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Männer oder Frauen: Welches Geschlecht benötigt mehr Schlaf?


Männer oder Frauen: Wer braucht mehr Schlaf?

MHa, t-online.de

Aktualisiert am 13.04.2017Lesedauer: 3 Min.
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Männer oder Frauen: Wer braucht mehr Schlaf? Dazu befragten wir einen Experten.Vergrößern des Bildes
Männer oder Frauen: Wer braucht mehr Schlaf? Dazu befragten wir einen Experten (Quelle: grinvalds/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wie viel Schlaf ein Mensch benötigt, hängt davon ab, wie umfangreich und intensiv die Hirnaktivitäten während des Tages sind. Aber wessen Gehirne werden mehr beansprucht, die von Männern oder die von Frauen? Mit dieser Frage haben sich britische Wissenschaftler beschäftigt.

Frauen brauchen mehr Schlaf, aber warum ist das so?

Laut einer britischen Studie sollten Frauen durchschnittlich 20 Minuten länger schlafen als Männer. Das soll daran liegen, dass das weibliche Geschlecht das Gehirn intensiver nutzt.

Je mehr das Gehirn beansprucht wird, desto mehr Schlaf benötigt es, um sich zu erholen. Das sagt der Leiter der britischen Studie, Jim Horne vom "Loughborough Sleep Research Centre (LSRC)" gegenüber der "Daily Mail". In der Tiefschlafphase geht die Hirnrinde, wo sich unter anderem das Sprachareal und das Gedächtnis befinden, in den Entspannungsmodus. Unsere Sinne haben dann keinen Einfluss mehr auf die Hirnrinde, führt Horne weiter aus.

Laut den Wissenschaftlern ist das weibliche Hirn komplexer, da Frauen Multitasking betreiben, also mehrere Dinge gleichzeitig erledigen. Aus diesem Grund sei auch das Schlaf- beziehungsweise Erholungsbedürfnis größer.

Studie teilweise bestätigt

Prof. Dr. med. Ingo Fietze, Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums an der Charité, sieht ebenfalls einen Zusammenhang zwischen der Hirnleistung und dem Schlaf.

Das größere Schlafebedürfnis von Frauen ist seiner Ansicht nach aber nicht nur auf das Multitasking zurückzuführen. "Von Geburt an schlafen Frauen etwas länger und effektiver als Männer." Multitasking hin oder her, "Sportler schlafen auch länger als Nichtsportler, was auch wenig mit dem Gehirn zu tun hat."

Multitasking ist nur ein Grund für die erhöhte Hirnleistung

Wissenschaftlich belegt ist die Tatsache, dass die Gehirnströme beim Mann oftmals in einer Hirnhälfte aktiv sind. Dadurch können sich Männer gut auf eine Aufgabe konzentrieren. Im weiblichen Hirn hingegen herrscht ein reger Austausch zwischen den beiden Gehirnhälften.

So benötigen Frauen beispielsweise mehr Zeit, um die Aufregungen des Tages am Abend zu verarbeiten. Zudem speichern sie wichtige Dinge im Langzeitgedächtnis. Das bedeutet, dass Frauen sich mehr Gedanken machen als Männer und dass sie ihr Hirn deswegen insgesamt intensiver nutzen.

Das Multitasking ist also nur ein Aspekt. Aber da sich sowohl die britischen Wissenschaftler als auch Fietze einig sind, dass die Hirnleistung an den Schlaf gekoppelt ist und dass Frauen mehr Schlaf benötigen, stellt sich folgende Frage: Welche Konsequenzen kann ein möglicher Schlafmangel für Frauen haben?

Erhöhtes Stresslevel, Wut und Depressionen

Im Rahmen der Studie gaben knapp 20 Prozent der Frauen an, sie bekämen zu wenig Schlaf und würden ungefähr fünf Tage die Woche schlecht schlafen. Bei den Männern hingegen klagten nur acht Prozent über nächtliche Schlafstörungen. Für das weibliche Geschlecht kann das dazu führen, dass sie feindselige Gefühle verspüren und neben Stress oftmals Wut empfinden. Also liebe Männer, wenn ihr eine ausgeglichene und glückliche Frau an eurer Seite wollt, dann sorgt dafür, dass sie ausreichend Schlaf bekommt.

Expertentipp: Kurze "Powernaps" (Nickerchen) am Tag helfen dabei, den Schlafmangel aus der Nacht zu kompensieren.

Leipziger Studie bestätigt: Frauen schlafen schlechter als Männer

Sie liegen oft stundenlang wach im Bett, wälzen sich von einer Seite auf die andere und fühlen sich am nächsten Tag wie gerädert: 25 Prozent der deutschen Männer und Frauen leiden laut Robert-Koch-Institut unter Schlafstörungen. Für weitere elf Prozent ist der Schlaf häufig nicht erholsam.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt das Forscherteam der Medizinischen Fakultät an der Universität Leipzig. Für ihre Untersuchung werteten sie Angaben zur Schlafqualität von 9.284 Probanden aus. Heraus kam: Frauen (42 Prozent) leiden häufiger unter einer schlechteren Schlafqualität als Männer (29 Prozent).

Welchen Einfluss haben Bildung, Nikotinkonsum und Übergewicht auf die Schlafqualität?

Der Studie zufolge leiden übergewichtige Frauen und Männer häufiger unter Schlafproblemen. Der Nikotinkonsum hingegen macht keinen Unterschied. Die Forscher fanden zudem einen Zusammenhang zwischen dem Bildungsgrad und der Schlafqualität: So schliefen die Probanden mit Abitur besser als Teilnehmer ohne Abitur.

Darüber hinaus hatten Arbeitslose mit einer deutlich schlechteren Schlafqualität zu kämpfen als Berufstätige. "Das ist ganz interessant. Die Arbeitstätigkeit hält zwar Belastungen bereit, aber keiner Arbeitstätigkeit nachzugehen ist noch belastender für den Menschen. Das zeigen auch Studienergebnisse aus anderen Bereichen – etwa Untersuchungen zu Depressivität", ordnet Prof. Dr. Andreas Hinz die Befunde ein.

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