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Streitpunkt Medienkonsum: Handy-Regeln sollten für alle gelten


Medienkonsum
Auch Eltern sollten sich an Handy-Regeln halten

Von dpa-tmn
21.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Medienkonsum: Eltern, sie selbst dauernd am Monitor kleben, sind schlechte Vorbilder für Kinder.Vergrößern des BildesEltern, sie selbst dauernd am Monitor kleben, sind schlechte Vorbilder für Kinder. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Kinder sollen nicht zu viel Zeit vor dem Computer verbringen und nicht ständig auf ihr Handy fixiert sein. Schön und gut – aber wie halten es die Eltern? Wenn Mama sofort auf jede WhatsApp reagiert und Papa selbst stundenlang im Internet surft, verpuffen die Regeln zum Medienkonsum. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.

Eltern entgeht oft, dass ihre Sprösslinge genau mitbekommen, wie oft sie selbst aufs Smartphone starren, im Internet surfen, am Computer arbeiten oder telefonieren. Nach einer Umfrage des Online-Lernspezialisten Scoyo und des Kindermagazins "Zeit Leo" stört es 68 Prozent der Kinder, wenn Mutter oder Vater in ihrer Gegenwart mit dem Handy oder Computer beschäftigt sind.

Bedenklich wird das, wenn Eltern im Multi-Tasking-Rausch die Alltagsorganisation oder Kommunikation mit Freunden "nebenbei" abwickeln wollen, während die Kinder dabei sind. Die Stadt Frankfurt startete sogar eine Plakatkampagne gegen "Handyeltern". Zum einen sollten Eltern bewusst Zeit mit ihren Kindern verbringen und Wert darauf legen, dass das Smartphone nicht dazwischenfunkt. Zum anderen sind Eltern bei der Mediennutzung als Vorbilder gefordert.

Vernünftigen Umgang mit dem Handy vorleben

37 Prozent der Kinder zwischen sechs und 14 Jahren nervt es, wenn Zeitlimits für die Nutzung von Handy, Computer und Co. nur für sie gelten. Dagegen steigt die Akzeptanz auf 89 Prozent, wenn sich auch die Eltern an Absprachen innerhalb der Familie halten.

Medienpädagogen und Erziehungswissenschaftler Norbert Neuß von der Justus-Liebig-Universität Gießen überrascht das Ergebnis nicht: "Regeln im Umgang mit Medien haben nur dann Sinn, wenn auch Eltern sich daran halten. Gibt es zum Beispiel eine Verabredung, dass Smartphones während der Mahlzeiten tabu sind, muss das selbstverständlich auch für die Erwachsenen gelten."

Der Medienpädagoge nennt Richtwerte für die tägliche Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen:

  • Vorschulkinder: maximal eine Stunde Medienzeit – das gilt für Fernsehen, Computer, Tablet und Co. zusammen.
  • Grundschulkinder: maximal zwei Stunden
  • Jugendliche: maximal drei Stunden.

Allerdings gibt Neuß zu bedenken: Mit zunehmendem Alter der Kinder müssten Eltern ihnen eine gewisse Selbständigkeit bei der Nutzung elektronischer Medien zugestehen.

Wie Schüler digitale Medien sinnvoll für die Schule nutzen

Ein Streitpunkt in vielen Familien ist, in welchem Ausmaß Schüler das Smartphone oder den Computer für Schulaufgaben nutzen. 40 Prozent der 14-Jährigen ärgert es, dass Eltern dies nicht nachvollziehen können. Neuß differenziert dabei zwischen nützlicher Lernsoftware wie Vokalbeltrainern und "stundenlangem Starren auf das Gerät", bis ein Klassenkamerad den erhofften Lösungsansatz schickt.

Experten der Initiative "Schau hin" weisen darauf hin, dass jüngere Schüler das Suchen und Recherchieren im Netz erst noch lernen müssen. Eltern sollten die Online-Suche deshalb gemeinsam mit ihren Kindern trainieren. Kinder im Grundschulalter sollten am besten mit speziellen Kindersuchmaschinen und -seiten arbeiten. Dort bekämen sie kindgerechte Informationen angeboten.

Suchen ältere Kinder und Jugendliche mit normalen Suchmaschinen, richten die Eltern am besten einen Jugendschutzfilter ein. Wichtig ist auch, dass sie dem Kind erklären, dass es ein Urheberrecht gibt, damit es nicht auf die Idee kommt, ganze Textpassagen zu kopieren und zu übernehmen.

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