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Macht Bier einen MĂ€nnerbusen?
MĂ€nner
Hopfen enthÀlt Hormone und macht hungrig
Die These vom "Bierbusen" stĂŒtzt sich auf zwei Fakten: Zum einen lĂ€sst der Alkohol- und Kaloriengehalt des Gerstensafts das Körperfett wachsen, besonders im Brustbereich. Zum anderen enthĂ€lt Hopfen viele Phyto-Ăstrogene. Das sind pflanzliche Stoffe, die weiblichen Geschlechtshormonen Ă€hneln. Ab welcher Trinkmenge die Hormone im Bier die Brust wachsen lassen, ist wissenschaftlich nicht belegt. In jedem Fall jedoch tragen die Kalorien und die appetitanregende Wirkung des Bieres dazu bei, dass sich ein "MĂ€nnerbusen" bildet.
Bier macht Bauch â stimmt das?
Ein Liter Pils enthĂ€lt etwas weniger Kalorien als die gleiche Menge Apfelsaft und wesentlich weniger Energie als die gleiche Menge Wein. Trotzdem sollte die appetitanregende Wirkung des Alkohols â Ă€hnlich wie bei der Brust â auch bei der Taille nicht auĂer Acht gelassen werden. Denn Hopfen, Malz und Alkohol im Bier machen hungrig auf deftige Gerichte und fettige Snacks. Wer Bier trinkt, isst deshalb hĂ€ufig auch mehr und bekommt dadurch leichter einen Bierbauch.
Starke Knochen durch Gerstensaft
Es gibt auch wissenschaftliche Belege fĂŒr die gesundheitsfördernde Wirkung von Bier. So haben Forscher von der University of California herausgefunden, dass Gerstensaft mit einem hohen Hopfenanteil sehr viel Silizium enthĂ€lt und damit den besten Knochenschutz bietet. Je nach Zutatenliste und Herstellungsverfahren variiert dieser in einem Liter Bier zwischen 6,4 und 56,5 Milligramm. Silizium ist ein fĂŒr den menschlichen Knochenaufbau wichtiges Element, das in flĂŒssiger Form durch die KieselsĂ€ure aufgenommen wird.
Hefe-Weizen ist besonders gesund
Silizium ist ĂŒbrigens nicht der einzige gesunde Bestandteil im Bier. So enthĂ€lt Hefe-Weizenbier besonders viel von einer speziellen Hopfensubstanz namens Xanthohumol. Diese Substanz kommt auch in normalem Pils oder WeiĂbier vor, allerdings nur in winzigen Mengen. Pures Xanthohumol bremst EntzĂŒndungen, zum Beispiel Rheuma, Arthritis und vielleicht sogar die Entstehung einiger Tumorarten.
Du hast die Haare schön
Auch im Beauty-Bereich wird Bier eine positive Wirkung zugesprochen. Vor allem die B-Vitamine des Gerstensafts sollen die Haut von innen verschönern, die Poren verfeinern, das Bindegewebe stĂ€rken und damit die Faltenbildung bremsen. Auch fĂŒr diesen Mythos gilt: Zwar enthĂ€lt Bier die fĂŒr schöne Haut und Haare wichtigen Substanzen Vitamin B2 und PantothensĂ€ure (Vitamin B5), doch in so geringer Menge, dass ihre Wirkung kaum zum Tragen kommen dĂŒrfte. Weitaus effektivere Lieferanten dieser Schönheitsvitamine sind Vollkornprodukte, HĂŒlsenfrĂŒchte und Milch.
In MaĂen, nicht in Massen
Trotz aller positiven Wirkstoffe, die im Bier enthalten sind, darf man eines nicht vergessen: Normales Bier enthĂ€lt Alkohol. MĂ€nner sollten nicht mehr als einen halben Liter, Frauen nicht mehr als 0,3 Liter pro Tag trinken. Zu viel Bier kann nĂ€mlich zu LeberschĂ€den, Herzinfarkt und Schlaganfall fĂŒhren. Nur wenn es maĂvoll konsumiert wird, ist es gesund. Eine Alternative fĂŒr gesundheitsbewusste Freunde des Gerstensaftes bietet alkoholfreies WeiĂbier. In ihm sind alle "guten" Inhaltsstoffe des alkoholhaltigen Bieres enthalten.