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Secondhand-KĂ€ufe werden immer beliebter

Von dpa
02.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Steigende Preise und LieferengpÀsse bei etlichen Produkten machen den Shoppingbummel zur Herausforderung: Immer mehr Verbraucher kaufen deshalb Secondhand ein.
Steigende Preise und LieferengpĂ€sse bei etlichen Produkten machen den Shoppingbummel zur Herausforderung: Immer mehr Verbraucher kaufen deshalb secondhand ein. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa-bilder)
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Einkaufen wird immer teurer und wegen LieferengpĂ€ssen ist manch heiß begehrtes Produkt auf absehbare Zeit nicht zu bekommen. Immer mehr Verbraucher entdecken einen Ausweg: Produkte aus zweiter Hand.

Egal ob es um ein neues Auto, einen neuen Laptop oder ein neues Outfit geht: Einkaufen macht heute oft keinen Spaß mehr. Denn steigende Preise und LieferengpĂ€sse bei etlichen Produkten machen den Einkaufsbummel zur Herausforderung fĂŒr Nerven und Portemonnaie. Doch immer mehr Verbraucher entdecken einen Ausweg: Sie kaufen Produkte aus zweiter Hand.

Deshalb ist Secondhand so beliebt

"Der Secondhand-Einkauf ist salonfĂ€hig geworden. Es schĂ€mt sich niemand mehr dafĂŒr – egal wie dick das Portemonnaie ist", sagt Kai Hudetz, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Instituts fĂŒr Handelsforschung (IFH). Gleich drei Entwicklungen geben dem Secondhand-Handel Hudetz zufolge derzeit RĂŒckenwind: die Preissteigerungen, die weltweiten Lieferschwierigkeiten und der Wunsch, nachhaltiger zu leben.

"Ich kann durch den Kauf gebrauchter Produkte in Zeiten hoher Inflation Geld sparen. Ich umgehe so die durch die weltweiten Logistikprobleme verursachten LieferengpĂ€sse, denn die Produkte sind ja sofort verfĂŒgbar. Und ich handele nachhaltig, denn die Weiternutzung ist viel umweltschonender als der Kauf von Neuware", sagt der Handelsexperte.

Sparen mit Ware aus zweiter Hand

Vor allem das Thema Sparen trifft einen Nerv. Nach einer Umfrage des IFH hat mehr als die HÀlfte der Verbraucher Angst, aufgrund der Preissteigerungen den Lebensstandard bald nicht mehr halten zu können. Rund zwei Drittel der Befragten gaben an, sie wollten ihre Ausgaben wegen der Preissteigerungen verringern. "Textilien oder Elektronik secondhand einzukaufen, ist da ein vergleichsweise schmerzloser Weg, das Geld zusammenzuhalten", meint Hudetz.

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Auch der Handelsexperte York von Massenbach von der Unternehmensberatung Atreus ist ĂŒberzeugt: "Die aktuellen Preissteigerungen und die LieferengpĂ€sse beflĂŒgeln das GeschĂ€ft mit Secondhandware im Ganzen." Am grĂ¶ĂŸten seien die Auswirkungen bei Elektronikprodukten wie Laptops oder Smartphones. "Hier heizen die LieferengpĂ€sse bei Neuware die Nachfrage nach gebrauchten Produkten so sehr an, dass zuletzt auch gebrauchte Smartphones spĂŒrbar teurer wurden."

Der Chef des vor allem auf den Handel mit BĂŒchern aus zweiter Hand und gebrauchter Kleidung spezialisierten OnlinehĂ€ndlers Momox, Heiner Kroke, hob zuletzt im GesprĂ€ch mit der "Lebensmittel Zeitung" den Heimvorteil der Secondhand-Branche hervor. "LieferengpĂ€sse kennen wir nicht, unsere Produkte bleiben nicht auf Schiffen in HĂ€fen oder im Suezkanal hĂ€ngen." Die gebrauchten Produkte kĂ€men direkt aus heimischen BĂŒcher- oder KleiderschrĂ€nken in die Lager des Unternehmens.

Auch die Secondhand-Preise steigen

TatsĂ€chlich dĂŒrfte es den mittlerweile zahlreichen Onlineanbietern von Secondhandware erst einmal nicht an Nachschub mangeln. Nach einer vom Wuppertal-Institut im Auftrag der Stadt Berlin und von Ebay Kleinanzeigen erstellten Studie liegen zurzeit in deutschen Haushalten ungenutzte Produkte im Wert von fast 53 Milliarden Euro herum – pro Haushalt also Waren im Wert von rund 1.300 Euro. Dabei handele es sich vor allem um Bekleidung, BĂŒcher, CDs und DVDs, aber auch um ElektrogerĂ€te, Smartphones und Tablets.

Ganz bleibt allerdings auch der Gebrauchtwarenhandel von den aktuellen Turbulenzen nicht verschont. Zuerst bekamen das KĂ€ufer von Gebrauchtwagen zu spĂŒren. Wie die Deutsche Automobil-Treuhand ermittelte, stiegen die Gebrauchtwagenpreise von 2019 auf 2020 um 18 Prozent und 2021 noch einmal um knapp 7 Prozent. Hauptursache dafĂŒr waren laut ADAC die LieferengpĂ€sse bei Neuwagen bedingt durch ProduktionsausfĂ€lle infolge der Pandemie sowie die Knappheit an Mikrochips. Viele KĂ€ufer seien deshalb auf den Gebrauchtwagenmarkt ausgewichen und das habe die Preise in die Höhe getrieben.

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Doch werden solche PreisschĂŒbe im Secondhand-Bereich nach Hudetz' EinschĂ€tzung eher die Ausnahme bleiben. "Hier und da wird es auch bei Secondhand-Produkten in der nĂ€chsten Zeit Preissteigerungen geben. Aber das betrifft vor allem höherwertige Produkte wie Autos oder Laptops, bei denen VerfĂŒgbarkeit eine große Rolle spielt." Auf breiter Front sei nicht mit Preiserhöhungen zu rechnen. "Es gibt in den deutschen Haushalten einfach noch zu viele ungenutzte Produkte, die darauf warten, verkauft zu werden."

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