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Biologie: Forscher entdecken ein neues Virus im Marianengraben


Im Marianengraben
Forscher finden neue Virusart in 8.900 Metern Tiefe

Von t-online, lhe

Aktualisiert am 28.09.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 91568691Vergrößern des BildesDie Unterwasserwelt des Marianengrabens: Hier fanden Wissenschaftler eine neue Virenart. (Quelle: via www.imago-images.de)
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Der Marianengraben beherbergt den tiefsten Punkt der Erde – und offenbar auch eine Virenart, die Forscher nun entdeckten.

Unsere Weltmeere sind sehr wenig erforscht, vor allem die tiefen Regionen. Deshalb entdecken Forscherinnen und Forscher dort immer wieder neue Arten, die den teilweise widrigen und lebensfeindlichen Umständen trotzen können.

So auch jetzt. Am tiefsten Punkt der Erde – dem Marianengraben im westlichen Pazifischen Ozean – haben Wissenschaftler ein neuartiges Virus gefunden. In 8.900 Metern Tiefe entdeckte ein Forschungsteam um Min Wang, Marine-Mikrobiologin an der Ocean University of China in Qingdao, die Bakteriophage.

Neu entdeckte Viren befallen Bakterien

Bakteriophagen sind Viren, die ausschließlich Bakterien befallen und sich in ihnen vermehren. Wie Wang im Fachblatt "Microbiology Spectrum" erklärt, ist es die "tiefste uns bislang bekannte Phage, die in den Ozeanen dieser Welt isoliert werden konnte".

Tatsächlich zählen Bakteriophagen zu den am häufigsten vorkommenden Lebensformen auf dem Planeten. In derartigen Tiefen konnte man sie bislang allerdings nicht nachweisen. Die Bakteriophage mit dem Namen "vB_HmeY_H4907" bildet zudem eine neue Virusfamilie der Tiefsee – die "Suviridae".

Dass die Bakteriophagen in der Tiefe des Marianengrabens (Maximaltiefe: 10.994 Meter unter dem Meeresspiegel) überleben können, ist für die Wissenschaftler nicht überraschend: "Wo immer Leben ist, kann man auch davon ausgehen, dass Regulatoren am Werk sind. In diesem Fall Viren."

Bakteriophagen sind keine Gefahr für Menschen

Dem Menschen können die Phagen nicht gefährlich werden. Sie befallen ausschließlich salzliebende Tiefseebakterien namens "Halomonadaceae", in denen sie sich vermehren, ohne den Wirt zu töten. Die Forschenden vermuten, dass sie in den Ozeanen der Welt weit verbreitet sind.

Außerdem spielen sie wohl eine entscheidende Rolle im Ökosystem der Meere. Durch die Bakteriophagen werden biogeochemische Kreisläufe in Gang gesetzt, zudem gleichen sie den Stoffwechsel ihrer Wirtszellen, also der von ihnen befallenen Bakterien, aus.

Von ihrer Entdeckung erhoffen sich die Wissenschaftler, mehr über die Überlebensstrategien von Bakterien in einer solch lebensfeindlichen Umgebung zu erfahren.

Verwendete Quellen
  • journals.asm.org: "Identification and genomic analysis of temperate Halomonas bacteriophage vB_HmeY_H4907 from the surface sediment of the Mariana Trench at a depth of 8,900 m" (auf Englisch)
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