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Ist alkoholfreier Wein wirklich alkoholfrei?


Die Antwort überrascht
Ist alkoholfreier Wein wirklich alkoholfrei?

Von t-online, jb

Aktualisiert am 11.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann schenkt Wein in ein GlasVergrößern des BildesKräftig eingeschenkt ohne Angst vor dem Kater: Alkoholfreier Wein eignet sich für Personen, die noch mit dem Auto fahren müssen. (Quelle: Carmen Jaspersen/dpa/Archivbild/dpa)
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"Wein ohne Alkohol? Da kann man doch gleich Traubensaft trinken", so lautet das Vorurteil gegenüber alkoholfreiem Wein. Aber stimmt das auch?

Wer aus bestimmten Gründen beim Anstoßen nicht zu alkoholhaltigen Getränken greifen möchten, wählt oftmals eine Alternative wie alkoholfreien Sekt, Wein oder Bier. Doch steckt in den "alkoholfreien" Produkten wirklich kein Alkohol? Oder haben sie doch noch ein gewisses Volumenprozent?

Wie wird alkoholfreier Wein hergestellt?

Für die Herstellung von alkoholfreiem Wein wird trockener, vergorener Wein verwendet, der bis zu 14 Volumenprozent Alkohol enthalten kann. Er bildet die Basis, auch Grundwein genannt, des alkoholfreien Weins.

Um dem Getränk den Alkohol zu entziehen, wird es unter Vakuum gesetzt und leicht erwärmt. Das sorgt dafür, dass der Alkohol schon ab einer Temperatur von etwa 30 Grad Celsius verdampft. Die Prozedur dauert so lange, bis nur noch maximal 0,5 Volumenprozent Restalkohol in der Flüssigkeit enthalten ist. Das Verfahren wird auch Vakuumverdampfung genannt und gilt als besonders schonend und "Aroma bewahrend".

Es gibt noch weitere Methoden, den Alkohol aus dem Wein zu ziehen, beispielsweise die Osmose oder die Adsorption. Einfach erklärt, wird bei der Osmose die Flüssigkeit durch feine Membranen gefiltert, an denen der Alkohol hängen bleibt. Bei der Adsorption werden in das Getränk Stoffe gegeben (beispielsweise Kohle), die der Flüssigkeit den Alkohol entziehen.

Ist alkoholfreier Wein wirklich alkoholfrei?

Nein. Er kann bis zu 0,5 Volumenprozent enthalten. Das ist die Höchstmenge, die das Lebensmittelrecht für als "alkoholfrei" gekennzeichnete Getränke ausgesprochen hat. Ob der alkoholfreie Wein nun genau 0,5 Volumenprozent oder weniger Restalkohol hat, ist von Hersteller zu Hersteller verschieden.

Info

Einige Getränke, wie beispielsweise Obstsäfte, enthalten von Natur aus Alkohol. Ihr Alkoholgehalt kann bei bis zu 1,2 Volumenprozent liegen, ohne dass der Hersteller den Wert explizit auf der Packung angeben muss. Zu den alkoholhaltigen Fruchtsäften zählt beispielsweise Apfelsaft. Welche Lebensmittel noch unerwartet Alkohol enthalten, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

Warum schmeckt alkoholfreier Wein dann wie normaler Wein?

Da die ersten Herstellungsschritte bei alkoholhaltigem und alkoholfreiem Wein dieselben sind, schmecken sie auch relativ ähnlich. Sie haben nahezu dieselben Zutaten, nur einen unterschiedlichen Alkoholgehalt. Aber Achtung: Alkoholfreier Wein enthält noch ein wenig Restalkohol. Und auch dieser sorgt dafür, dass alkoholfreier Wein sehr wie normaler Wein schmeckt.

Wein, der 0,0 Volumenprozent hat, wird teilweise mit Aromen oder Zucker versetzt, um den Weingeschmack zu simulieren.

Warum schmeckt alkoholfreier Wein nicht wie Traubensaft?

Traubensaft und alkoholfreier Wein sind zwei unterschiedliche Getränke. Zwar wird Wein auch aus Trauben oder Traubenmost hergestellt, doch bei Wein findet noch die alkoholische Gärung statt, die für den typischen Geschmack sorgt.

Bei alkoholfreiem Wein wird nach der Vergärung der Alkohol dann wieder entzogen.

Und im Gegensatz zu Traubensaft enthält alkoholfreier Wein oft noch Restalkohol, der ebenfalls für den typischen Weingeschmack sorgt.

Was ist "Low Alcohol"-Wein?

Bei "Low Alcohol"-Wein liegt der Alkoholgehalt bei etwa acht Volumenprozent. Trotz des –im Vergleich zu normalem Wein – geringeren Alkoholgehaltes, wird er ähnlich wie dieser hergestellt. Der Unterschied ist jedoch, dass der Gärungsprozess zu einem bestimmten Zeitpunkt unterbrochen wird, damit der Alkoholgehalt den gewünschten Wert nicht überschreitet. "Low Alcohol"-Wein wird demnach kein Alkohol entzogen.

Verwendete Quellen
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