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Bebe Creme ist die "Mogelpackung des Jahres"


Negativpreis der Verbraucherzentralen
Verbraucher küren Bebe Creme zur "Mogelpackung des Jahres"

Von afp
Aktualisiert am 25.01.2016Lesedauer: 2 Min.
Die Bebe Creme fällt durch geschrumpften Inhalt negativ auf.Vergrößern des BildesDie Bebe Creme fällt durch geschrumpften Inhalt negativ auf. (Quelle: Johnson&Johnson)
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Die Mogelpackung des Jahres ist nach Ansicht von Verbrauchern die Bebe Zartcreme. Sie ist durch neue Füllmengen um bis zu 84 Prozent teurer geworden.

In einer Online-Abstimmung der Verbraucherzentrale Hamburg votierte knapp ein Drittel von insgesamt mehr als 26.000 Teilnehmern für das Kosmetikprodukt aus dem Hause Johnson & Johnson, teilten die Verbraucherschützer mit.

Ärger auch über Zahnpasta, Ketchup und Kaffeekapseln

Zur Abstimmung zur Mogelpackung des Jahres standen vom 4. bis 22. Januar insgesamt fünf Produkte - neben der Bebe Zartcreme die Zahnpasta Dentagard von Colgate-Palmolive, der Finesse Schinken der Nestlé-Marke Herta, die "Kopfsteherflaschen" von Heinz Ketchup und die Kaffeekapseln Jacobs Latte macchiato classico von Jacobs Douwe Egberts.

Diese Produkte hatte die Verbraucherzentrale Hamburg aus zahlreichen Verbraucherbeschwerden im Jahr 2015 ausgewählt.

"Geschrumpfter Inhalt fiel kaum auf"

Am Montag gab die Verbraucherzentrale den "Sieger" der Abstimmung bekannt. Bei den Füllmengen der Bebe Creme gibt es ihren Angaben zufolge nach der Umstellung teils erhebliche Unterschiede zu den Vorgängerprodukten: Bei drei verschiedenen Packungsgrößen seien sie von 250 auf 150 Milliliter, von 75 auf 50 Milliliter und von 30 auf 25 Milliliter reduziert worden.

"Da die Dosengröße in zwei der Fälle sogar gleich blieb, fiel der geschrumpfte Inhalt kaum auf", kritisierten die Verbraucherschützer. Die Creme sei dadurch um bis zu 84 Prozent teurer geworden.

"Konservierungsstoff untergejubelt"

Die Verbraucherschützer bemängelten zudem, dass der Creme bei der Umstellung auf die neuen Packungsgrößen der "Konservierungsstoff Phenoxyethanol untergejubelt" worden sei, während die alte Creme noch ohne ausgekommen sei.

Firma verteidigt Preiserhöhung

Johnson & Johnson begründete die Reduzierung der Füllmengen bei der Bebe Zartcreme mit einer "Anpassung" an handelsübliche Verpackungsgrößen. Im Zuge dieser Umstellung seien auch die unverbindlichen Preisempfehlungen für die Packungsgrößen 50 und 150 Milliliter gesenkt worden. Lediglich bei der 25 Milliliter-Menge sei der Preis gleich geblieben; dabei handele es sich um die erste Preiserhöhung für eine Bebe Zartcreme seit 2010.

Für die sogenannten Regalpreise im Handel sei Johnson & Johnson nicht verantwortlich und daher auch nicht für mögliche Verteuerungen um bis zu 84 Prozent. Das Unternehmen bestätigte, dass bei der Umstellung ein Konservierungsstoff in die Creme eingearbeitet wurde, um sie "besser vor einer mikrobiellen Belastung" zu schützen.

"Mogelmilch" im Kaffee

Auch beim Produkt Tassimo Latte macchiato classico von Jacobs Douwe Egberts kritisierte die Verbraucherzentrale eine Füllmengenreduzierung, hinzu komme noch ein "Qualitätsdumping". Statt echter Milch werde dem Kaffee nun "Mogelmilch" beigemischt. Das Ersatzmittel bestehe aus einzelnen Milchbestandteilen, die mit dem Verdickungsmittel Gummi arabicum (E414) zusammengehalten werde.

Beim Drittplatzierten, dem Heinz Curry Ketchup in der "Kopfsteherflasche", monierten die Verbraucherschützer eine geschrumpfte Füllmenge von 500 auf 400 Milliliter bei leicht erhöhtem Preis. Diese versteckte Preiserhöhung habe bis zu 28 Prozent betragen.

Ärger über "Preistricksereien" wächst

Die Verbraucherzentrale Hamburg verleiht den Negativpreis "Mogelpackung des Jahres" seit 2013. An der Wahl 2016 nahmen insgesamt 26.132 Verbraucher teil, sechs Mal so viele wie im vergangenen Jahr.

Das große Interesse an der Abstimmung zeige, dass "sich immer mehr Leute über Preistricksereien der Hersteller ärgern", erklärte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Die Verbraucher fühlten sich "hinters Licht" geführt. Die Politik müsse die Hersteller verpflichten, kleinere Füllmengen vorab auf einer "Transparenzplattform" zu veröffentlichen, forderte er.

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