Verkauf von Weihnachts-Deko startet

Saisonauftakt fΓΌr Weihnachtsliebhaber: Wer sich im September auf das Fest einstimmen will, kann die Einkaufstour starten. Wer lieber lΓ€nger warten will, hat wenig Chancen: Im Einkaufscenter sind bald etwa Riesen-Hirsche zu bestaunen.
LebensgroΓe WeihnachtsmΓ€nner, Schneekugeln und Rentiere bei spΓ€tsommerlichen Temperaturen: Liebhaber von Weihnachtsdeko kΓΆnnen bald mit dem Einkauf beginnen. Mit der bevorstehenden ErΓΆffnung seines auf Weihnachten spezialisierten Ladens in der Essener Innenstadt zΓ€hlt der Belgier Benny van Roy zu den Vorreitern der Branche.
"Es fΓ€ngt immer frΓΌher an"
"Gekauft wird ab September", ist sich der 56-JΓ€hrige sicher, der auch WeihnachtsartikelmΓ€rkte in Belgien und den Niederlanden betreibt. Auf einer LadenflΓ€che von rund 1.000 Quadratmetern bietet van Roy in der Reviermetropole von diesem Donnerstag an weihnachtliches ZubehΓΆr an β zu Preisen zwischen etwa 2,50 Euro und mehr als 100 Euro.
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"Jeder versucht, auf diesen Hype aufzuspringen, und es fΓ€ngt immer frΓΌher an", sagt Uwe KrΓΌger vom KΓΆlner Institut fΓΌr Handelsforschung (IFH). "Der Handel dreht sich immer schneller." Auch fΓΌr die Dekoration seien viele Verbraucher zunehmend bereit, mehr Geld auszugeben, wenn auch mit nur moderaten ZuwΓ€chsen.
Millionenumsatz mit weihnachtlichen Dekoartikeln
Rund 240 Millionen Euro wurden nach Berechnungen des IFH im Jahr 2016 in Deutschland fΓΌr weihnachtliche Dekoartikel und elektrische schnurgebundene Lichterketten ausgegeben. Hinzu kΓ€men noch die Ausgaben fΓΌr batteriegebundene Lichterketten sowie ein nicht genau bezifferbarer Anteil am Gesamtjahresumsatz mit Kerzen von rund 730 Millionen Euro. Im weiteren Sinne zur Deko kΓΆnnten auch Ausgaben von gut 700 Millionen Euro fΓΌr WeihnachtsbΓ€ume hinzugerechnet werden.
Den geplanten Verkaufsstart im September hatte die Branche schon auf der weltgrΓΆΓten Messe fΓΌr saisonale Dekorationsartikel "Christmasworld" zum Jahresbeginn in Frankfurt angekΓΌndigt. Nach EinschΓ€tzung des HauptgeschΓ€ftsfΓΌhrers des Handelsverbands MΓΆbel und KΓΌchen (BVDM), Thomas Grothkopp, warten jedoch auch viele Anbieter wie etwa MΓΆbelhΓ€user und Gartencenter erst noch das GeschΓ€ft mit dem Gruselfest Halloween ab, bevor dann im November Weihnachtliches in die Regale gerΓ€umt wird.
Trend zu hochwertiger Handwerkskunst
Trotz immer noch zahlreicher Billig-Importe aus Fernost hatte die Branche bei dem Treffen fΓΌr 2018 einen Trend zu hochwertiger Handwerkskunst und zu natΓΌrlichen Materialien propagiert. Handbemalte Figuren aus PappmachΓ© sollen dabei ebenso fΓΌr besinnliche Stimmung sorgen wie ungewΓΆhnliche Lichterketten mit kleinen Hummern oder nachgebildete KohlkΓΆpfe als Christbaumkugeln. Wem das zu bunt oder zu teuer ist, der kann jedoch auch auf das traditionelle Sortiment zurΓΌckgreifen.
Und auch wer zu Hause zunΓ€chst noch Verzicht ΓΌbt, kΓΆnnte schon bald beim Einkaufen mit Weihnachtlichem konfrontiert werden. Im Zuge der Auseinandersetzung mit dem wachsenden Online-Handel wollen etwa die 150 Shopping-Center des grΓΆΓten deutschen Betreibers ECE nach KrΓ€ften fΓΌr Weihnachtsstimmung sorgen. Allein im Shoppingcenter MyZeil in der Frankfurter Einkaufsmeile sollen dabei in diesem Jahr nach Angaben eines Sprechers 15 ΓΌberdimensionale Hirsche, 91 WeihnachtsbΓ€ume sowie 450.000 LED-Lichter zum weihnachtlichen Einsatz kommen.
- dpa