Bei einem Waldspaziergang auf einen Wolf zu treffen, ist unwahrscheinlich – und kein Grund für Hysterie. Wenn Sie die allgemeinen Grundregeln für den Umgang mit Wildtieren beachten, überstehen Sie das Treffen unbeschadet.
Richtiges Verhalten bei einer Wolfsbegegnung
Falls Sie bei einem Waldspaziergang auf einen Wolf treffen, sollten Sie das Tier ruhig beobachten, es nicht bedrängen – und sich langsam zurückziehen. Das bedeutet konkret:
- Respektvoll Abstand halten
- Nicht hinterherlaufen
- Nicht füttern
- Jungtiere keinesfalls anfassen
Neue Maßnahme
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Gegenüber Wildschweinen zum Beispiel sind dieselben Verhaltensgrundsätze zu beachten. Die Tiere leben fast überall in den Wäldern. Von Wildschweinen gehe durch ihre Wehrhaftigkeit und große Anzahl schon allein statistisch gesehen eine größere Gefahr aus als vom Wolf, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Der Wald werde durch die Rückkehr des Wolfes nicht gefährlicher.
Reaktion im Notfall: Laut rufen oder klatschen
Gesunde Wölfe, die man nicht provoziert oder anfüttert, stellen für den Menschen laut NABU in der Regel keine Gefahr dar, denn sie haben an Menschen kein Interesse. Sie ziehen sich im Normalfall zurück, wenn sie auf Menschen treffen. Dafür sollte man ihnen bei einer Begegnung genug Raum lassen.
Wer sich unwohl fühlt, kann sich aufrichten und großmachen. Mit lautem Rufen und Klatschen lassen sich die Tiere verscheuchen. Seitdem die Tiere im Jahr 2000 wieder in Deutschland heimisch geworden sind, habe es laut NABU keine Situation gegeben, bei der freilebende Wölfe aggressiv gegenüber Menschen waren.
Begegnung mit einem Wolf melden
Wenn Sie einen Wolf beobachtet haben, sollten Sie das melden. Das hilft den Behörden bei der Dokumentation. Im Idealfall haben Sie sogar ein Foto von dem Tier aus der Distanz gemacht.
Die zuständigen Ansprechpartner für das Wolfsmanagement in den Bundesländern sind im Internet unter www.dbb-wolf.de aufgelistet und sammeln Hinweise auf Wölfe.
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So viele Wölfe sind in Deutschland unterwegs
Doch nur die wenigsten Menschen dürften Wölfe in der Natur sichten, denn die Wahrscheinlichkeit ist auch in Wolfsregionen sehr gering. Nach Angaben der Naturschützer gibt es deutschlandweit 73 Wolfsrudel, fünf Paare und zehn territoriale Einzeltiere (Stand: Juni 2019).
Die meisten Wölfe gebe es in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Aber auch in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern gibt es beispielsweise Wolfsterritorien.
- Nachrichtenagentur dpa
- dbb-wolf.de: Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf