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In Las Vegas sind Cocktail-Roboter im Einsatz


In Las Vegas im Einsatz
Sind Cocktail-Roboter die besseren Barkeeper?

Von afp
28.09.2017Lesedauer: 2 Min.
Mixen bald nur noch Roboter die Drinks?Vergrößern des BildesMixen bald nur noch Roboter die Drinks? (Quelle: Symbolbild/Michael Zehender/dpa-bilder)
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Jede Bewegung sitzt: Tipsy streckt den Arm, um den Shaker mit Eiswürfeln zu füllen, dann reckt er ihn zur Decke, wo die Flaschen mit Dutzenden Spirituosen und Sirups kopfüber hängen. Anschließend wird geschüttelt oder gerührt, bis Tipsy schließlich den perfekten Cocktail in einen Plastikbecher kippt – ohne zu kleckern.

Diesen Vorteil haben Roboter

Fasziniert schauen die Gäste in der Bar in Las Vegas zu. Denn Tipsy ist kein gewöhnlicher Barmann, sondern ein Roboter. "Roboter sind schneller und praktischer", sagt John Woodall, ein Tourist aus Tennessee, während er auf seinen Drink wartet. "Man kann sogar Extras hinzufügen, das ist wirklich cool." Auch Mauricio Letona aus Las Vegas ist begeistert: "Das ist die Zukunft!" Auf einem Tabletcomputer geben die Gäste ihre Bestellungen auf, serviert werden die Cocktails dann aber von Kellnerinnen aus Fleisch und Blut.

Rino Armeni, dem Besitzer des Lokals, geht es nicht darum, durch Tipsy Personal einzusparen. Der automatische Barkeeper sei in erster Linie eine Attraktion. "Die Roboter sind die Entertainer, aber wegen euch werden die Leute wiederkommen", habe er seinen Angestellten bei der Eröffnung erklärt, erzählt Armeni. "Ich will nicht, dass die menschliche Seite verloren geht."

Ist der Berufsstand der Barkeeper in Gefahr?

Andere Gastronomen betrachten Roboter durchaus als Chance, Personalkosten einzusparen. Es gibt inzwischen Pizzaautomaten und in Tokio verkaufen Maschinen Alkohol in den Straßen. Statt Roboter lässt Anthony Pallino in seinem Restaurant "L.I. Pour House Bar and Grill" auf Long Island die Gäste selbst Hand anlegen: Sie müssen sich ihr Bier selbst zapfen und an einem Terminal ohne Kassiererin bezahlen. "Wo man an einem normalen Abend fünf oder sechs Kellner gebraucht hätte, sind es jetzt nur noch vier", sagt Pallino. Auf diese Weise spare er jedes Jahr tausende Dollar.

Auch wenn Roboter inzwischen Drinks mixen können, fürchtet Michael Dyer, emeritierter Professor für Computerwissenschaften an der Universität von Kalifornien in Los Angeles, nicht um den Berufsstand der Barkeeper. "Barmänner haben viele Aufgaben: sie reden mit den Gästen, entscheiden, wann sie nichts mehr zu trinken bekommen, kassieren und geben das Wechselgeld zurück", sagt er. Roboter könnten nur wenige dieser Aufgaben genauso gut wie Menschen erledigen.

Ganz abgesehen von den technischen Möglichkeiten stelle sich die Frage, ob die Gäste von Robotern bedient werden wollten, sagt Richard Korf, ebenfalls Professor an der Universität in Los Angeles. Er sieht die Zukunft von Barrobotern an Orten wie Konzerthallen, wo es darum geht, in der kurzen Pause schnell an sein Getränk zu kommen. Nicht aber in der Kneipe ums Eck: "Ein großer Teil des Vergnügens, in eine Bar zu gehen, besteht doch darin, mit dem attraktiven Barmann zu plaudern."

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