Zehn goldene Tiefkühlregeln Wann man Essen zweimal einfrieren darf
Vom Braten ist noch einiges übrig und auch das rohe Gemüse wurde beim Kochen nicht ganz aufgebraucht. Zum Wegschmeißen ist das Essen zu schade. Einfrieren scheint da die optimale Lösung. Doch nicht alle Lebensmittel eignen sich dazu: Einige verlieren an Geschmack, werden matschig oder bitter. Andere Speisen wiederum kann man bedenkenlos sogar zweimal einfrieren. Was Sie beim Tiefkühlen von Lebensmitteln beachten sollten.
Rohes Fleisch nicht zweimal einfrieren
Aufgetaute Speisen erneut einzufrieren, ist in vielen Fällen in Ordnung. Die Regel "Bloß nicht zweimal einfrieren" gilt vor allem für rohes Fleisch sowie für Gerichte, die längere Zeit herumstehen, sodass sich Bakterien vermehren könnten. Wer das rohe Fleisch allerdings kocht oder brät und das fertige Gericht sofort einfriert, macht nichts falsch. Auch angetaute Gerichte dürfen wieder eingefroren werden, denn im Gefrierfach halten sie sich zweifellos länger als im Kühlschrank. Vergessen Sie dabei aber nicht, dass An- oder Auftauen die Haltbarkeit verkürzt, sodass das aufgedruckte Datum nicht mehr gültig ist. Und: Bei wiederholtem Einfrieren leidet natürlich die Qualität, weil Aroma und Vitamine verloren gehen.
Fettes Fleisch verdirbt schneller
Nicht jedes Fleisch ist gleich lang haltbar - das gilt auch in der Tiefkühltruhe: "Mageres Fleisch bleibt tiefgekühlt länger frisch als fettes Fleisch", erklärt die Ernährungsexpertin Andrea Schauff von der Verbraucherzentrale Hessen. Geflügel beispielsweise hält sich bis zu zehn Monate. Rindfleisch lässt sich tiefgekühlt zehn bis zwölf Monate aufbewahren. Schweinefleisch ist deutlich fetter und sollte nach vier Monaten verbraucht werden, Hackfleisch und Würste verderben sogar schon nach ein bis drei Monaten. Denn Fett kann auch bei Kälte ranzig werden. Die Farbe des Fleischs verrät, ob es noch genießbar ist: Zeigen sich dunkle Flecken, schmeckt das Fleisch ranzig oder ledrig.
Brokkoli und Erbsen vor dem Einfrieren blanchieren
Bestimmte Gemüsesorten wie Erbsen, Karotten, Brokkoli oder Pilze verlieren beim Einfrieren an Farbe und Aroma. Einige werden sogar bitter. Um dem vorzubeugen, sollten Sie das Gemüse vor dem Einfrieren kurz blanchieren, das heißt, für wenige Sekunden in heißes Wasser eintauchen. Durch die Hitzezufuhr werden außerdem Bakterien abgetötet.
Selbstgekochtes hält sich höchstens drei Monate
Selbstgekochtes lässt sich in der Regel problemlos einfrieren. Bei minus 18 Grad bleibt es allerdings höchstens drei Monate frisch. In einem Zwei-Sterne-Kühlfach, bei minus zwölf Grad, sollte es sogar schon nach drei Wochen verbraucht werden. Unterschiede gibt es auch bei einzelnen Gerichten. Wässrige und sehr fettige Speisen sind kürzer haltbar. Brei und Suppen halten sich beispielsweise nur ein bis zwei Monate. Ein Auflauf sei auch nach drei Monaten noch genießbar, erklärt Ernährungsexpertin Schauff.
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Keine normalen Plastiktüten zum Tiefkühlen verwenden
Tüte ist nicht gleich Tüte. Zum Einfrieren sollten nur Gefrierbeutel oder kältestabile Dosen und keine Müllbeutel oder normale Plastiktüten verwendet werden. Der Grund: Müllbeutel sind aus gebrauchtem Kunststoff hergestellt und unterliegen weniger strengen Gesundheitsvorschriften als Gefrierbeutel, die zum Verpacken von Lebensmitteln angefertigt werden. Im schlimmsten Fall können Müllbeutel beim Kontakt mit Lebensmitteln schädliche Lösungsmittel abgeben. Gefrierbeutel dürfen nur einmal verwendet werden und müssen danach entsorgt werden.
Brot nicht bei Zimmertemperatur auftauen
Beim Auftauen von Tiefkühlkost können sich Bakterien schnell vermehren. Auftauwasser von Geflügel sollte auf jeden Fall abgegossen werden, damit sich keine Salmonellen ausbreiten können. Fleisch taut man abgedeckt im Kühlschrank auf, Brot im Backofen. Gemüse sollte gar nicht vorher aufgetaut werden, sondern direkt ins heiße Wasser gegeben werden.