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Deutsche Firmen bauen Lokomotiven


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Deutsche Firmen bauen Klassiker

NGV mbH, Köln

02.12.2013Lesedauer: 3 Min.
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In kaum einem anderem Land war der Lokbau so vielfältig wie in Deutschland.Vergrößern des Bildes
In kaum einem anderem Land war der Lokbau so vielfältig wie in Deutschland. (Quelle: NGV mbH/PIXELIO, Erich Westendarp)

Dank der vielen eigenständigen Länderbahnen bot der des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts ein faszinierendes Bild der Vielfalt. Darunter finden sich auch ein paar echte Klassiker - hier stellen wir Ihnen die interessantesten deutschen Modelle und Bauarten vor.

In Deutschland gab es auch nach der Reichseinigung von 1871 verschiedene Bahngesellschaften, die den Bundesstaaten gehörten. Diese ließen ihre Loks von den Lokfirmen in ihren Ländern bauen. In Preußen, dem weitaus größten Staat, waren dies neben Borsig und Schwartzkopff in Berlin vor allem auch Henschel und die Hanomag, beide waren 1866 zu Preußen gekommen und vorher „Hoflieferanten“ von Hannover und Hessen gewesen.

Borsig in Berlin begann den Lokbau 1840 mit einer dem amerikanischen Norris-Typ vergleichbaren Lok, der "Borsig", die die Achsfolge 2’A1 aufwies. Doch schon bald konnte man sich von den Vorbildern emanzipieren und eigene Ideen verwirklichen. Das geschah in enger Zusammenarbeit der Ingenieure mit den Konstruktionsabteilungen der Staatsbahn. Borsig war zeitweise der zweitgrößte Dampflokproduzent der Welt. >>

Preußen führte 1878 die sogenannten Normalien ein, die für eine größere Vereinheitlichung der Lokomotiven sorgten. Die Norddeutschen brachten viele berühmte Loktypen hervor.

Geglückte Konstruktionen

So war die "T 3", eine kleine Tenderlok für den Nebenstreckenbetrieb, bereits 1882 zum ersten Mal gebaut worden. Sie fuhr aber in der DDR noch bis 1968. Weit verbreitet auch im europäischen Ausland war die preußische "P 8" (DR-Baureihe 38), eine 2’C-Lok, die 1906 erstmals eingesetzt wurde. Mit etwa 4000 gebauten Exemplaren zählt sie zu den meistgebauten Lokmustern der Welt. Sie wurde als echte Universallok zu allen möglichen Arbeiten herangezogen. Die Konstruktion erwies sich als überaus geglückt.

Die preußische Personenzuglok "P 10" wurde erst fertig, als die Deutsche Reichsbahn schon existierte und die Planungen für die Einheitsloks bereits fortgeschritten waren. >>

Sie bekam die Baureihenbezeichnung 39. Die "P 10" war eine Mikado-Lok mit der Achsfolge 1’D1’ und besaß ein Dreizylinder-Triebwerk. Unter den Schnellzugloks Preußens ragte unter anderem die "S 3" von 1893 heraus, die meistgebaute Schnellzuglok Deutschlands der Bauart "American" (2’B). Dazu kam die "S 4", ihre überarbeitete Nachfolgerin und erste Heißdampflok der Welt. Ab 1910 entstanden 2’C-Schnellzugloks der Reihe "S 10".

Süddeutsche Verbundloks

Die von dem Schweizer Anatole Mallet konzipierte Verbundlokomotive war eine Bauart, bei welcher der Dampf zweimal ausgenutzt wurde. Der Hochdruckzylinder war der erste. Er war viel kleiner und bei Loks ohne Verbundwirkung vorhanden. Bei der Verbundlokomotive kam aber noch ein Niederdruckzylinder hinzu. Dorthin gelangte der Dampf aus dem Hochdruckzylinder.

Doch es gab auch Variationen dieses Systems. In Deutschland setzte August von Borries Mallets Konstruktion 1880 erstmals um. Vor allem in Frankreich wurde eine von Alfred de Glehn erarbeitete Variante der Verbundwirkung bedeutsam. In Süddeutschland und Österreich wurden häufig Verbundloks gebaut. Die Preußen setzten auf einfachere und robustere Technik, weshalb sie meist bei Zwillingstriebwerken blieben. Allerdings hatten sie mit der Heißdampflok einen Trumpf im Ärmel. Viele Schnellzuglokomotiven waren Verbundloks, etwa die berühmte "S 3/6" von Maffei, die Anton Hammel geschaffen hatte.

Schönste Dampflok der Welt

Einen Geschwindigkeitsweltrekord konnte 1906 die bayerische Staatseisenbahn mit der Heißdampf-Verbundlok "S 2/6" aufstellen. Mit ihrer Nachfolgerin, der Vierzylinder-Pacific-Schnellzuglok "S 3/6", die vielen – vor allem Deutschen – als schönste Dampflok der Welt gilt, wurde ein echter Klassiker gebaut. Sie wurde von 1908 bis 1931 produziert, also auch noch zu der Zeit, in der die Deutsche Reichsbahn längst Einheitsloks fertigen ließ. >>

Sie war eine klassische "Pacific" mit langem Barrenrahmen, großer Feuerbüchse und großem Treibraddurchmesser von 1870 Millimetern. Ein paar Exemplare, die dafür den Spitznamen "Hochhaxige" (Hochbeinige) bekamen, hatten sogar zwei Meter Durchmesser. Diese Loks sollten den Schnellverkehr in der Ebene bestreiten. Bei den Preußen wurde bis zu den ersten Einheitsloks auf "Pacifics" verzichtet.

Mehr zur Geschichte des Lokbaus in Deutschland lesen Sie in unserem zweiten Teil.

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