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Corona-Krise in Deutschland: "Öffnen Sie Kitas sicher, schnell und planvoll"


Elterninitiative
"Öffnen Sie die Kitas sicher, schnell und planvoll"

  • Melanie Rannow
InterviewVon Melanie Rannow

Aktualisiert am 24.04.2020Lesedauer: 2 Min.
Interview
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Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.

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Kinderbetreuung: Ein Konzept für die Kita-Öffnungen soll erarbeitet werden.Vergrößern des Bildes
Kinderbetreuung: Ein Konzept für die Kita-Öffnungen soll erarbeitet werden. (Quelle: Mascha Bricht/dpa-bilder)

Während die Schulen teilweise wieder öffnen, müssen Kita-Kinder weiter zu Hause bleiben. Bei vielen Eltern sorgt das für Unverständnis. Sie fordern die Politik auf, schneller zu handeln.

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, sind seit Mitte März bundesweit Kindertagesstätten geschlossen. Viele Eltern fordern eine schnellere Öffnung der Kitas. Eine Elterninitiative richtet sogar einen öffentlichen Brief an Familienministerin Franziska Giffey. Im Interview mit t-online.de sprechen Simone Frey und Tim Tolsdorff über ihre Beweggründe.

t-online.de: Wer genau steht hinter Ihrer Initiative?

Simone Frey und Tim Tolsdorff: Wir sind eine private Initiative berufstätiger Eltern mit Kita-Kindern. Über die vergangenen fünf Wochen haben wir gearbeitet und gleichzeitig den Nachwuchs zu Hause betreut, bekocht, beschult und bespielt. Wir sind frustriert über die in der vergangenen Woche kommunizierten vagen Pläne zur Öffnung der Kitas. Zunächst waren wir sieben Initiatoren, die Idee für einen offenen Brief kam von Simone Frey. Über unsere privaten Netzwerke wuchs dann die Zahl der Unterstützer schnell in den drei- und schließlich vierstelligen Bereich.

Was ist Ihre Intention?

Eines vorweg: Wir nehmen die Krankheit sehr ernst und betreiben konsequentes "Social Distancing". Gleichzeitig haben wir das Gefühl, dass in der Bildungs- und Familienpolitik die Gelegenheit versäumt wurde, fundierte und gleichzeitig umsetzbare Konzepte zum Exit aus dem Lockdown zu entwickeln. Die schwer vermittelbare – oder schlecht vermittelte – Festlegung auf den 1. August als Datum der Berliner Kita-Öffnung ist ein Ergebnis dieser Politik.

Welche Forderungen haben Sie an Frau Giffey und die Politik?

Wir wünschen uns, dass in Bezug auf Kita-Öffnungen eine klarere Perspektive aufgemacht wird. So stellen sich zum Beispiel für Alleinerziehende existenzielle Fragen. In die Kita? Geht nicht? Zu den Großeltern? Darf das Kind nicht. Aushilfe durch Babysitter oder Tagesmutter? Auch nicht drin. Wir könnten uns vorstellen, dass es einen stufenweisen Plan zur Öffnung gibt. Dieser sollte auf pragmatische Weise den Interessen von Kindern, Erziehern und Eltern Rechnung tragen, zum Beispiel durch die Betreuung in kleineren Gruppen und eingeschränkte Betreuungszeiten. Das würde vielen Eltern schon helfen.

Glauben Sie, dass mit diesen Forderungen die nötigen Sicherheitsvorkehrungen gegen die Ausbreitung des Coronavirus eingehalten werden?

Wir denken, dass das möglich ist. Kitas sind bislang nicht als Infektionsherde aufgefallen. Die Hygiene muss natürlich eine große Rolle spielen, sowohl bei der Versorgung mit Material als auch beim gemeinsamen Einüben von Ritualen. Wir sind der Meinung, dass eine schrittweise Öffnung nach epidemiologischen Gesichtspunkten begleitet werden könnte. Zu diesem Vorgehen kann die Absicherung durch Tests gehören. Und natürlich auch die Rücknahme von Schritten, falls es zu Infektionen kommt.

Haben Sie für Ihre Vorschläge medizinischen Rat eingeholt?

Nein. Aber wir wollen uns, also den ganz normalen Eltern von Kita-Kindern, in der gesellschaftlichen Debatte um den Exit aus dem Corona-Lockdown eine Stimme geben. Das alles mit gesundem Menschenverstand – und Offenheit für das Argument des Anderen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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