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Womit wird 2019 angestoßen?: Die beliebtesten Coctails heute und gestern


Womit wird 2019 angestoßen?
Die beliebtesten Coctails heute und gestern

Von dpa
Aktualisiert am 01.10.2018Lesedauer: 4 Min.
Gin Tonic ist in Deutschland ein beliebtes Mixgetränk.Vergrößern des BildesGin Tonic ist in Deutschland ein beliebtes Mixgetränk. Bleibt das so? (Quelle: Jens Kalaene./dpa)
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Berlin (dpa) - Bitter und erfrischend: An den Tresen der Republik
dominiert schon seit einiger Zeit der Longdrink Gin Tonic. Wenn es um
In-Getränke geht, weiß das Magazin für Barkultur, "Mixology" , in
Berlin Bescheid.

Anfang Oktober (7.10.) verleiht das Fachmagazin
wieder seine in der Branche begehrten "Mixology Bar Awards", bereits
für 2019, also für das kommende Jahr. Man ist seiner Zeit voraus.

Welcher Drink führt den Trend an?

"Der Peak bei Gin und Gin Tonic scheint mir noch nicht erreicht",
sagt Helmut Adam, der seit mehr als 15 Jahren Herausgeber des
Magazins ist. Der 44-Jährige arbeitete einst jahrelang als Barkeeper
und Manager in Cocktailbars in Wien, London, Zürich und Berlin.

Er sagt, Wodka sei nicht mehr so im Fokus. "Aber auch da gibt es
Neuheiten und Experimente, zum Beispiel Dinkel-Wodka oder
Roggen-Wodka." Und sonst? "Rum war früher eine Cocktailspirituose,
erlebt jetzt aber ein Comeback als purer Drink, wird sozusagen zum
neuen Whisky."

Experimentierfreude beim Bier

Insgesamt seien die Deutschen in den vergangenen Jahren viel
experimentierfreudiger geworden, nicht zuletzt ja auch beim Bier.
"Craft Beer und die Kreativbierbewegung stimulieren die Branche."
Zuwächse gebe es bei allen möglichen Sorten, etwa den besonders
gehopften Bieren wie Pale Ale und auch bei alkoholfreien Sorten.
"Außerdem wurden alle Radlervarianten aufgestockt."

Seit wann schlürfen die Deutschen gerne Coctails?

Experten wie Helmut Adam wissen: Jede Zeit hat ihre Getränke. So
richtig angesagt wurde das Cocktail-Trinken in Deutschland erst in
den 90er Jahren. Zunächst waren es vor allem tropisch anmutende
Kreationen wie Caipirinha, Mai Tai, Mojito und Long Island Icetea.
Zudem breiteten sich - im Rave-Zeitalter - Energy-Drinks aus, vor
allem Red Bull, oft auch mit Wodka. Von den 90ern in die frühen
Nullerjahre schwappte - auch wegen der weltweit erfolgreichen Serie
"Sex and the City" - der Cranberry-Wodka-Cocktail Cosmopolitan
hinüber.

Bis zu den 90ern war Deutschland nicht immer ganz auf der Höhe der
Zeit - global gesehen. Die wilden 70er, das war hierzulande noch eher
die Zeit von Bowle und Kalter Ente. In den grellen 80er Jahren trank
man gern bunte Drinks wie Grüne Witwe aus O-Saft und Blue Curacao.
Viele nippten immerhin chic am Champagner-Cocktail Kir Royal.

Moscow Mule, Hugo und Co

Am Ende der 90er, um die Jahrtausendwende, sprach alle Welt plötzlich
über die süßen Spiritousen-Mischgetränke Alkopops, die dann nach
Einführung einer Sondersteuer recht schnell wieder untergingen.

Es folgten Trendgetränke wie der scharfe Moscow Mule mit Ginger Beer
(Ingwerlimo), gern aus der Kupfertasse, und der Whisky-Wermut-Drink
Manhattan. Vor etwa zehn Jahren verbreitete sich auch der Hugo,
bestehend aus Prosecco, Holunderblütensirup, Minze und Mineralwasser.
Er war schon eine Art Gegenentwurf zum altbekannten Aperol Spritz,
den Anfang der Zehnerjahre plötzlich ganz viele in Mitteleuropa
tranken. Mit dieser Übernahme aus Italien war der deutschsprachige
Raum im Vergleich zu den sonst meist schnelleren USA Trendsetter. In
Amerika wird der rosa Spritz erst seit kurzem gepuscht, mit einiger
Verspätung und großen Werbe-Etats.

Die Vielfalt des Gin Tonic

In den vergangenen Jahren hat sich in Deutschland der Gin-Boom
entwickelt, mit vielen neuen Sorten und spezialisierten Bars. Gin
Tonic scheint wirklich in aller Munde zu sein. Im Mai hatte sogar der
Discounter Lidl eine "Gin des Lebens"-Woche mit besonderen Sorten des
Wacholderschnapses und der Bitterlimonade im Angebot.

Wie die Marktforscher von GfK in Nürnberg auf Nachfrage sagen, werden
schon seit einiger Zeit bei Deutschlands Haushalten Bittergetränke
populärer. Der Gin-Tonic-Trend schwappt also von der Gastronomie ins
Zuhause. 2017 habe fast ein Drittel aller Haushalte (29 Prozent)
mindestens einmal ein Bittergetränk gekauft. Das liege deutlich über
den Vorjahren. Der Trend setze sich 2018 und wohl auch 2019 fort.

Variationen bei Tonic-Wassern sind außerdem angesagt. Die Marke
Thomas Henry zum Beispiel hat jetzt mit "Coffee Tonic" die hippen
Getränke Cold-Brew-Kaffee und Tonic-Water in einer Flasche
zusammengebracht.

Getränke mit Likör und Wermut

Neben dem Gin-Tonic-Trend beobachtet der frühere Bartender Adam auch
den Likör-Boom und eine neue Liebe zum Wermut, also dem mit Gewürzen
und Kräutern aromatisierten Wein. Im klassischen, von James Bond
geliebten Dry Martini Cocktail war Wermut schon immer ein
Sparring-Partner des Gins. Neu sei nun aber, dass Wermut-Tonic als
Aperitif angeboten werde - auch in Mittelklasse-Restaurants. Außerdem
wird der Gin-Wermut-Campari-Aperitif Negroni immer beliebter.

"Bitter und Kräuterliköre sind angesagt, weil sie eine gewisse
Leichtigkeit vermitteln", sagt Mixologe Adam. Womit auch ein
Langzeittrend umrissen wäre - nämlich zu weniger Zucker und vor allem
leichteren Drinks mit weniger oder womöglich gar keinem Alkohol mehr.

Her mit dem Mocktail

Scherzhaft werden Cocktails ohne Alkohol "Mocktail" genannt, was ein
Kofferwort aus Cocktail und dem englischen Wort mock ist
(Fälschung/Nachahmung).

Auch Gin Tonic wird womöglich bald öfter ohne Alkohol getrunken. Im
Gin-Boom hat zumindest die Marke Siegfried Rheinland Dry Gin eine
alkoholfreie Version auf den Markt gebracht: das kalorienarme
Kräuterwasser zum Mixen heißt "Wonderleaf" .

Der größte Trend ist also vielleicht das Trinken ohne Umdrehung. Die
Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke in Berlin betont, dass
es noch nie soviel Abwechslung gegeben habe wie heute. Niemand könne
verlässlich sagen, wie viele Limonaden, Schorlen und aromatisierte
Wässer es zurzeit am Markt gebe.

Die Marktforscher von GfK wissen immerhin, dass bei Colas und
Limonaden eine Nachfrageverschiebung hin zu zuckerfreien Produkten zu
beobachten sei: Zeroprodukte bei den Süßgetränken haben demnach in
den vergangenen fünf Jahren etwa fünf Prozent Marktanteil erreicht.

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