Eispreise: Wie setzt sich der Preis für eine Kugel Eis zusammen?

Eine Kugel Eis ist in diesem Jahr teurer als je zuvor. Das verärgert viele Verbraucher. Sind die Preise gerechtfertigt? So setzen sie sich zusammen.

Eis gehört zum Sommer dazu wie Grillen oder ein Ausflug zum Badesee. Doch in diesem Jahr muss man mitunter tief ins Portemonnaie greifen, wenn man sich die kühle Leckerei leisten will. Denn die Preise für Speiseeis sind stark gestiegen. Für Familien mit Kindern kann der Trip zur Eisdiele teuer werden.

Doch warum sind die Preise für Eis so hoch? Hängen die Preissteigerungen mit den hohen Energiekosten zusammen? Die Union der italienischen Speiseeishersteller (Uniteis) erklärt, wie sich die Kosten zusammensetzen.

Preis für Kugel Eis "keine willkürliche Entscheidung"

Uniteis ist der Verband der italienischen Gelatieri in Deutschland und ist mit rund 1.000 Mitgliedern und 2.200 Eisdielen in ganz Deutschland vertreten. Dem Verein zufolge sei der Preis für eine Kugel Eis "keine willkürliche Entscheidung, die jeder Inhaber einer Eisdiele urplötzlich trifft".

So errechne sich der Preis aus den Betriebskosten, die bereits zu Beginn der Saison kalkuliert werden. Dort fließen diverse Faktoren wie Miete, Strom, Versicherungen und Personal ein. Das heißt auch, dass sich die Preise für eine Kugel je nach Region unterscheiden können. Eine Eisdiele im Zentrum Münchens kostet mehr an Miete als eine in einer Kleinstadt auf dem Land.

Auch die erhöhten Energiepreise wirken sich auf die Eisbranche aus. Uniteis weist auf die hohen Stromrechnungen von Eisdielen hin, die Eismaschinen und komplexe Kühlsysteme betreiben. Durch die Inflation seien zudem die Einkaufspreise gestiegen. Dem Verein zufolge seien frische und regionale Zutaten wichtig für gutes Eis. Je höher die Qualität der Zutaten, "desto besser schmeckt das Eis, es ist aber auch zwangsläufig teurer."

Deutsche Eispreise im Vergleich zu anderen Ländern gering

Zu diesen Kosten kommen laut Uniteis auch noch weitere – etwa Werbekosten oder Steuern. Ein Problem sei dem Verein zufolge auch der Fachkräftemangel, der "zu reduzierten Öffnungszeiten zwingt und so die Einnahmen einschränkt."

All diese Faktoren beeinflussen den Eis-Preis – und sind dafür verantwortlich, dass die kalte Köstlichkeit auch teurer wird. Versuchen Eisdielen trotzdem, den Preis den Kunden zuliebe niedrig zu halten, sei die Marge zu dünn und reiche möglicherweise nicht, um die Kosten zu decken.

Trotzdem der gestiegenen Preise gelte in Deutschland noch immer das "beste Preis-Leistungs-Verhältnis" für Speiseeis, so Uniteis. In Urlaubsländern wie Italien oder Spanien zahle man für eine Kugel zwischen 3 und 4,50 Euro.