gebühr"


"Ähnlich dem Rundfunkbeitrag"
9-Euro-Ticket-Nachfolge: "Ich bin für eine ÖPNV-Gebühr"

Von Mario Thieme

Aktualisiert am 02.09.2022Lesedauer: 3 Min.
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In einem Münchener U-Bahnhof: Ein Mann verabschiedet sich vom 9-Euro-Ticket.Vergrößern des Bildes
Ein Mann verabschiedet sich in einem Münchener U-Bahnhof vom 9-Euro-Ticket. (Quelle: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)

Am Mittwoch ist das 9-Euro-Ticket zum letzten Mal gültig. Die Frage, ob es verlängert werden sollte, sorgt bei t-online-Lesern für Diskussionen.

Ab September ist das 9-Euro-Ticket Geschichte. Dass es nicht nur ein einmaliges Sommermärchen gewesen sein soll, wünschen sich viele. Politisch diskutiert werden nun Anschlusstickets in Höhe von 29, 49 oder 69 Euro pro Monat. Doch für nur 9 Euro wird der ÖPNV wohl nicht mehr zu nutzen sein.

Eine Mehrheit der t-online-Leser, die sich auf unseren Leseraufruf gemeldet haben, bedauert das Auslaufen des billigen Fahrscheins. Mehr als zwei Drittel sprechen sich laut unserer Umfrage für eine Verlängerung aus. Knapp ein Drittel kann jedoch darauf verzichten.

"Habe sogar mein Auto abgeschafft"

"Das 9-Euro-Ticket war die beste Idee", findet t-online-Leserin Sabine Treyz. "Ich bin Alleinverdienerin, habe sogar mein Auto abgeschafft. Ich nutze jeden Tag die Öffentlichen. Über eine Verlängerung würde ich mich persönlich sehr freuen", schreibt sie.

"Bei diesem Chaos ist das 9-Euro-Ticket abzulehnen"

t-online-Leserin Evelin Henkel entgegnet: "Bei diesem Chaos bei der Bahn – überfüllte Züge, keine ausreichenden Möglichkeiten für die Fahrradmitnahme – ist das 9-Euro-Ticket abzulehnen. Die Bahn sollte erst einmal das Schienennetz ordentlich pflegen und das rollende Material entsprechend intakt halten beziehungsweise modernisieren", findet sie.

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"In jeder Hinsicht positiv zu bewerten"

"Was wir in den letzten drei Monaten erlebt haben, war letztlich nur ein anfänglicher Rausch", vermutet t-online-Leser Norbert Wallner.

"Würde das einfach so weitergeführt, würde sich das bald normalisieren. Finanziell profitiert haben davon in erster Linie Pendler, die sowieso nicht zur einkommensstärksten Gruppe zählen, also die richtige Zielgruppe. Offensichtlich hat es auch sehr viele Autofahrer auf die Schiene gezogen, was man ja erreichen wollte. Es ist also in jeder Hinsicht positiv zu bewerten."

"Der Bund kann nicht alles fördern"

t-online-Leser Michael Richter meint: "Das Ticket sollte in dieser Form nicht verlängert werden. Ein bundesweites Ticket ist wünschenswert, aber es sollte kostendeckend sein – 69 Euro pro Monat und eine jährliche Preisanpassung in Höhe der Inflationsrate. Nebenbei kann man ein Sozialticket für Bezieher von Transferleistungen einführen – zum halben Preis", so sein Vorschlag.

"Der Bund kann definitiv nicht alles fördern. Zudem ist ein höherer Preis auch Anreiz, das Ticket möglichst oft zu nutzen. Bei nur neun Euro fehlt dieser", glaubt Michael Richter.

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"Die Regierung muss jetzt schleunigst handeln"

"Wenn es hier nicht schleunigst eine Nachfolgelösung gibt, dann begibt sich die jetzige Regierung in eine prekäre Lage", wittert t-online-Leser Stefan Eilbert. "Ich gehöre zu den Personen, die in naher Zukunft echte Liquiditätsprobleme bekommen", sagt er.

Er denke nicht nur an sich, sondern ist davon überzeugt, dass das viele Menschen betreffe. "Deshalb: Die Regierung muss jetzt schleunigst handeln, sonst wird es zappenduster. Wir haben nicht nur wohlhabende Menschen in dieser Republik. Und wenn die Regierung sich aus dem 9-Euro-Ticket so einfach rausschleicht, ist die Hölle los."

"Der ÖPNV muss kosten, was er wert ist"

"Ein klares Nein zum 9-Euro-Ticket oder jeglichen Nachfolgevorschlägen, die nicht wesentlich teurer sind", äußert t-online-Leser Philip Dörr. "Die Konditionen waren objektiv ein Witz, sie dienten nur zur temporären Entlastung und dabei muss es auch bleiben. Es war von vornherein eine ziemlich sinnlose Idee."

Der Besitzer einer Bahncard 100 führt fort: "Natürlich sollten Tarifstrukturen entkompliziert werden. Auf dass man keine Waben nachrechnen muss und für jede Strecke auch in benachbarte Verbundgebiete unkompliziert ein Ticket bekommt. Aber der ÖPNV muss trotzdem kosten, was er wert ist. Dazu gehört auch eine Differenzierung, wo und wie weit man fährt."

Ebenso wie Evelin Henkel findet Philip Dörr es viel wichtiger, dass das seiner Beobachtung nach marode Schienennetz saniert wird. "Alles andere ist nicht nachhaltig. Die 2,5 Milliarden Euro wären dort so viel besser angelegt gewesen."

Die Zustände in den Zügen und an den Bahnhöfen empfand unser Leser als "gruselig". "Als Fernreisender war es unzumutbar, bei Anschlussverlust eines Fernzuges in den nächsten Regionalzug zu steigen. Selbst ohne Corona würde ich mich nicht in einen rollenden Viehstall pressen wollen."

"Ich bin für eine ÖPNV-Gebühr – ähnlich dem Rundfunkbeitrag"

Einen außergewöhnlichen Vorschlag liefert t-online-Leser Thomas Werz: "Ich bin für eine Gebühr, die jeder Bundesbürger monatlich zahlen muss, unabhängig davon, ob er den ÖPNV nutzt oder nicht – ähnlich dem Rundfunkbeitrag."

Er könne sich vorstellen, dass die Gebühr monatlich 10 Euro beträgt und der Personalausweis als Fahrschein diene. Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft müssten seiner Vorstellung nach ein 10-Euro-Monatsticket erwerben. "Ich bin übrigens kein Bahnfahrer, würde das Auto aber bestimmt mal stehenlassen", stellt Thomas Werz in Aussicht.

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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